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Gessertshausen/Diedorf/Neusäß: Personalmangel: Bahnunternehmen streicht Frühzug für Schüler

Gessertshausen/Diedorf/Neusäß

Personalmangel: Bahnunternehmen streicht Frühzug für Schüler

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    Weil viele Lokführer krank waren, musste die Bayerische Regiobahn ihren Fahrplan im Netz Ammersee-Altmühltal bereits im Sommer ausdünnen. Jetzt gibt es erneut Einschränkungen.
    Weil viele Lokführer krank waren, musste die Bayerische Regiobahn ihren Fahrplan im Netz Ammersee-Altmühltal bereits im Sommer ausdünnen. Jetzt gibt es erneut Einschränkungen. Foto: Brigitte Glas

    Weitere schlechte Nachrichten vor dem Anbieterwechsel auf der Schiene im Kreis Augsburg: Nun greift dort das zweite Unternehmen zum Rotstift: "Wir müssen unseren Fahrplan im Netz Ammersee-Altmühltal leider wegen Personalmangels an einigen wenigen Stellen ausdünnen", bedauert BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann mit Blick auf den Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag, 11. Dezember. "Dies betrifft überwiegend Verbindungen, die es bisher nicht gegeben hat, aber auch den Schülerverkehr von Gessertshausen nach Diedorf und Neusäß. Da ist es uns trotz aller Anstrengungen nicht gelungen, eine optimale Lösung zu finden."

    In Bahnbranche fehlen die Lokführer

    Grund sei der Arbeitskräftemangel in der gesamten bundesdeutschen Wirtschaft und somit auch in der Bahn-, aber auch Busbranche. Dazu kämen immer wieder kurzfristige Personalausfälle aufgrund von Krankmeldungen, insbesondere wegen Corona. Diese Gemengelage führe zu den derzeit unausweichlichen Ausdünnungen, sagt Schuchmann. 

    Die BRB ist nicht das einzige Unternehmen, das so reagiert. Auch Go-Ahead, das zum Fahrplanwechsel die Regionalzüge der Bahn (Fugger-Express) ablöst, hat hauptsächlich im nördlichen Landkreis Augsburg Verbindungen gestrichen. Im westlichen Landkreis fiel dem Lokführermangel bei Go-Ahead der 30-Minuten-Takt zwischen Augsburg und Dinkelscherben zum Opfer, der neu eingeführt werden sollte.

    Züge gestrichen: BRB-Chef wirbt um Verständnis

    BRB-Chef Schuchmann hat sich in einem persönlichen Schreiben an Landrat Martin Sailer, die beiden Bürgermeister von Diedorf und Neusäß, Peter Högg und Richard Greiner, sowie die Leiter der dortigen weiterführenden Schulen gewandt. Grund ist der morgendliche Schülerverkehr zwischen Gessertshausen, Diedorf und weiter bis Neusäß. "Es ist uns nicht gelungen, eine für die Schulen optimale Lösung zu finden. Bis auf Weiteres haben wir keine andere Möglichkeit, als den Zug, Abfahrt um 7.31 Uhr in Gessertshausen, Ankunft um 7.34 in Diedorf und um 7.41 in Neusäß, zu streichen", heißt es in dem Schreiben. Alternativ können die Schülerinnen und Schüler einen BRB-Zug nutzen, der 15 Minuten früher fährt: 7.16 Uhr Abfahrt in Gessertshausen, 7.19 Ankunft in Diedorf, 7.26 Ankunft in Neusäß. Insbesondere Schülerinnen und Schüler, die zum Schmuttertal-Gymnasium nach Diedorf fahren, hätten die Alternative, mit Go-Ahead um 7.46 Uhr in Gessertshausen abzufahren.

    In Richtung Aichach betreffen die Ausdünnungen bei der BRB ausschließlich die Samstage. Die Fahrten zwischen Augsburg Hauptbahnhof und

    Es gibt mehr Züge zwischen Gessertshausen und Augsburg

    Von diesen Streichungen abgesehen, führen die Züge der BRB, die ursprünglich als Staudenbahn von Augsburg bis nach Langenneufnach fahren sollten, zwischen Augsburg und Gessertshausen zu einem größeren Angebot. Darauf weist der Verkehrsverbund AVV hin. Auf dem Eisenbahnabschnitt Augsburg–Gessertshausen werden von Montag bis Freitag zusätzliche Verstärkerfahrten – 22 statt bisher 13 – angeboten. Für diese zusätzlichen Fahrten hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft das Eisenbahnverkehrsunternehmen Bayerische Regiobahn beauftragt.

    BRB-Chef Schuchmann verspricht, dass die BRB auf den neuen Strecken modernste Züge einsetzt: "Die Sitzabstände und Tische sind bei den neuen LINT der Firma Alstom etwas größer, und die Mittelarmlehnen können heruntergeklappt werden. Mehr Gepäckablagen und Gepäckracks an den Einstiegen, Steckdosen und USB-Anschlüsse sorgen für mehr Komfort." Gut sichtbare und lesbare Monitore ermöglichten eine Fahrgastinformation in Echtzeit, so Schuchmann. "Technisch sind unsere 41 neuen Fahrzeuge auf dem neuesten Stand, was sie auch umweltfreundlicher macht als die Altfahrzeuge." (AZ, cf)

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