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Gersthofen: Trinkwasserchlorung in Gersthofen endete mit einem Knopfdruck

Gersthofen

Trinkwasserchlorung in Gersthofen endete mit einem Knopfdruck

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    Sorgte in den vergangenen Jahren für viel Aufregung: die Gersthofer Wasserversorgung.
    Sorgte in den vergangenen Jahren für viel Aufregung: die Gersthofer Wasserversorgung. Foto: Marcus Merk

    Nach zweieinhalb Jahren ist die Chlorung des Trinkwassers in Gersthofen zunächst einmal beendet. Ob das Wassernetz der zweitgrößten Stadt des Landkreises tatsächlich wieder auch ohne Chlor einwandfreies Wasser liefert, werden die kommenden Tage zeigen. Spannend wird es vermutlich Anfang nächster Woche.

    In Gersthofen stellt der Bürgermeister den Chlordosierer persönlich ab

    Pünktlich um 8 Uhr stellte Bürgermeister Michael Wörle im Trinkwasserschacht am Römertor den dort installierten Chlordosierer persönlich ab. Insgesamt versorgten drei Dosierer das Gersthofer Trinkwassernetz – die nun alle vom Netz getrennt wurden. Wörle sagte gegenüber unserer Redaktion: "Das war einfach ein gutes Gefühl." Zweieinhalb Jahre nachdem im Gersthofer Trinkwasser Kolibakterien festgestellt worden waren, soll nun wieder alles in Ordnung sein. Über 100 Einzelmaßnahmen habe die Stadt für die Sanierung des Wassernetzes angepackt, so Wörle. Den Bürgerinnen und Bürger von Gersthofen dankte der Rathauschef für ihre Geduld.

    Bürgermeister Michael Wörle schaltet im Trinkwasserschacht am Römertor den Chlordosierer aus, der in den letzten zwei Jahren das Gersthofer Trinkwasser mit Chlor versorgt hat.
    Bürgermeister Michael Wörle schaltet im Trinkwasserschacht am Römertor den Chlordosierer aus, der in den letzten zwei Jahren das Gersthofer Trinkwasser mit Chlor versorgt hat. Foto: Stadt Gersthofen

    Ganz über den Berg ist die Gersthofer Wasserversorgung freilich noch nicht. So wird das städtische Wasserwerk voraussichtlich erst im Sommer wieder ans Netz gehen. Zuletzt war an dem Werk ein leicht undichter Saugbehälter festgestellt worden – wuchernde Wurzeln hatte die Abdeckung des unterirdischen Baus beschädigt. Die Reparatur ist jetzt in Auftrag gegeben worden, die Stadtwerke rechnen mit Kosten von 430.000 Euro.

    Bis das Wasserwerk wieder instand ist, kommt das Gersthofer Wasser aus Augsburg und Gablingen. Sollten die von dort abgezweigten Mengen nicht reichen, steht auch noch Langweid bereit.

    Die Qualität des Trinkwassers wird ab sofort täglich an insgesamt zwölf Probeentnahmestellen in und um Gersthofen kontrolliert. Mit diesen Kontrollen soll die Ausspülung des Chlors beobachtet und nachgewiesen werden. Gleichzeitig werden andere Parameter geprüft, ob eine Belastung im Netz vorhanden ist – zum Beispiel durch Koli-Keime.

    Wann das Chlor verschwunden sein soll

    Die Stadt Gersthofen geht davon aus, dass das Chlor innerhalb von etwa zwei Tagen aus dem Trinkwassernetz ausgespült ist. Das heißt: Vermutlich Anfang kommender Woche ist kein Chlor mehr in den Leitungen, mit dem das Wasser seit zweieinhalb Jahren desinfiziert worden ist. Wie schnell das geht, hängt in erster Linie vom Verbrauch ab. Je mehr Wasser entnommen wird, desto schneller ist das Chlor aus dem Trinkwassernetz.

    Sollte innerhalb der nächsten zwei Wochen alles laufen wie geplant, kann das Trinkwasser wieder uneingeschränkt genutzt werden. Bis dahin gelten für den Verbrauch des Wassers Empfehlungen. Rathauschef Wörle ist zuversichtlich: "Wir glauben, dass wir in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt alles gemacht haben, was nötig war."

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