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Hirblingen/Landkreis Augsburg: Waldbesitzer im Augsburger Land fürchten durch Klimawandel um die Wälder

Hirblingen/Landkreis Augsburg

Waldbesitzer im Augsburger Land fürchten durch Klimawandel um die Wälder

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    Der Klimawandel macht den Wäldern immer mehr zu schaffen. Dieses Bild wurde 2019 über dem Nationalpark Harz aufgenommen.
    Der Klimawandel macht den Wäldern immer mehr zu schaffen. Dieses Bild wurde 2019 über dem Nationalpark Harz aufgenommen. Foto: Swen Pförtner, dpa

    Der Chef des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) wurde deutlich: „Wir befinden uns unstrittig bereits im Klimawandel und unsere Wälder verändern sich, durch Sturm, Hitze und Dürre und nicht zuletzt durch Schadinsekten wie den Borkenkäfer.“ Wer es von den Waldbauern bisher noch nicht wahrhaben wollte, schreckte bei diesen Worten von Axel Heiß bei der Jahreshauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Augsburg-Nord regelrecht auf.

    Wie Heiß weiter erklärte, liegen gerade heuer im ersten Halbjahr die Temperaturen zwei Grad über dem langjährigen Mittel und die Niederschläge nur rund bei 60 Prozent des langjährigen Durchschnitts. Besonders die Baumart Fichte kommt immer mehr an ihre Grenzen, auch wenn es in Mittelschwaben mehr Niederschläge gab als in anderen Gebieten im Norden des Freistaats. Man dürfe den Waldumbau nicht auf die leichte Schulter nehmen und müsse schneller werden, denn die Temperaturen steigen weiter "und dann kippt die

    Forstbetriebsgemeinschaft weiht Neubau ein

    Das Thema habe man schon früh in der FBG Augsburg-Nord erkannt, so Vorsitzender Anton Kraus in seinem Jahresbericht. So war im Sommer 2020 Baubeginn einer neuen Geschäftsstelle mit eigenem Bürogebäude in Horgau. Dort sollen nicht nur die Geschäfte für die Mitglieder abgewickelt werden, sondern in Zukunft Schulungen, Beratungen und Veranstaltungen zum Thema Waldumbau stattfinden. Trotz der Tatsache, dass das Gebäude bereits bezogen ist, werden mit einem Festakt am Freitag, 23. September die Einweihung und das 50-jährige Bestehen der FBG gefeiert und am Sonntag, 25. September 2022 ein Tag der offenen Tür veranstaltet. Kritik übte Kraus an einigen Umweltverbänden, die als Oberlehrer auftreten und am liebsten den Waldbesitzern die Eigentumsrechte entziehen wollen. „Der Wald gehört dem Eigentümer und so muss es auch bleiben“, machte Kraus deutlich.

    FBG Augsburg Nord
Im 50. Jahr des Bestehens der FBG Augsburg-Nord
leiten Vorsitzender Anton Kraus (links) und Geschäftsführer Hans-Jürgen Hofbaur
erfolgreich die Geschicke der Gemeinschaft der Waldbesitzer.
    FBG Augsburg Nord Im 50. Jahr des Bestehens der FBG Augsburg-Nord leiten Vorsitzender Anton Kraus (links) und Geschäftsführer Hans-Jürgen Hofbaur erfolgreich die Geschicke der Gemeinschaft der Waldbesitzer. Foto: Johann Kohler

    Lob gab es dagegen von den Forstbehörden nach dem Windwurf im Frühjahr 2020. Die Geschäftsführung handelte schnell, organisierte die Abfuhr des aufbereiteten Holzes aus dem Wald der Mitglieder auf Sammelplätze, die mindestens 500 Meter vom nächsten Waldrand entfernt waren. Somit hatte der Borkenkäfer bei diesen Holzstämmen keine Chance und die Qualität blieb erhalten und somit auch der Verkaufspreis.

    Der Holzpreis sinkt ein wenig

    Um Preis und Mengen ging es auch beim Rechenschaftsbericht von Geschäftsführer Hans-Jürgen Hofbaur. Wie er erklärte, gab es gerade im Jahr 2020 immer wieder bei den Verkaufserlösen eine Berg- und Talfahrt. Waren die Preise zu Beginn des Jahres 2021 durch das viele Schadholz im Keller, so erholten sie sich im zweiten Halbjahr und hatten im zweiten Quartal des Jahres 2022 ihren Höhepunkt.

    Jetzt sei wieder eine Preisabschwächung zu erkennen und man sei gespannt, wie sich die Großsägewerke als Abnehmer die neue Preisgestaltung vorstellen. Im Durchschnitt der drei Jahre vermarktete die FBG rund 26.000 Festmeter Fichten-Stammholz, 900

    Jedes Jahr beauftragten rund 370 der 1182 Mitglieder der FBG Augsburg-Nord die Geschäftsstelle, ihr Holz zu verkaufen. Zurzeit betreut die FBG 61 Waldbesitzer mit 1322 Hektar von insgesamt 6847 Hektar aller Mitglieder.

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