Der Hochwasserschutz hat seit den verheerenden Fluten im Sommer dieses Jahres für viele Menschen in der Region Priorität. Mit einer Petition wollen die Gemeinden Zusmarshausen, Dinkelscherben und Altenmünster auf die Dringlichkeit dieses Anliegens aufmerksam machen. Es geht darum, das geplante Wasserrückhaltebecken in Siefenwang bei Dinkelscherben so schnell wie möglich zu bauen. Fast 3600 Menschen haben diese Petition unterschrieben, die am heutigen Mittwoch im Steinernen Saal des Bayerischen Landtags übergeben werden soll.
Das Land Bayern ist für den Hochwasserschutz an der Zusam zuständig, weil der Fluss zu den Gewässern zweiter Ordnung gehört. Beim Hochwasser im Juni sorgte er für erhebliche Schäden in den Gemeinden entlang der Zusam. In Dinkelscherben standen ganze Straßenzüge unter Wasser und viele Häuser sind bis heute nicht bewohnbar. Auch in den Zusam-Anrainern Zusmarshausen und im Ortsteil Wörleschwang sowie in Altenmünster sind teilweise enorme Schäden zu beklagen. Hier kamen die Bürgermeister zu der Überzeugung, dass das seit vielen Jahren geplante Rückhaltebecken in Siefenwang das Ausmaß der Schäden geringer gehalten hätte. Daraufhin starteten sie eine Petition.
Forderung: Bis Ende März sollen die Bagger anrücken
Die Petition verlangt, dass der Baubeginn des Hochwasserrückhaltebeckens mit einem Retentionsvolumen von 1,25 Millionen Kubikmetern spätestens im ersten Quartal 2025 erfolgt. Die Initiatoren wollen damit die Dringlichkeit eines detaillierten Bauzeitenplans durch das Wasserwirtschaftsamt und die sofortige Ausschreibung der Bauarbeiten unterstreichen, wie es jetzt in einer Pressemitteilung heißt. Zudem müssten die erforderlichen Grundstücksverhandlungen bis zum 31. Oktober abgeschlossen sein, um weitere Verzögerungen zu verhindern.
Der stellvertretende Landrat Hubert Kraus und der Zusmarshauser Bürgermeister Bernhard Uhl hatten zuletzt von einem geplanten Baubeginn am 3. März, also am Rosenmontag 2025 berichtet. In der Pressemitteilung heißt es jetzt: „Die Initiatoren der Petition appellieren eindringlich an die politischen Entscheidungsträger, unverzüglich zu handeln, um eine erneute Katastrophe zu verhindern“. Das nächste Hochwasser könne jederzeit eintreten, und „wir können es uns nicht leisten, weiter abzuwarten. Jetzt ist die Zeit, unsere Gemeinden zu schützen und zukünftige Schäden zu minimieren.“ Nun hoffen die 3579 Befürworter der Petition und ihre politischen Vertreter vor Ort auf eine zügige Reaktion des Landtags und der Staatsregierung. Ihr Appell lautet: Es muss jetzt gehandelt werden, um das Zusamtal vor weiteren Hochwasserschäden zu schützen. (AZ)
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