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Horgau: Rettung geglückt: Bienenvolk siedelte sich auf Strommast in Horgau an

Horgau

Rettung geglückt: Bienenvolk siedelte sich auf Strommast in Horgau an

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    Ein Bienenstock musste umziehen: Er hatte sich an einer Strommaststation in Horgau niedergelassen.
    Ein Bienenstock musste umziehen: Er hatte sich an einer Strommaststation in Horgau niedergelassen. Foto: Jonas Ziegler, LEW

    Bei einer bemerkenswerten Rettungsaktion wurde ein ungewöhnlich großes Bienenvolk mit schätzungsweise 50.000 bis 60.000 Bienen von einem Strommast der LEW Verteilnetz GmbH (LVN) geborgen. Das Bienenvolk in der Nähe des Umspannwerks Horgau wurde von einem Spaziergänger entdeckt, der die Betriebsstelle der LVN informierte. Normalerweise suchen Bienen bei der Gründung eines neuen Volkes Schutz in Höhlen oder toten Bäumen, was die Wahl eines exponierten Strommastes umso außergewöhnlicher macht.

    Die Bergung des etwa fünf bis sechs Kilogramm schweren Bienenstocks, der unter einem Vorsprung einer Betonmaststation befestigt war, stellte durch die ungewöhnliche Lage und das Gewicht eine Herausforderung dar. Eine Bienenkönigin legt täglich bis zu 2000 Eier. Das ließ den Bienenstock schnell anwachsen. Die Umsiedelung war zwingend nötig, weil sich der Bienenstock in Nähe von spannungsführenden 20.000 Volt Anlagenteilen befand. Dies sollte der Gefahr eines Störlichtbogens durch Annäherung vorbeugen, bei dem es zu einem Spannungsüberschlag kommen kann.

    Bienenstock an schwer zugänglicher Stelle in großer Höhe

    Felix Becker, ein Imker aus Dinkelscherben, führte gemeinsam mit Mitarbeitern von LVN die behutsame Umsiedlung der Bienen durch. Da sich der Bienenstock an einer schwer zugänglichen Stelle in großer Höhe befand, stellte LVN eine Hebebühne zur Verfügung, die den sicheren Zugang ermöglichte. Für die Bergungsarbeiten wurde die betroffene Leitung spannungsfrei geschaltet. Fünf Anschlussnehmer mussten in diesem Zeitraum ohne Strom auskommen, aber nur so konnten die Bienen von Imker und LVN-Mitarbeitern sicher und schonend vom Mast entfernt und an einen neuen Standort gebracht werden.

    Eine weitere Herausforderung stellte, neben der Höhe, die Form der natürlich gewachsenen Wildwaben dar, die nicht in die üblichen rechteckigen Rahmen eingesetzt werden konnten. Daher wurden die Bienen in eine vorbereitete Kiste umgesiedelt, in der bereits Rahmen mit Wabenstrukturen verbaut waren. Dies verringerte den Aufwand erheblich.

    Die Königin des Schwarms wurde frühzeitig gefunden und in einer kleinen Box in die vorbereitete Kiste gebracht. So folgte das Volk innerhalb nur eines Tages in die für die Umsiedlung bereitgestellte Bienenbeute und konnte schließlich durch den Imker geborgen werden.

    Jetzt gibt es Zuckerwasser und Sirup für die Bienen

    Nach der Umsiedlung wird das Bienenvolk am neuen Standort von einem Imker weiter betreut. Da die Trachtzeit schon nahezu beendet ist, muss er das Volk mit Zuckerwasser oder Sirup füttern, um die Winterversorgung sicherzustellen. Auch der Honig aus den Wildwaben wird zur Zufütterung verwendet.

    Imker Felix Becker war zufrieden: „Die Umsiedlung dieses einzigartig gelegenen Bienenvolkes war eine spannende Herausforderung. Trotz meiner langen Erfahrung habe ich noch nie einen so großen, ungeschützt gebauten Bienenstock gesehen“, sagte er und lobte die Unterstützung der LVN-Mitarbeiter. Thomas Böck, stellvertretender Betriebsstellenleiter bei LVN in Horgau, erklärte: „Eine solche Situation ist für uns bisher einmalig. Wir waren sehr fasziniert, dass die Bienen sich ausgerechnet einen Strommast als Wohnort ausgesucht haben“. Artenschutz sei bei den Lechwerken wichtig.

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