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Horgau/Biburg: Nachruf: Pfarrer Karlheinz Reichhart im Alter von 75 Jahren gestorben

Horgau/Biburg

Nachruf: Pfarrer Karlheinz Reichhart im Alter von 75 Jahren gestorben

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    Pfarrer Karlheinz Reichhart ist tot. Reichhart war über 40 Jahre Pfarrer in der Gemeinde St. Martin in Horgau und Pfarradministrator von St. Andreas in Biburg
    Pfarrer Karlheinz Reichhart ist tot. Reichhart war über 40 Jahre Pfarrer in der Gemeinde St. Martin in Horgau und Pfarradministrator von St. Andreas in Biburg Foto: Pfarramt St. Martin

    Vergangenen Donnerstag ist Pfarrer Karlheinz Reichhart überraschend gestorben. Reichhart war über 40 Jahre Pfarrer in der Gemeinde St. Martin in Horgau und Pfarradministrator von St. Andreas in Biburg.

    Der 75-Jährige wurde am 4. Februar 1946 in Augsburg geboren. Seine Priesterweihe fand am 18. Juni 1972 im Hohen Dom zu Augsburg statt. Danach war er Kaplan in Krumbach und Rain. 1980 kam er nach Horgau und wirkte im früheren Dekanat auch in Dinkelscherben als Prodekan. Das Bistum Augsburg schreibt: Für Bischof Dr. Bertram Meier war der verstorbene Pfarrer Reichhart "Gottesmann und zugleich Menschenfreund“. Pfarrsekretärin Maria Weishaupt und Mesnerin Sabine Wiedemann sind im Pfarrbüro und bereiten die Beisetzung vor. "Am Mittwoch hat er noch die Abendmesse in Auerbach gehalten und nachts ist er verstorben“, berichtet Weishaupt fassungslos.

    Reichhart sei ein Pfarrer gewesen, der stets mehr gemacht hat, als er musste. "Das Lachen war sein Markenzeichen und seine Lebenskunst. Er war sehr beliebt“, erinnern sich die beiden gerne an ihn zurück. Er sei ein Pfarrer für alle gewesen und habe ein riesiges Loch in Horgau hinterlassen. "Viele kamen von auswärts, um sich von ihm trauen oder die Kinder taufen zu lassen.“ Reichhart wird in Horgau im Pfarrergrab beigesetzt. Seine Mutter Maria Reichhart, die bis zu ihrem Tod am 10. März 2011 ihrem Sohn den Haushalt machte, liegt ebenfalls auf dem Friedhof in Horgau begraben. Die Kirchengemeinde umfasst in Horgau 1917 Katholiken und in Biburg 825. Im Mai wäre er genau 41 Jahre da gewesen.

    Reichhart hat in Horgau viel bewirkt

    Einer, der ihn rund 50 Jahre kannte und überaus schätzte, ist der ehemalige, langjährige Leiter des Schulwerks der Diözese Augsburg, Ulrich Haaf. "Ich lernte Reichhart 1972 während der Jugendarbeit in Krumbach kennen“, erzählt Haaf, der 1983 nach Biburg zog und seitdem in St. Andreas sowohl Organist als auch Chorleiter ist. "Ich habe Reichhart sehr geschätzt wegen seiner Fähigkeit, ganz offen auf die Menschen zuzugehen. Er war im besten Sinne des Wortes leutselig. Selig unter den Leuten und die Leute selig, wenn er da war.“ Reichhart habe viel bewirkt und sich stets für seine Gemeinde eingesetzt. Die Kirchenrenovierung, der neue Altar und die neue Orgel in St. Andreas habe er vorangetrieben. "Er hatte für jeden ein gutes Wort und hat sich über jeden Gedanken gemacht, war immer ansprechbar.“

    In dem Kirchlein St. Maria Magdalena in Horgauergreut hat er in den Sommermonaten über Wochen jeden Samstag Paare von nah und fern getraut, ging zu Veranstaltungen von Vereinen und war ein gern gesehener Gast auf Hochzeiten, Taufen und Trauerfeiern. Pfarrer Reichhart habe in zweifacher Hinsicht versucht, jeden auf einen guten Weg zu bringen und zu helfen, war offen und für nahezu jeden Spaß zu haben. "Eine Unterhaltung mit ihm war stets angenehm. Zudem hatte er einen grandiosen Humor und ein hohes Maß an Selbstironie.“ Haaf ist dankbar, dass Reichhart nicht leiden musste, auch wenn es eine besondere Härte für die Gemeinde sei, dass sein Tod so unvorbereitet kam.

    "Für mich der beste Pfarrer aller Zeiten“

    Manuela Völlmerk schreibt in den sozialen Medien auf der Seite des Bistums Augsburg wie viele andere auch: "Für mich der beste Pfarrer aller Zeiten.“ Sie erinnert sich noch an den ersten Gottesdienst, den Reichhart in Horgau hielt: "Die Kirche war knallvoll.“ Im April 1981 war ihre Schwester Bianca Süß die erste Taufe, die der damals neue Pfarrer vollzog. "Man konnte ihm nie böse sein, obwohl er so direkt war, und er kannte jeden mit Namen, auch nach vielen Jahren noch.“ Egal welcher Anlass in der Familie war, Pfarrer Reichhart habe mit zur Familie gehört.

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