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Interview: Bürgermeister im Augsburger Land schlagen Alarm: „Uns steht das Wasser bis zum Hals“

Interview

Bürgermeister im Augsburger Land schlagen Alarm: „Uns steht das Wasser bis zum Hals“

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    Auf die Kommunen im Landkreis Augsburg kommen harte Zeiten zu. Die Kosten für den Erhalt der Infrastruktur steigen. Gleichzeitig könnten die Einnahmen einbrechen, befürchtet der Gemeindetag. So könnte es nun weitergehen.
    Auf die Kommunen im Landkreis Augsburg kommen harte Zeiten zu. Die Kosten für den Erhalt der Infrastruktur steigen. Gleichzeitig könnten die Einnahmen einbrechen, befürchtet der Gemeindetag. So könnte es nun weitergehen. Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa (Symbolbild)

    Herr Schropp, Herr Higl, der Landkreis Augsburg mit seinem Speckgürtel um die Großstadt Augsburg galt bis in jüngster Vergangenheit als besonders finanzstark. Jetzt muss nicht nur der Landkreis selbst, sondern auch viele seiner Kommunen müssen kräftig sparen. Es heißt, 36 der 46 Städte und Kommunen hätten große finanzielle Schwierigkeiten. Was ist da passiert?
    SIMON SCHROPP: Ich bin seit mehr als zehn Jahren Bürgermeister in Untermeitingen, aber so eine Situation wie jetzt hatten wir noch nie. Wir bekommen vor Ort nicht einmal mehr einen ausgeglichenen Haushalt hin, obwohl wir immer bemüht waren, konservativ und sparsam unterwegs zu sein. Ich gebe mal ein Beispiel: Vor zehn Jahren lag das Defizit bei den Kindertageseinrichtungen bei rund einer Million Euro, heute sind es zwei Millionen Euro. Das kann ich durch die Steigerung der Elternbeiträge niemals ausgleichen. Selbst wenn ich die ebenfalls verdopple, dann liegt das Defizit eben bei 1,9 oder 1,8 Millionen Euro. Da sind wir aber nur bei den laufenden Kosten. Ähnliches gilt aber auch für Neubauten. Früher gab es für den Neubau einer Kita 80 Prozent Sonderförderung vom Staat, aktuell sind es 40 Prozent. Und das ist nur ein Beispiel.

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    2 Kommentare
    Franz Xanter

    Wenn ich steigende Kosten habe, muss ich prüfen, wo und wie ich sparen kann. Es führt kein Weg daran vorbei. Da hilft auch Gejammere nichts; und auch nicht erhöhte Schulden! Sparen, reduzieren, minimieren! Ich muss Ausgaben reduzieren, so hart mich dies evtl. auch treffen mag.

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    Joachim Schimming

    Sehr geehrter Herr Xanter, viele Kommunen haben gar nicht die (schnelle) Möglichkeit ihren Haushalt gesund zu sparen. Die Kosten der Pflichtaufgaben übertreffen teilweise die Kapazitäten der Haushalte. Essentielle Infrastrukturen wie Straßen, Brücken, usw. müssen angegangen werden, sonst haben wir hier bald süditalienische Zustände. Sicher gibt es Möglichkeiten in den Verwaltungen Personal einzusparen, oder freiwillige Ausgaben auf 0 zu setzen aber hierfür müssten weitgehende Reformen entstehen. Der Schaden der dadurch entstehen könnte ist durchaus weitgehend gravierender, als eine Verschuldung in sinnvolle Investition. Wir steuern mir Ach und Krach auf öffentliche Wohlstandseinbußen hin. Und das ist in erster Linie nicht auf das Verschulden der einzelnen Kommunen zurückzuführen. Grüße aus Dinkelscherben

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