Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Holzwinkel/Altenmünster: Seniorenberatung im Holzwinkel: So funktioniert das Angebot

Holzwinkel/Altenmünster

Seniorenberatung im Holzwinkel: So funktioniert das Angebot

    • |
    Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen und Beratung für Senioren gibt es vor Ort im Raum Holzwinkel und Altenmünster.
    Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen und Beratung für Senioren gibt es vor Ort im Raum Holzwinkel und Altenmünster. Foto: Lino Mirgeler, dpa (Symbolbild)

    Im Alter stellen sich neue Fragen. Wie kann ich mein Bad barrierefrei umbauen? Gibt es dafür Fördergelder? Kann mir jemand beim Ausfüllen von Anträgen helfen? Die Erfahrung zeigt, dass sich viele scheuen, "aufs Amt zu gehen" und nach Hilfe zu fragen. Oft sind alleine die Wege von der Heimatgemeinde nach Augsburg zu weit. Deshalb hat sich im Raum Holzwinkel und Altenmünster ein neues Angebot etabliert. Davon sollen nicht nur Seniorinnen und Senioren profitieren. 

    Eine dezentrale Anlaufstelle für Senioren

    Im vergangenen Sommer hat die dezentrale Anlaufstelle für Seniorenberatung ihre Arbeit aufgenommen. Wer Unterstützung braucht, fragt im Rathaus nach - und bekommt Hilfe. Vom Rathaus aus werden die Anfragen dann je nach Schwerpunkt an das entsprechende Beratungspersonal weitergeleitet. Die Senioreneinrichtung Vitalis wurde dafür mit ins Boot geholt. Eine weitere Anlaufstelle ist die Sozialstation Augsburg Land in Zusmarshausen. Das Entwicklungsforum Holzwinkel und Altenmünster hat dafür ein Konzept ausgearbeitet. Für die Umsetzung erhält die Region Fördergeld vom Landratsamt, die übrigen Kosten übernehmen die Gemeinden Adelsried, Altenmünster, Bonstetten, Emersacker, Heretsried und Welden. Die Themen für die Beratung können ganz unterschiedlicher Natur sein.

    So funktioniert das Angebot im Holzwinkel und in Altenmünster

    Wichtige Beratungsstellen im Landkreis Augsburg

    Allgemeine Hilfe Der Besondere Soziale Dienst des Landkreises Augsburg hilft Erwachsene bis 60 Jahren und deren Angehörige in besonders schwierigen Lebenslagen. Die Anlaufstelle ist unter der Telefonnummer 0821/3102 -2780 oder per E-Mail an bsd@LRA-a.bayern.de zu erreichen.

    Finanzielle Probleme Bei finanziellen Schwierigkeiten hilft die Schuldnerberatung der Diakonie in Augsburg unter der Telefonnummer 0821/450193250 oder per E-Mail an schuldner-insolvenzberatung@diakonie-augsburg.de.

    Psychische Probleme Der Sozialpsychiatrische Dienst hilft Menschen mit psychischen Problemen und deren Angehörige. Betroffene können sich an die Außenstellen der Diakonie in Gersthofen unter der Nummer 0821/2990523 wenden. Der Sozialpsychiatrische Dienst in Schwabmünchen ist telefonisch unter 08232/96640 zu erreichen, in Königsbrunn unter der Nummer 08231/915145.

    Häusliche Gewalt Bei häuslicher und sexualisierter Gewalt hilft die Beratungsstelle "via - Wege aus der Gewalt" der AWO Augsburg. Betroffene Frauen erhalten unter der Nummer 0821/45033910 Unterstützung, Männer unter 0821/45033920. Die Beratungsstelle ist auch per E-Mail an awo.via@awo-augsburg.de zu erreichen.

    Seniorenberatung Für Personen über 60 und pflegende Angehörige steht die "Seniorenberatung - Fachstelle für Pflegende Angehörige" des Landratsamts Augsburg zur Verfügung. Die Experten sind per E-Mail an seniorenberatung@lra-a.bayern.de zu erreichen oder unter der Nummer 0821/3102-2718.

    Offene Behindertenarbeit Im nördlichen Landkreis unterstützt der Kreisverband des Roten Kreuzes die Offene Behindertenarbeit. Ansprechpartner stehen unter der Nummer 0821/9001-24 oder -22 zur Verfügung. Im südlichen Landkreis ist der Caritasverband unter 0821/5704813 zuständig.

    Und so funktioniert das Angebot: Wer mit den Mitarbeitern der Anlaufstelle in Kontakt treten möchte, kann zu den üblichen Geschäftszeiten direkt in den Rathäusern der Verwaltungsgemeinschaft Welden anrufen unter Telefon 08293/699-0 oder im Rathaus Altenmünster 08295/9690-0. Die Mitarbeitenden nehmen die Kontaktdaten sowie Erreichbarkeit und Anliegen auf und leiten es weiter an die entsprechenden Mitarbeitenden der dezentralen Anlaufstelle für Seniorinnen und Senioren, die sich zeitnah für einen Beratungstermin melden. Die Beratung selbst kann in barrierefreien Räumlichkeiten in jeder Gemeinde oder bei Interesse bei den Ratsuchenden daheim erfolgen.

    Für Florian Mair ist das Angebot, das es etwa ein halbes Jahr gibt, bereits ein Erfolg. Mair ist Bürgermeister in Altenmünster und Vorsitzender des Entwicklungsforums, das die Seniorenberatung angestoßen hat. Zum einen gehe es dabei darum, bei ganz konkreten Fragen weiterzuhelfen. So werden etwa Expertinnen und Experten vermittelt, die Antworten auf Fragen zur Pflege, Unterbringung oder Sozialleistungen haben. Außerdem soll die Anlaufstelle aber auch dazu dienen, bestehende Akteure miteinander zu vernetzen. Etwa die Nachbarschaftshilfe, aber auch Apotheken und Hausärzte.

    Wie sieht die Arbeit in der Praxis aus?

    Wie die Arbeit praktisch aussieht, weiß Michaela Schuster, Einrichtungsleiterin bei Vitalis. Sie ist eine der Expertinnen, zu denen der Kontakt über die Gemeinde vermittelt wird. In den Beratungsgesprächen versucht Schuster, individuelle Lösungen zu finden. "Thematisch ist da alles im Bereich Pflege dabei", sagt sie. Manchmal gehe es zum Beispiel darum, wie ein Fahrdienst organisiert werden kann, wie ein Platz in der Kurzzeitpflege beantragt wird oder ganz einfach darum, wer beim Umbau des Badezimmers helfen kann. In der Einrichtung Vitalis gehe es meist um die stationäre Versorgung. Bei Fragen zur häuslichen Unterstützung oder der anfänglichen Pflegebedürftigkeit helfe vorwiegend die Sozialstation in Zusmarshausen weiter, erklärt Schuster.

    Seniorenberatung ist nicht nur für ältere Menschen

    Doch nicht nur ältere Menschen können sich bei der dezentralen Seniorenberatung melden. Auch wenn der Name das vielleicht vermuten lässt. "Da gibt es keine Altersbeschränkung", stellt Florian Mair klar. Immer wieder melden sich unter anderem Angehörige von älteren Menschen, die Fragen zu Pflegedienstleistungen haben. Grundsätzlich ist die Anlaufstelle aber für alle da. "Das geht los bei Leuten, die ihre Hecke nicht schneiden können", erklärt Mair. Seit dem vergangenen Sommer konnte die neue Anlaufstelle bereits 18 Menschen in persönlichen Beratungen weiterhelfen. Die meisten waren zwischen 80 und 89 Jahren alt. Die Gruppe der unter 59-Jährigen liegt bei etwa 16 Prozent, zeigt die Statistik.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden