In der Kläranlage Hirblingen wurde nach zweijähriger Bauzeit jetzt das dritte Nachklärbecken in Betrieb genommen. Der Bau eines dritten Nachklärbeckens war eine Anforderung aus dem wasserrechtlichen Genehmigungsbescheid. Diese Betriebserlaubnis wird alle 20 Jahre erneuert und soll sicherstellen, dass die Kläranlage technisch auf dem aktuellen Stand ist und Grenzwerte auch zukünftig eingehalten werden können.
Die Baukosten für das dritte Nachklärbecken betrugen rund 5,8 Millionen Euro inklusive der Planungskosten und der Kosten für Elektrotechnik und Maschinentechnik. Für das stattliche Becken mit einem Durchmesser von 36 Metern wurden Erdbewegungen von 10.000 Kubikmetern notwendig und es wurden circa 120 Tonnen Stahl und 1100 Kubikmeter Beton verbaut.
Im Nachklärbecken werden Schlamm und Wasser getrennt
Die Nachklärbecken sind das letzte technische Element der Kläranlage und zentrale Aufgabe ist die Trennung der Feststoffe (Schlamm) vom gereinigten Wasser. Der Schlamm setzt sich ab, wird abgepumpt und als Rücklaufschlamm wieder dem Kreislauf zugeführt. Das klare Wasser in den oberen Schichten wird in die Schmutter geleitet.
![Das neue Nachklärbecken ist inzwischen mit Wasser gefüllt. Wenn sich die Feststoffe als Schlamm komplett gesetzt haben, kann das saubere Oberflächenwasser zurück in die Schmutter geleitet werden. Das neue Nachklärbecken ist inzwischen mit Wasser gefüllt. Wenn sich die Feststoffe als Schlamm komplett gesetzt haben, kann das saubere Oberflächenwasser zurück in die Schmutter geleitet werden.](https://images.mgpd.de/img/102898845/crop/c1_1-w100/1303191975/1538474467/nkb3-20240719101233.jpg)
„In den vergangenen Jahren konnten wir die Verbindlichkeiten des Abwasserzweckverbands Schmuttertal kontinuierlich zurückführen und sind seit einigen Jahren schuldenfrei. Jetzt starten wir mit dem neuen Bescheid in die Phase stärkerer Investitionstätigkeit, um den gesetzlichen Anforderungen und dem Schutz der Umwelt durch sauber geklärtes Abwasser auch in Zukunft nachhaltig gerecht zu werden“, so Verbandsvorsitzender Richard Greiner.
Nachdem das dritte Becken nun in Betrieb ist, werden die anderen beiden Nachklärbecken voraussichtlich ab Herbst nacheinander saniert. Zuletzt war im vergangenen Jahr ein Belebungsbecken fertiggestellt worden. Das Belebungsbecken ist Teil der biologischen Reinigungsstufe. Hier wird mithilfe von Mikroorganismen das mechanisch vorgereinigte Wasser in seine Einzelteile verstoffwechselt. Die im Belebtschlamm enthaltenen Bakterien und Kleinstlebewesen benötigen Sauerstoff, um die organischen Schmutzstoffe des Abwassers abbauen zu können. Die Versorgung der Belebungsbecken mit Sauerstoff beansprucht circa 30 Prozent des Energiebedarfs einer Kläranlage.
Optimierung der Hirblinger Kläranlage läuft seit Jahren
![Links ein Blick in ein Belebungsbecken – rechts die neuen, hocheffizienten und energiesparenden Gebläse für die drei Belebungsbecken in der Kläranlage Hirblingen. Links ein Blick in ein Belebungsbecken – rechts die neuen, hocheffizienten und energiesparenden Gebläse für die drei Belebungsbecken in der Kläranlage Hirblingen.](https://images.mgpd.de/img/101201011/crop/c1_1-w100/1030027013/288451605/belebung.jpg)
"In den vergangenen Jahren wurden auf dem Kläranlagengelände mehrere Optimierungsmaßnahmen durchgeführt", erklärte Martin Schwab, Betriebsleiter der Kläranlage Hirblingen, dazu im vergangenen Jahr. Nun gehen die Sanierungsarbeiten weiter. Unter anderem ist ein Überlaufbecken in Planung. (mit lig)
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