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Heretsried: Gemeinderat lehnt Tempo 30 in der Flurstraße in Heretsried ab

Heretsried

Gemeinderat lehnt Tempo 30 in der Flurstraße in Heretsried ab

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    Der Gemeinderat hat über Tempo 30 und ein Parkverbot in der Flurstraße entschieden.
    Der Gemeinderat hat über Tempo 30 und ein Parkverbot in der Flurstraße entschieden. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    Ist Tempo 30 die richtige Lösung für die Flurstraße in Heretsried? Oder braucht es hier stattdessen ein Parkverbot? Darüber wird seit Wochen im Dorf diskutiert. Auch die Polizei war schon da, um eine Empfehlung abzugeben. Jetzt hat der Gemeinderat Tatsachen geschaffen.

    Zwei Anträge lagen im Gemeinderat auf dem Tisch. In einem Antrag wurde die Flurstraße als Abkürzung oder gar Rennstrecke bezeichnet. Bemängelt wurde außerdem, dass die Anwohner nicht über ein angedachtes einseitiges Parkverbot informiert worden seien. Das Problem mit den parkenden Autos: Stehen sie wechselseitig entlang der Flurstraße, kommen Schneeräumer und landwirtschaftliche Fahrzeuge kaum noch vorbei.

    Der CSU-Ortsverband hatte sich mit dem Problem beschäftigt und bat nun um Tempo-30-Zonen für das komplette Gemeindegebiet. Bürgermeister Heinrich Jäckle erklärte, dass die Gemeindestraßen mit der Verkehrsbehörde und der Polizei begangen worden seien. Die Experten seien zu der Ansicht gekommen, dass es in den meisten Bereichen, auch bedingt durch die Kurven und die Kürze der Straßen, nicht möglich sei, zu schnell zu fahren. Die Wirkung von Tempo-30-Schildern sei als marginal erachtet worden.

    Bürgermeister hält Tempo-30-Schilder für nicht wirksam

    Unvernünftige seien mit den Schildern nicht zu bremsen. Auch Jäckle selbst betrachtete Tempo-30-Schilder als nicht wirksam. "Man hat ein Schild, und keiner hält sich dran", sagte er. Dann seien Tempomessungen nötig, die im Jahr 90.000 Euro kosten würden. In der Zeit, in der gemessen wird, würde aufgrund von Warnungen in den sozialen Medien langsam gefahren, sodass keine großen Einnahmen zu erwarten seien und die Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen stünden.

    Für die Einführung von Tempo 30 im gesamten Gemeindegebiet würden etwa 30 Schilder zum Preis von rund 20.000 Euro benötigt werden. Bürgermeister-Kollegen hätten Jäckle mitgeteilt, dass sich die Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Autos durch die Schilder nicht verringere. Jäckle war der Meinung, dass sich versetztes Parken zur Temporeduzierung besser eigne, aber dann so, dass auch größere Fahrzeuge durchfahren könnten.

    Gemeinderätin Petra Huber war der Meinung, dass Tempo 30 im ganzen Gemeindegebiet wenig Sinn mache und auch nicht das eigentliche Sicherheitsproblem in der Hauptstraße löse. Wenn man etwas für die Verkehrssicherheit tun wolle, dann sei es an dieser Stelle am sinnvollsten, erklärte sie.

    Die meisten Anwohner in Heretsried wollen Tempo 30

    Gemeinderat Winfried Jacob erklärte noch einmal, dass er mit den Anwohnern an der betroffenen Engstelle wie vereinbart gesprochen habe. Außerdem habe er 36 Fragebögen in der Straße verteilt, von denen er 33 zurückerhalten habe. Mit einem Parkverbot konnten sich laut Jacob nur wenige anfreunden. Für eine Tempo-30-Zone hätten sich 29 Teilnehmer ausgesprochen, lediglich vier hätten diese abgelehnt. Die anderen Gemeinderäte waren sich im Tenor einig, dass ein Tempo-30-Gebiet ohne Kontrollen nichts bringe.

    Ein Anwohner der Flurstraße, der einen der Anträge eingereicht hatte, bekam in der Gemeinderatssitzung Rederecht. Er erklärte, dass 80 bis 90 Prozent aller umliegenden Kommunen Tempo-30-Zonen hätten. Warum Heretsried sich so dagegen sträube, wollte er wissen. Als Berufstätiger im Homeoffice würde er täglich Leute mit ihren Autos durch die Flurstraße rasen sehen. Auch seien schon Tiere totgefahren worden. Er glaube fest daran, dass ein Verkehrsschild etwas ändere.

    Über ein Parkverbot wird nicht abgestimmt

    Gemeinderat Karl-Heinz Tomaschewski sah keinen Anlass, nicht dem Urteil der Polizei zu vertrauen. Die würde nichts ändern. Gemeinderat Jürgen Schuster ergänzte, dass es in der Regel die Anwohner selbst seien, die in Wohngebieten zu schnell fahren. Eine Tempo-30-Zone wurde vom Gemeinderat schließlich mit 1:8 abgelehnt. Nachdem sich die Parksituation verbessert hat, wie es im Gemeinderat hieß, wurde zunächst auf die Abstimmung zu einem Parkverbot verzichtet. "Mir wäre es recht, wenn man das ohne Schilder hinkriegen würde", sagte Jäckle.

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