Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Gersthofen: Was wird aus dem Gersthofer Mobilitätskonzept?

Gersthofen

Was wird aus dem Gersthofer Mobilitätskonzept?

    • |
    Am Mobilitätskonzept will die Stadt Gersthofen weiter feilen - unter anderem auch bei der Schubertstraße auf Höhe des Schulzentrums (Mitte).
    Am Mobilitätskonzept will die Stadt Gersthofen weiter feilen - unter anderem auch bei der Schubertstraße auf Höhe des Schulzentrums (Mitte). Foto: Marcus Merk

    Wie wird die Stadt Gersthofen der Blechlawinen Herr, welche sich nicht nur bei Sperrungen auf der Autobahn oder der B2/B17 durch die Bahnhofstraße bewegen? Seit 2021 hat das Team um Verkehrsplaner Dirk Kopperschläger von der Bernard-Gruppe zusammen mit der Verwaltung ein Mobilitätskonzept für alle Verkehrsarten in der Stadt fertiggestellt und überarbeitet. Ende 2023 begann das Büro, die Teilprojekte (ÖPNV, Radverkehr und Innenstadt) in einen Abschlussbericht mit textlicher Erläuterung zu integrieren. Nun wurde dieser dem Stadtrat vorgestellt. Aber eines ist klar: Auf Lösungen werden die Gersthoferinnen und Gersthofer noch einige Zeit warten müssen.

    Denn weil es sich um ein Konzept handelt, müssen alle vorgeschlagenen Maßnahmen im Detail geprüft werden. Es heißt auch nicht, dass alle davon verwirklicht werden müssen. Schon jetzt steht fest: Viele Schlüsse, die sich laut Verkehrsplanern aus der vorgesehenen Sperrung der Bahnhofstraße zwischen Strasserkreuzung und Schulstraße ergeben hätten, sind jetzt hinfällig und dürfen nicht verwirklicht werden. Geplant war, den Rathausplatz und das „Gersthofer Loch“ unter dem Motto „Grünes Herz“ zu einem neuen Stadtpark zusammenzuführen und die Bahnhofstraße auf 80 Metern Länge für den privaten Verkehr zu sperren. Dies wurde allerdings bei einem Bürgerentscheid am 7. April von einer Mehrheit der Wähler abgelehnt. Das Abstimmungsergebnis ist, wie ein Stadtratsbeschluss auch, auf jeden Fall ein Jahr lang bindend.

    Gersthofer Stadtrat lässt Details weiter prüfen

    Die Stadt Gersthofen sucht auch, nachdem eine Sperrung der Bahnhofstraße auf Höhe des Rathausplatzes bei einem Bürgerentscheid abgelehnt wurde, nach Wegen wie die tägliche Blechkarawane auf der Bahnhofstraße vermieden werden kann.
    Die Stadt Gersthofen sucht auch, nachdem eine Sperrung der Bahnhofstraße auf Höhe des Rathausplatzes bei einem Bürgerentscheid abgelehnt wurde, nach Wegen wie die tägliche Blechkarawane auf der Bahnhofstraße vermieden werden kann. Foto: Oliver Reiser

    Wie in der Stadtratssitzung betont wurde, sind davon allerdings das Radwegekonzept sowie die Ziele der Stadt für den ÖPNV nicht betroffen. Einige Maßnahmen werden auf Grundlage der Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern, welche sich unter anderem im Zusammenhang mit den Plänen für das Grüne Herz sowie dem Bürgerentscheid ergeben haben, weiterentwickelt. Dafür werden die Maßnahmen geprüft und die unterschiedlichen Behörden, zum Beispiel die Verkehrsbehörde, eingebunden. Folgende Maßnahmen werden untersucht: Für die heute extrem breite Schubertstraße von der Kreuzung Daimlerstraße bis Augsburger Straße – also auch im Bereich des Gersthofer Schulzentrums – ist bereits eine Machbarkeitsstudie beauftragt. Dabei stehen die Auswirkungen verschiedener Querschnitte der Straße im Fokus. So soll die Straße für Lastwagen unattraktiv gemacht werden, die hier in dem Bereich unterwegs sind. In diesem bewegen sich unter der Woche weit über tausend Schulkinder.

    Weiter sollen jetzt Varianten entwickelt werden, wie die Bahnhofstraße westlich der Brahmsstraße verkehrsberuhigt und der Durchgangsverkehr reduziert werden kann. Verschiedene Lösungsvorschläge sollen nun auch für die weiter nördlich gelegene Thyssenstraße erarbeitet werden. Diese ist ebenfalls breit und wird von vielen Lastwagen aus dem westlichen Industriegebiet benutzt, welche das Nadelöhr Bahnhofstraße/B2/B17 mit zahlreichen Ampeln auf engstem Raum vermeiden möchten. Dies führt schon seit Jahren zu heftigen Beschwerden der Anwohner.

    Eine Fahrradstraße für Gersthofen ist angedacht

    Auch den Radfahrern soll das Leben erleichtert und die Fahrt für sie sicherer gemacht werden. Angeregt wurde unter anderem bereits eine Fahrradstraße in Nord-Süd-Richtung, die von der Thyssenstraße über die Mendelssohn- und Brahmsstraße bis zum Schulzentrum und darüber hinaus führt. Ob diese möglich ist, soll ebenfalls in einer Machbarkeitsstudie geklärt werden. Für weitere Diskussionen werden eine Verkehrszählung sowie Befragungen durchgeführt. Dabei gilt ein besonderes Augenmerk dem Erhalt der Parkplätze. Der Stadtrat stimmte nach Angaben einer Rathaussprecherin diesen Prüfungsvorschlägen zu.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden