Wie kann Gersthofen klimaneutral werden? Mit dieser Frage setzt sich die Stadt schon seit Längerem auseinander. Für die Umsetzung dieses Ziels hat die Stadt Gersthofen die „energie schwaben Gruppe“ als Partner mit ins Boot geholt. Ihr Auftrag: einen Energienutzungsplan mit dem Schwerpunkt Kommunale Wärmeplanung aufzustellen.
Michael Wörle, Bürgermeister der Stadt Gersthofen, erklärt diesen Schritt so: „Wir möchten, dass die Wärmeplanung auch für unsere Bürgerinnen und Bürger konkret wird, um ihnen Planungssicherheit für die Zukunft zu geben.“ Das Ziel sei es, mit der Wärmeplanung den Bürgerinnen und Bürgern sowie lokalen Unternehmen Aufschluss darüber zu geben, ob sie mit einem Fernwärmeanschluss rechnen können oder sich für eine andere Heizungsoption entscheiden sollten.
Wärmeplanung soll die Optionen für verschiedene Gebiete aufzeigen
Der Energienutzungsplan (ENP) mit dem Schwerpunkt Kommunale Wärmeplanung ist ein Planungsinstrument, das einen Überblick über die momentane sowie zukünftige Energiebedarfs- und Energieversorgungssituation in der Stadt und den Ortsteilen gibt. Ziel der Wärmeplanung ist es laut einer Mitteilung, „auf lokaler Ebene realistische und wirtschaftliche Transformationspfade zur treibhausgasneutralen Wärmeversorgung zu entwickeln und anschließend mit den Akteuren vor Ort gemeinsam umzusetzen“. Die Wärmeplanung soll die Frage beantworten, welche Wärmeversorgungsoption in einem bestimmten Gebiet oder Teilgebiet besonders geeignet ist. Ziel ist, der Kommune ihre Möglichkeiten aufzuzeigen, damit sie die gesetzlichen Vorgaben auf dem Weg zur Klimaneutralität am wirkungsvollsten umsetzen kann.
Städte müssen ihre Planung bis 2028 vorlegen
Dr. Sylke Schlenker-Wambach, Kommunalkundenberatung energie schwaben, sagt: „Gersthofen hat die Wärmeplanung sehr früh beauftragt. Das hat den Vorteil, dass Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbetreibende und die Verantwortlichen für kommunale Einrichtungen früh darüber Bescheid wissen, in welchen Stadtgebieten welche Wärmeversorgung möglich sein kann, und damit planen können.“ Städte, die weniger als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner haben, müssen ihre Planung bis zum 30. Juni 2028 vorlegen. Gersthofen wolle das Thema jetzt angehen, um Planungssicherheit für die Kommune sowie für Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, so Wörle.
2040 will Bayern klimaneutral sein, fünf Jahre früher als Deutschland und zehn Jahre früher als die EU. Damit die Umstellung gelingt und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen überwunden wird, sollen Kommunen strategisch planen, welche Gebiete in welcher Weise mit Wärme – zum Beispiel dezentral oder leitungsgebunden – versorgt werden können und in welcher Weise erneuerbare Energien und unvermeidbare Abwärme genutzt werden können.
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