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In Langenreichen bei Meitingen will die Firma Zech eine Bauschuttdeponie einrichten.

Meitingen

Wird bei Meitingen eine Bauschuttdeponie eingerichtet?

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    Eine Firma möchte im Meitinger Ortsteil Langenreichen eine Bauschuttdeponie einrichten.
    Eine Firma möchte im Meitinger Ortsteil Langenreichen eine Bauschuttdeponie einrichten. Foto: Andreas Widmann (Symbolbild)

    40 rangierende Lkws pro Tag, 50 Stunden Schuttanlieferung pro Woche, 25 Jahre Betriebsdauer: Dies könnte für die Marktgemeinde Meitingen schon bald zur neuen Alltagsrealität werden – zumindest wenn die Projekt-Firma Zech Umwelt GmbH zusammen mit dem Privateigentümer der ehemaligen Lehmgrube „Am Burgholz“ sämtliche Genehmigungsverfahren durchlaufen hat.

    Der Plan des Unternehmens ist es, südöstlich des Meitinger Gemeindeteils Langenreichen eine sogenannte „Baurestmassen-Deponie“ zu errichten, die ein Füllvolumen von 1.500.000 Kubikmetern haben wird und tagtäglich Steine, Baggergut, Beton sowie gering belastete Böden aufnehmen soll. Den Planern zufolge würde sich diese momentane Freifläche durch ihre geografische Lage optimal für ein solches Großprojekt eignen. Zur Begründung führten mehrere Vertreter der Firma Zech in der vergangenen Marktgemeinderatssitzung unter anderem den großen Abstand zu Grundwasser, die Einleitmöglichkeit von mineralisiertem Sickerwasser in die Schmutter sowie eine Verkehrsanbindung über die B2 und die Staatsstraße an. So müssten die erwarteten täglichen 40 Lkws nicht durch die Ortschaft Langenreichen fahren.

    Um was für eine Deponie es sich in Langenreichen genau handeln würde

    Auch hinsichtlich etwaiger Umweltbedenken klärten die Planer die Gemeinderäte detailliert auf. Zech zufolge würde es sich letzten Endes um eine Deponie der Klasse „DK0“ handeln. Das bedeutet: Der angelieferte Bauschutt werde mit keinerlei Gefahrenstoffen belastet sein, was gemäß der Deponieverordnung durch strengste Vorschriften, Analysen und Kontrollen sichergestellt sein würde.

    Weiterhin werde die Errichtung der Deponie in fünf aufeinanderfolgenden Abschnitten erfolgen, was unter anderem auch eine zeitnahe Rekultivierung bedeute: Während in einem dieser Teil-Areale Bauschutt verladen und gelagert wird, könne der zuvor genutzte Teilbereich wieder aufgefüllt und rekultiviert werden. Welche eventuellen Nutzungsmöglichkeiten das Gesamtareal aber nach dem Ende der Betriebsdauer haben könnte, das wussten auch die Projektplaner nicht, „da man schließlich kein Landwirt sei.“

    „Es kann nicht sein, dass die Bürger von Langenreichen zu Hilfssheriffs werden.“

    Matthias Fay, Gemeinderatsmitglied in Meitingen

    Obgleich der Meitinger Marktgemeinderat selbst letztendlich gar nicht die endgültige Entscheidungsbefugnis über dieses Vorhaben innehat, waren nach der ersten Präsentation des angedachten Projekts durchaus etwas skeptischere Töne unter den Gemeindepolitikern zu vernehmen: Manche Räte etwa bezweifelten, dass sich das Sickerwasser tatsächlich wie vorgesehen den Weg in Richtung Schmutter und nicht etwa den Weg direkt nach Westen in Richtung Langenreichen bahnen würde. Fraktionsübergreifend wurde jedoch insbesondere das veranschlagte Lkw-Aufkommen kritisiert: „Mir bereiten die Fahrbewegungen schon ein bisschen Bauchschmerzen“, sagte etwa Annemarie Probst (Grüne). „Jeden Tag 80 Fahrten und das auch 25 Jahre lang.“

    Auf die Frage von Ernst Dittrich (Freie Wähler), welche Konsequenzen es habe, wenn sich die Lkw-Fahrer schlichtweg nicht an die vorgesehene Zufahrtsroute über die B2 halten würden, sondern doch lieber quer durch Langenreichen fahren, hieß es seitens der Planer: „Dann dürfen diese laut unserer Hausordnung nicht mehr anliefern.“ Überdies könnten die Bürger der Gemeinde dazu angestoßen werden, derartige Fahrverstöße augenblicklich zu melden – was wiederum Matthias Fay (CSU) missfiel: „Es kann nicht sein, dass die Bürger von Langenreichen zu Hilfssheriffs werden“, sagte er und verwies stattdessen auf die Möglichkeit, eine ihm zufolge problemlos machbare GPS-Überwachung einzurichten.

    Nicht der Meitinger Gemeinderat entscheidet letztlich über das Projekt

    Trotz all der Bedenken: Der Genehmigungsprozess der neuen Baurestmassen-Deponie ist seitens Zech bereits angestoßen und ein erstes Abgrenzungsverfahren mit den zuständigen Fachbereichen des Landratsamts sowie dem Wasserwirtschaftsamt Donauwörth geführt worden. Auch eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung wäre bereits erfolgt.

    Die eigentlichen Genehmigungsverfahren werden sich nun erfahrungsgemäß über etwa eineinhalb Jahre erstrecken, sodass im Falle einer positiven Entscheidung Anfang 2026 mit dem Bau der Deponie begonnen werden könnte. Meitingens Bürgermeister Michael Higl zeigte sich in seiner eigenen Stellungnahme über das Bauvorhaben eher diplomatisch: „Bisher gibt es nur eine Absichtserklärung. Der Antrag selbst wird an das Landratsamt gestellt. Wir sind nicht die Herren des Verfahrens – aber wichtige Stellungsnehmer.“ Ihm zufolge könnten für den Moment die Ausführungen der Planer lediglich „zur Kenntnis genommen“ werden.

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