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Gersthofen: Termin für das Ende der Trinkwasser-Chlorung in Gersthofen steht fest

Gersthofen

Termin für das Ende der Trinkwasser-Chlorung in Gersthofen steht fest

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    Ab Freitag, 27. Mai, steigt Gersthofen aus der Trinkwasserchlorung aus. Allerdings gehören Messungen des Gehalts der Chemikalie und eventueller Keimbelastungen weiterhin zur Routine im Wasserwerk.
    Ab Freitag, 27. Mai, steigt Gersthofen aus der Trinkwasserchlorung aus. Allerdings gehören Messungen des Gehalts der Chemikalie und eventueller Keimbelastungen weiterhin zur Routine im Wasserwerk. Foto: Marcus Merk

    Seit Oktober 2019 müssen die Bürgerinnen und Bürger in Gersthofen damit leben, dass ihr Leitungswasser "nach Schwimmbad" riecht. Denn nachdem coliforme Keime darin festgestellt wurden, deren Herkunft nicht auszumachen war, wurde die Chemikalie zugesetzt. Nun ist das Ende in Sicht: Ab Freitag, 27. Mai, 8 Uhr, wird die Chlorung im Trinkwassernetz der Stadt Gersthofen aufgehoben. Für eine Übergangszeit kommt auf die Gersthofer allerdings zunächst ein zusätzlicher Aufwand zu.

    Seit dem Beginn der Chlorung wurden zahlreiche Sanierungsarbeiten am Leitungsnetz und im Wasserwerk durchgeführt. "4918 Kundenanlagen und eigene Anlagen wurden in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt überprüft und den aktuellen technischen Anforderungen an eine Wasserversorgung angepasst", sagte Gersthofens Stadtwerke Geschäftsführer Bernhard Schinzel kürzlich im Stadtrat. Das betraf die privaten Hausanschlüsse, die alle von den Eigentümern mit modernen Rücklaufventilen ausgestattet werden mussten. Diese Ventile sollen verhindern, dass Wasser wieder zurück ins öffentliche Trinkwassernetz gelangen kann, wenn es einmal im Hausnetz war.

    Termin für das Ende der Chlorung wurde mehrmals verschoben

    Aufwendiger war dies bei den zahlreichen Gewerbeanschlüssen in der Stadt. Hier mussten für jeden Betrieb eigene Spülkonzepte entwickelt werden. Doch auch bei der Sanierung der städtischen Anlagen der Wasserversorgung, wie dem Wasserwerk und den Hochbehältern, gab es immer wieder Verzögerungen, weil neue Schäden festgestellt wurden.

    Schon zum Jahresanfang sollte dann endlich der Ausstieg aus der Chlorung eingeleitet werden, doch dies musste bis zuletzt immer wieder verschoben werden. Nun sind nach Angaben der Stadtverwaltung alle chlorungsrelevanten Maßnahmen erledigt. Ab Freitag, 27. Mai, morgens um 8 soll nun nach einer Absprache mit dem Gesundheitsamt im Landratsamt Augsburg das Ende der Chlorung eingeleitet werden. Die Einspeisung der keimtötenden Chemikalie im Wasser wird dann gestoppt.

    Das Trinkwasser wird ab diesem Zeitpunkt täglich an insgesamt zwölf Probeentnahmestellen in und um Gersthofen kontrolliert. Mit diesen Kontrollen soll die ordnungsgemäße Ausspülung des Chlors beobachtet und geprüft werden, ob möglicherweise noch eine Keimbelastung auftritt. Dies ist laut Stadtverwaltung allerdings sehr unwahrscheinlich.

    Was die Gersthoferinnen und Gersthofer beachten sollten

    Dennoch sollen die Bürgerinnen und Bürger bis auf Weiteres noch einiges beachten: Das Gesundheitsamt empfiehlt vorsorglich in den zwei Wochen vom Freitag, 27. Mai, bis zum Freitag, 10. Juni, das Leitungswasser vor Gebrauch abzukochen und nur danach zu trinken. Ebenfalls nur abgekocht verwendet werden sollte es für die Zubereitung von Nahrung, zum Zähneputzen und zum Reinigen offener Wunden.

    Duschen und Baden ist allerdings ohne Einschränkungen möglich. Für die Waschmaschine gilt: Am besten mindestens mit 40 Grad waschen. Das Programm der Spülmaschine sollte auf 60 Grad gestellt werden. Keine Bedenken gibt es nach Angaben der Stadtverwaltung bei der Verwendung des Leitungswassers für Tiernahrung und für Aquarien.

    Alle Gersthoferinnen und Gersthofer sollen in den nächsten Tagen per Hauswurfsendung informiert werden. "Es gibt kein Abkochgebot", betont Rathaussprecherin Wera von Witzleben. Das Abkochen des Leitungswassers sei anders als in den Wochen vor der Chlorung eine reine Vorsichtsmaßnahme. Eine Hotline für eventuelle Rückfragen hat die Stadt Gersthofen unter 0821 /2491–555 werktags von 8 bis 16 Uhr eingerichtet.

    Sollte innerhalb dieser zwei Wochen keine Keimbelastungen mehr auftreten, kann das Trinkwasser wieder uneingeschränkt genutzt werden. Die Stadt Gersthofen wird nach dieser Übergangszeit auf ihrer Homepage über den aktuellen Stand informieren.

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