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Gersthofen: Söder nennt das neue Gersthofer Gymnasium einen Prachtbau

Gersthofen

Söder nennt das neue Gersthofer Gymnasium einen Prachtbau

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    Eintrag ins Goldene Buch auf der Bsutelle: Ministerpräsident Markus Söder zwischen  Michael Wörle (links)  und Martin Sailer.
    Eintrag ins Goldene Buch auf der Bsutelle: Ministerpräsident Markus Söder zwischen Michael Wörle (links) und Martin Sailer. Foto: Marcus Merk

    Europapolitik in Rotterdam, Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin und dazwischen Hebauf in Gersthofen: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder war am Mittwochnachmittag Gast beim Richtfest für das neue Paul-Klee-Gymnasium auf dem früheren Gersthofer Festplatz.

    Kurz vor 15.28 Uhr rollte der schwarze BMW mit dem Spitzenpolitiker an Bord auf das Baustellengelände, wenig später stand Söder, blauer Anzug, weißes Hemd, offener Kragen, am Rednerpult. In den Rohbau schaute der Ministerpräsident nur kurz, um sich in die goldenen Bücher des Landkreises und der Stadt Gersthofen einzutragen, sein Urteil über das Gebäude stand schon vorher fest: "Prachtbau." Nach einer Stunde fuhr der Ministerpräsident und CSU-Chef wieder ab, das Flugzeug in Richtung Berlin wartete, die Brotzeit blieb den anderen Gästen.

    Das Flugzeug nach Berlin wartete auf Söder

    Dazwischen war genug Zeit für lobende Worte für den Landkreis Augsburg und seine Anstrengungen im Bildungssektor, ein paar grundsätzliche Anmerkungen und einige Scherze auf Kosten des vom Koalitionspartner Freie Wähler geführten Kultusministeriums. Söder sagte scherzhaft, das neue Gersthofer Gymnasium mit seiner Tiefgarage ("wahrscheinlich für die Cabrios") erinnere ihn eher an "einen Robinson-Club als an eine Schule." Seine eigene, so der in Nürnberg aufgewachsene Spitzenpolitiker, habe zwischen einem Gefängnis und einer Brauerei gelegen.

    Markus Söders Urteil über das neue Gymnasium stand schnell fest: "ein Prachtbau".
    Markus Söders Urteil über das neue Gymnasium stand schnell fest: "ein Prachtbau". Foto: Marcus Merk

    Auch Gersthofens neues Gymnasium hat eine gewisse Beziehung zum Bier. Es entsteht auf dem alten Festplatz, wo einst die Volksfeste gefeiert wurden, sich das Karussell drehte und der Autoscooter stand. "Bildung statt Bierzelt" auf diese Formel brachte es Gersthofens Bürgermeister Michael Wörle (parteilos). Die Stadt sei stolz auf inzwischen 50-Jahre Paul-Klee-Gymnasium, sagt Wörle und lud Söder ein, doch zum Spatenstich für die internationale Schule Augsburg, die in Gersthofen einen Neubau erreichten will, wiederzukommen. Wörle lenkte aber auch den Blick über den Gersthofer Tellerrand hinaus.

    65.000 Euro für einen Unterrichtsplatz in Gersthofen

    Beim Bau des auf knapp 75 Millionen Euro veranschlagten fünfzügigen Gymnasiums würden etwa 65.000 Euro pro Schulplatz investiert so Wörle. Bei einem Entwicklungshilfeprojekt in Kenia, für das die Stadt Gersthofen Pate steht und das der Freistaat unterstützt, waren 15 Euro pro Kopf genug, damit alle Schüler jetzt sauberes Wasser haben. In Ländern wie

    Bei den Schulbauten im Augsburger Land sind andere Summen gefragt. Das hatte zuvor schon die Rede von Landrat Martin Sailer (CSU) deutlich gemacht. Seit Sailers Amtsantritt im Jahre 2008 sind mit Unterstützung des Kreistags 355 Millionen Euro in Schulbauten im Landkreis Augsburg gesteckt worden, weitere 72 Millionen Euro gab der Kreis für den Unterhalt aus. Das macht zusammen mehr als 420 Millionen Euro in 14 Jahren, 108 Millionen davon kamen vom Freistaat. Sailer lobte das hohe Tempo der Bauarbeiten, denn Spatenstich auf dem früheren Festplatz war erst vor knapp einem Jahr. In knapp zwei Jahren soll die Schule, die auf 9000 Quadratmetern Platz für mehr als 1300 Schülerinnen und Schüler bieten soll, bezogen werden. Projekte wie dieses seien wichtig, denn nur mit guter Bildung und entsprechenden Schulen bleibe das Land erfolgreich, so Sailer, der auch an den unmittelbar bevorstehenden Beginn des Umbaus des Gymnasiums in Neusäß hinwies. "Wir verstehen das als Investition in unsere Zukunft."

    Der 1967 geborene Ministerpräsident Söder wandte sich in seiner Rede ganz ausdrücklich an die Schülerinnen und Schüler. Während seine Generation das Lied "Hurra, Hurra, die Schule brennt" gesungen habe, sei die Jugend von heute leistungsbereit und optimistisch und habe das in der schweren Corona-Zeit auch gezeigt. Söder: "Die einzig echt coolen in der Pandemie wart ihr."

    Die Wünsche der Schüler hängen am Baum

    Gehört haben dürfte das von der Zielgruppe kaum einer, denn die Feier war in kleinem Rahmen gehalten: Entscheidungsträger aus Land, Kreis und Stadt, Handwerker, Baufachleute. Dennoch waren die Schülerinnen und Schüler indirekt dabei. Ihre Wünsche für die neue Schule standen auf Zetteln, die am Richtbaum hoch oben befestigt waren. Darauf wies Schulleiter Christian Engel hin. Er unterstrich die Vorzüge eines modernen Gebäudes für alle, die darin lernen und arbeiten. "Ein Gymnasium ist Lernraum. Lebensraum, ein Ort der Inspiration, eine Heimat."

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