Wer von Fischach kommend in den kleinen Ortsteil Heimberg fährt, sieht das Wegkreuz auf Anhieb an der Straße. Einigen fällt wahrscheinlich auf, dass es aber nicht mehr an der gleichen Stelle steht wie bisher. Familie Hauser ist in Besitz des Wegkreuzes, das der Großvater damals in den 60er Jahren auf seinem Hof aufgestellt hatte. Da nun ein neues Wohnhaus gebaut wurde, musste das Kreuz an anderer Stelle aufgebaut werden. „Uns war es sehr wichtig, dass das Wegkreuz auf unserem Grundstück bleibt und haben es daher nur ein paar Meter weiter wieder hingestellt“, erzählt Karin Hauser. Warum ihr Vater damals das Kreuz errichtet hat, ist nicht bekannt. „Das Wegkreuz hat für uns schon immer zu unserem Hof gehört. Wir kennen es nicht anders. Deshalb war es für uns sehr wichtig und ist auch eine Erinnerung an meine bereits verstorbenen Eltern“, sagt Karin Hauser. Sie weiß auch noch genau, wie ihre Mutter das Kreuz mit Blumen früher geschmückt hatte.
Den Standortwechsel hat Familie Hauser zum Anlass genommen, das Kreuz zu sanieren. Anton Hauser, der Ehemann von Karin Hauser, hat das Kreuz neu gestrichen und Josef Hafner, ein Bekannter der Familie, übernahm die Renovierung der Holzteile. Die geschnitzte Christus-Figur wurde ebenfalls renoviert. Rudolf Zobel malte sie nun farbig an – bisher war die Christus-Figur holzfarben.
Für Pfarrer Schrom war es die erste Segnung eines Wegkreuzes
Wegkreuze stehen oftmals für Dankbarkeit und zeigen Heimatverbundenheit und Tradition. Sie regen aber auch zur inneren Einkehr, zum Nachdenken oder zu einem stillen Gebet an. Den kirchlichen Segen erhielt daher das frisch sanierte Wegkreuz, das für diesen Anlass mit Blumen geschmückt wurde. Pfarrer Markus Schrom erinnerte während der Andacht an die Legende, dass Kreuz und Krippe aus dem gleichen Holz geschnitzt wurden und an die Menschwerdung. Für ihn war die Kreuzsegnung ein besonderer Moment, da er zum ersten Mal ein Wegkreuz segnen durfte. Auch wenn sie typisch für die Region hier sind, werden heutzutage nicht mehr oft neue Wegkreuze aufgestellt oder gesegnet.
Auch für Verwandte und Freunde war die Segnung etwas Besonderes. Knapp 30 Gäste waren bei Familie Hauser zu Besuch und bestaunten das renovierte Kreuz. Für den festlichen musikalischen Rahmen der Segnung sorgte Familie Hauser selbst. Acht Blasmusiker und -musikerinnen, die alle zur Familie gehören, spielten während der Zeremonie.
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