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Gessertshausen: Eltern müssen in Gessertshausen tiefer in die Tasche greifen

Gessertshausen

Eltern müssen in Gessertshausen tiefer in die Tasche greifen

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    Die Kita Pusteblume in Gessertshausen ist eine der größten im Landkreis. Das kostet - die Gemeinde genauso wie die Eltern.
    Die Kita Pusteblume in Gessertshausen ist eine der größten im Landkreis. Das kostet - die Gemeinde genauso wie die Eltern. Foto: Karl-josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild)

    Das Haushaltsdefizit beim Haus für Kinder in Gessertshausen beläuft sich in diesem Jahr auf 1,45 Millionen Euro. Grund dafür sind die allgemeinen Kostensteigerungen und der jüngste Tarifabschluss im öffentlichen Dienst. „Seit 2021 haben wir als Gemeinde die Betreuungskosten stabil gehalten“, erklärte Bürgermeister Jürgen Mögele (CSU) in der Gemeinderatssitzung in dieser Woche. Jetzt müsste zumindest ein Teil der Kosten an die Eltern weitergeben werden. Über das Wie war man sich zuerst nicht einig. Letztlich entschied sich die Mehrheit der Gemeinderäte für eine 20-prozentige Erhöhung ab dem nächsten Kita- und Grundschuljahr.

    Im Finanzausschuss war über eine deutlichere Erhöhung nachgedacht worden, berichtete Mögele. Auch die verschiedenen Arten der Beitragsanhebung seien dort zur Sprache gekommen. Der Finanzausschuss habe im Sinne einer bürokratischen Vereinfachung eine prozentuale Lösung vorgeschlagen. SPD-Gemeinderat und Gessertshausens zweiter Bürgermeister Herbert Schalk plädierte in der Gemeinderatssitzung erneut für eine stärkere Belastung der Eltern, die ihre Kinder kürzer betreuen lassen. Diejenigen mit langen Betreuungszeiten, so sein Argument, würden ohnehin mehr zur Finanzierung der Einrichtung beitragen. Schalks Votum für eine Erhöhung um einen Fixpreis von 30 Euro folgten nur die Vertreter der SPD- und Grünen-Fraktionen; sie wurden von denen der CSU und Freien Wähler mit 8:5 überstimmt.

    Die Gebühren in Gessertshausen sind deutlich höher als in Nachbargemeinden

    Für Gessertshausens Eltern, die ihre Kinder fünf bis sechs Stunden täglich betreuen lassen, wird ab 1. September somit ein Beitrag von 166 Euro fällig werden (bisher: 138 Euro). Zieht man die 100-Euro-Förderung des Freistaats ab, zahlen sie zukünftig 66 (statt vorher 38 Euro) im Monat. Auch bei der Mittagsbetreuung steigen die Beiträge um 20 Prozent an. Bei fünf bis sechs Stunden erhöhen sich die Kosten um 23 Euro auf 136 Euro (bisher: 113 Euro). Mit den beschlossenen 166 Euro liegt die Gemeinde Gessertshausen deutlich über den Betreuungskosten ihrer Nachbargemeinden. Wie berichtet, zahlen in Diedorf die Eltern von Kindergartenkindern ab September für den gleichen Betreuungszeitraum 137 Euro, in Ustersbach 129 Euro; in Kutzenhausen liegt der Beitrag momentan bei 131 Euro.

    Die Beitragserhöhung hatte die Finanzbehörde für Gessertshausen wegen der angespannten Haushaltslage angemahnt. „Mit der Erhöhung liegen wir bei Mehreinnahmen für die Gemeinde von 90.000 Euro“, was bei einem Defizit von 1,45 Millionen nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein könne, sagte Mögele auf Nachfrage. Vor der Tariferhöhung für das Personal sei das Haushaltsdefizit in diesem Bereich noch bei 850.000 Euro gelegen. Deshalb werde ab jetzt in jedem Jahr die Beitragshöhe geprüft und angepasst. Das wurde in der neuen Satzung festgeschrieben und einstimmig gebilligt. Dass grundsätzlich eine Anhebung dringend nötig und angemessen sei, war einhellige Meinung im Gemeinderat. Schließlich habe man einen sehr guten Betreuungsschlüssel – das war das Hauptargument neben der erwähnten Kostenexplosion. Denn: „Wir haben nichts zu verschenken“, betonte auch SPD-Mann Schalk.

    Das Haus für Kinder ist eine der größten Kitas im Landkreis

    Das Haus für Kinder in Gessertshausen ist eine der größten Einrichtungen im Landkreis. Betreut werden sechs Kita-, vier Krippen- und zwei Hortgruppen von rund 40 Mitarbeitenden. Träger ist die Gemeinde selbst. Eine Vertretungskraft im Küchenteam werde gerade zusätzlich fest eingestellt, so Bürgermeister Mögele. Auch fürs Büro werde eine neue Stelle geschaffen und dafür eine Verwaltungsfachkraft gesucht. Dazu werde die Gemeinde im Amtsblatt eine Anzeige schalten.

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