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Gersthofen: Wärmepumpenhersteller Windhager ist insolvent

Gersthofen

Wärmepumpenhersteller Windhager ist insolvent

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    In der Gersthofer Daimlerstraße gibt es seit 2018 eine Windhager-Niederlassung. Nun ist das Unternehmen in Österreich insolvent.
    In der Gersthofer Daimlerstraße gibt es seit 2018 eine Windhager-Niederlassung. Nun ist das Unternehmen in Österreich insolvent. Foto: Peter Pöhlmann, Windhager (Archivbild)

    Beunruhigende Nachrichten vom Heizungshersteller Windhager: Das Unternehmen aus Seekirchen bei Salzburg in Österreich hat mit seinen drei Bereichen Produktion, Vertrieb und Service Insolvenz angemeldet. Die Nachricht hat auch bei Kunden und Mitarbeitenden in den Auslandsniederlassungen in Deutschland, der Schweiz und Italien für Verunsicherung gesorgt. Die deutsche Niederlassung befindet sich in Gersthofen, wo 90 Mitarbeitende in der Verkaufsniederlassung und im Kundenservice beschäftigt sind. Wie das Unternehmen mitteilt, sind die Auslandsbeteiligungen jedoch nicht von der finanziellen Schieflage betroffen.

    Eigenen Angaben zufolge ist Windhager einer der führenden Hersteller von Heizkesseln für nachhaltige Energien aus Europa wie Pelletheizungen oder Wärmepumpen. Im Jahr 2022 vermeldete das Unternehmen noch einen Rekordumsatz von 160 Millionen Euro. Im gerade zu Ende gegangenen Jahr folgte dann der Einbruch, bereits im Sommer waren Brancheninformationen zufolge 179 der insgesamt 400 Mitarbeitenden in Kurzarbeit geschickt worden. In der österreichischen Tageszeitung „Kurier“ sagte Geschäftsführer Stefan Gubi, Hintergrund für die Schieflage sei die schwierige Entwicklung bei nachhaltigen Heizquellen, etwa die Kostensteigerung für Pellets. 

    Neues Wärmepumpenwerk ist wohl auch betroffen

    Auch die Politik der deutschen Bundesregierung machte Gubi für die Entwicklung mitverantwortlich. Dramatisch sei es geworden, als in der deutschen Politik im vergangenen Jahr die Diskussion aufkam, ob Holz überhaupt noch als nachhaltiger Brennstoff für Heizungen gelten solle. Zudem ist Windhager finanziell durch den Neubau eines Werks belastet, der 2022 begonnen worden war. Dort sollten ab 2024 jedes Jahr 20.000 Wärmepumpenheizungen gebaut werden, nun rechnet Gubi mit einer Folge-Insolvenz auch für das neue Produktionswerk.

    Während in Österreich die Suche nach einem Investor läuft, um damit die Weiterführung der betroffenen Unternehmensteile zu sichern, sei der weitere Betrieb im Rahmen der insolvenzrechtlichen Gegebenheiten sichergestellt, teilt Windhager in einer Pressemitteilung mit. Die Vertriebsgesellschaft in Deutschland sei davon aktuell unberührt. Auch die Versorgung des deutschen Markts mit Neugeräten und Ersatzteilen bleibe gesichert. Kunden und Partner könnten sich weiterhin auf Kundendienst und Beratung bei Windhager verlassen. Das Deutschlandgeschäft erfolgt über die Niederlassung in Gersthofen. Eigenen Angaben zufolge liegt der Exportanteil von Windhager-Heizungen, die ausschließlich in Österreich produziert werden, bei 60 Prozent. Seit 2018 gibt es die Niederlassung in der Gersthofer Daimlerstraße.

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