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Im Bündnis Wasser und Natur - Bayern für mehr Hochwasserschutz sind Mitglieder aus den Kreisen Augsburg, Günzburg und Dillingen

Landkreis Augsburg

Ein Dinkelscherber will den Hochwasserschutz bayernweit voranbringen

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    Das Hochwasser im Juni war Auslöser für die Vereinsgründung des BWN - Bündnis Wasser und Natur.
    Das Hochwasser im Juni war Auslöser für die Vereinsgründung des BWN - Bündnis Wasser und Natur. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Miteinander den Hochwasserschutz und andere Klimathemen vorantreiben, das will Josef Guggemos aus Dinkelscherben. Weil das aber keine lokalen Probleme sind, hat er über den Landkreis Augsburg hinaus um Mitglieder geworben. Mehr als 50 Interessierte haben an der Vereinsgründung teilgenommen. Der neue Vorstand hofft auf viele weitere Mitglieder, auch seitens der Kommunen. Einen Plan, wie es dann weitergeht, hat das Team auch schon. Kein Wunder, denn Guggemos hatte mit einem anderen Projekt schon Erfolg, das vergleichbar sei.

    „Das Menschliche ist das Entscheidende“, sagt Josef Guggemos. Er steht im Dinkelscherber Sportheim auf der Bühne und schaut in den Zuschauerraum, der sich im Laufe des Montagabends mehr und mehr gefüllt hat. Darunter ist der Ziemetshauser Bürgermeister Ralf Wetzel, Wertingens Rathauschef Willy Lehmeier, der Kreisobmann des Bauernverbands Martin Mayr, der ehemalige Landtagsabgeordnete Max Strehle, Hubert Kraus aus Zusmarshausen als Vertreter des Landrats, zahlreiche weitere Bürgermeister und Gemeinderatsmitglieder aus der Region, Müller aus dem Landkreis, Forstleute und ein Meteorologe. Josef Guggemos hat sie zusammengetrommelt. Mit ihnen gemeinsam will er den Hochwasserschutz vorantreiben, Mitglieder und Experten vereinen, Geld sammeln, Impulse setzen. Viele Mitglieder könnten einiges bewegen, vor allem aber den Kommunen zeigen, was sie wollen und sie auf dem Weg dorthin unterstützen. „Klaus Holetschek hat gesagt, wenn wir die Bürokratie abbauen wollen, dann müssen sich die Bürger mehr einbringen“, zitiert Guggemos den Fraktionsvorsitzenden der CSU im Landtag.

    Das BWN - Bündnis Wasser und Natur - will Bürgerinnen, Bürger, Experten und Vertreter von Kommunen bündeln, um mit ihnen gemeinsam Themen wie etwa den Hochwasserschutz, aber auch Katastrophenschutz oder Wasserspeicherung voranzubringen. Im Bild der neue Vorstand, Bürgermeister und Beiratsmitglieder.
    Das BWN - Bündnis Wasser und Natur - will Bürgerinnen, Bürger, Experten und Vertreter von Kommunen bündeln, um mit ihnen gemeinsam Themen wie etwa den Hochwasserschutz, aber auch Katastrophenschutz oder Wasserspeicherung voranzubringen. Im Bild der neue Vorstand, Bürgermeister und Beiratsmitglieder. Foto: Cordula Homann

    Die Veranstaltung ist serh gut vorbereitet. Hermann Scherer, Vorstand der Raiffeisenbank Augsburg-Land, moderiert, die Vorstandsposten sind bereits verteilt. Unter der souveränen Leitung von Dinkelscherbens drittem Bürgermeister Peter Kraus wird gewählt. Zwei, drei der Kandidaten sagen: „Bei so einem Projekt muss man mitmachen“ und stellen sich deswegen zur Wahl. Erwin Hörmann aus Steinekirch, einer der stellvertretenden Kassenwarte im „BWN - Bündnis Wasser und Natur - Bayern“ sagt: „Ich kenne Josef Guggemos von der Hospitalstiftung. Das macht der sehr gut, sehr nah, daher bin ich hier auch dabei.“

    Denn das ist das andere große Projekt von Josef Guggemos, die Initiative zum Erhalt der Hospitalstiftung in Dinkelscherben und Zusmarshausen. Und die sei „klar aufs Thema Wasser zu übertragen. „Die Menschen müssen erwarten können, dass wir vorangehen. Und so, wie die Bürger vom Hochwasser im Juni betroffen waren, ist der Schutz jetzt die Hauptaufgabe“, erklärt der Vereinsvorsitzende Guggemos. Auch da holt er weiterhin benachbarte Kommunen dazu, um die Einrichtungen für Senioren zu erhalten. Und jetzt: Die Zusam allein fließe durch fünf Landkreise. Ziemetshausens Bürgermeister Wetzel sagt, seine Gemeinde sei 2024 gar nicht so betroffen gewesen. Doch die Abstände zwischen massiven Hochwassern würden immer kürzer. Man sei es den Menschen schuldig, das Thema anzugehen. „Ein Haus baut man ja für ein ganzes Leben. Ist ein Mal Wasser im Keller, ist das schon ein Mal zu viel“, sagt der Bürgermeister. Die Gewässer dritter Ordnung seien eine kommunale Aufgabe. Und auf das Floriansprinzip zu verweisen, keine Lösung.“ Auch die Flussoberen seien jetzt bereit, etwas zu tun.

    Ein Appell an die Bürgermeister dreier Landkreise

    Guggemos, Kraus und Wetzel wollen nicht nur viele Mitglieder gewinnen, sondern auch Experten, die ihr Wissen einbringen können, um die Mittel möglichst effizient einzusetzen. Dazu gehört etwa der neue zweite Vorsitzende Alexander Hieber, Chef des gleichnamigen Unternehmens in Wörleschwang, Sweco-Ingenieur Wolfgang Deffner, der eng mit dem Wasserwirtschaftsamt zusammenarbeite und künftig der dritte Vorsitzende des Vereins ist oder der Meteorologe Daniel Lassan aus Dinkelscherben, der von dem neuen Verein schon vorher überzeugt war. „Da wird gefragt, warum man etwas tut, das halte ich für sinnvoll. Und die Kommunikation ist richtig gut.“ Ein Beirat mit Fachleuten aus Forst, Landwirtschaft, Gewerbe und Mühlen wird den Vorstand beraten. Die Kommunen ihrerseits können ein Mitglied in den Vorstand entsenden. Der Mitgliedsbeitrag wurde auf 20,24 Euro festgelegt.

    Ganz zum Schluss hat Peter Kraus noch eine gute Nachricht: Für das Zusam-Rückhaltebecken in Dinkelscherben steht der Notartermin an, dann beginne das Wasserwirtschaftsamt mit der Rodung. Guggemos appellierte an die Rathauschefs, darunter auch Thomas Hafner aus Horgau und Sebastian Bernhard aus Adelsried, für das Projekt zu werben. „Wir wollen ein Verein werden, der etwas zu melden hat.“

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