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Gersthofen: So wirbt Gersthofen für ein umweltgerechtes Leben

Gersthofen

So wirbt Gersthofen für ein umweltgerechtes Leben

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    Themen rund um die Energiewende standen beim zweitägigen Nachhaltigkeitsfestival in Gersthofen im Mittelpunkt.
    Themen rund um die Energiewende standen beim zweitägigen Nachhaltigkeitsfestival in Gersthofen im Mittelpunkt. Foto: Marcus Merk
    Der Solarenergie-Förderverein warb für Photovoltaik.
    Der Solarenergie-Förderverein warb für Photovoltaik. Foto: Marcus Merk

    Alternative Energien, Fahrradpass, umweltverträgliche Nahrungsmittelproduktion – dies waren nur einige der Themen, mit denen sich das Nachhaltigkeitsfestival in Gersthofen zwei Tage lang befasste. Zwar lockte die tropische Hitze die Massen nicht in das Gersthofer Zentrum, sondern eher zu den Freibädern und Seen im Augsburger Land, doch gab es einen steten Strom von Besuchenden, die sich an den Ständen über Photovoltaik oder Nahwärme informierten. So fiel das Fazit der Organisatoren von der Stadt

    Bei tropischer Hitze war der Eiswagen durchaus gefragt.
    Bei tropischer Hitze war der Eiswagen durchaus gefragt. Foto: Marcus Merk

    Zwei Theaterstücke wurden für Kinder angeboten, doch diese planschten überwiegend lieber am Brunnen im Stadtpark bei der Stadthalle. Nachhaltige Kunst aus Holz schuf der Diedorfer Bildhauer Olli Marschall. Das Team des Jugendzentrums zeigte, wenn Buben und Mädchen ins Rathausfoyer kamen „Upcycling“ – also die Wiederverwendung gebrauchter Gegenstände: Konservendosen wurden bemalt und können so als Pflanzentöpfe dienen. Draußen servierten die Jugendlichen den durstigen Gästen alkoholfreie Cocktails.

    Gersthofen ist jetzt Fairtrade-Stadt

    Auszeichnung für Umweltengagement: Manfred Holz (links) überreichte Bürgermeister Michael Wörle die Urkunde zur offiziellen Ernennung Gersthofens zur „Fair-Trade-Stadt“.
    Auszeichnung für Umweltengagement: Manfred Holz (links) überreichte Bürgermeister Michael Wörle die Urkunde zur offiziellen Ernennung Gersthofens zur „Fair-Trade-Stadt“. Foto: Marcus Merk

    Während einer Podiumsdiskussion zum Thema auf dem kleinen Rathausplatz brach Bürgermeister Michael Wörle eine Lanze für eine Energiegewinnung mithilfe von Wasserstoff. Seine Diskussionspartner widersprachen ihm da. Letztlich komme es auf den Einsatz aller möglichen Energiequellen an, sodass diese einander ergänzen. Die Stadt Gersthofen bekam für ihren Einsatz für nachhaltige und fair gehandelte Waren das Zertifikat „Fairtrade Stadt“ zugesprochen. Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz sagte: „Gersthofen spielt ab heute in der Champions-League, gemeinsam mit Städten wie London, Brüssel und München.“

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    Ein Festival mit Themen rund um die Energiewende

    Derweil war auch woanders viel geboten. Die Kindergärten boten selbst hergestelltes Kräutersalz sowie Säckchen mit Kräutern aus dem eigenen Garten an. Wenig gefragt waren allerdings die Tischtennisplatten, welche der TSV Gersthofen im Stadtpark aufgestellt hatten – in der prallen Sonne war es vielen einfach zu heiß für sportliche Betätigung. Die Umweltorganisation Greenpeace sammelte Unterschriften für verschiedene Petitionen. Während es im Stadtpark Informationen des Startups Stabl gab, das ausgemusterten Autobatterien als Energiespeicher für Haushalte zu einem zweiten Leben verhilft, wurden auf dem großen Rathausplatz Fahrräder repariert.

    Alte Landmaschinen gab’s auf der Bahnhofstraße zu sehen.
    Alte Landmaschinen gab’s auf der Bahnhofstraße zu sehen. Foto: Marcus Merk

    So sah es zunächst bei der umweltfreundlichen Rallye „Rennen Rennen“ auch aus. Zu Beginn hatte sich erst ein Zweierteam bei Bianca Garron und Yvonne Reutemann von der Freiwilligen Feuerwehr angemeldet. Angesichts der Temperaturen wurde die Rennstrecke auf der Brahmsstraße um die Hälfte auf 75 Meter verkürzt. Nun galt es, ein Auto nur mit Muskelkraft so schnell wie möglich zu schieben. Am Ende traten 14 Teams an, in einem davon musste Bürgermeister Michael Wörle selbst mitlaufen. Die erzielten Zeiten reichten von 22,48 bis zu 39,74 Sekunden. Für die Sieger gab's Rucksäcke, die mit Obst und Gemüse sowie der ersten Honigernte aus Gersthofens eigenem Bienenstock gefüllt waren, sowie jeweils eine „Gerschthofen-Card“ für Rabatte und Aktionen in einigen Geschäften dazu.

    Gersthofens „Grünes Herz“ wird erläutert

    Josef und Angelika Rupp sowie Christine Unglert (von links) genosssen vom Jugendbeirat gemixte alkoholfreie Cocktails.
    Josef und Angelika Rupp sowie Christine Unglert (von links) genosssen vom Jugendbeirat gemixte alkoholfreie Cocktails. Foto: Marcus Merk

    Angestellte der Stadtverwaltung erläuterten vor dem Rathaus die Pläne für Gersthofens „Grünes Herz“. Die Bürgerinnen und Bürger konnten zur künftigen Stadtmitte ihre Anregungen, aber auch Bedenken äußern. Das Rote Kreuz hatte einen Beratungsstand im Stadtpark, Sanitäter zogen aber auch den ganzen Tag über durch das Festivalgelände. Gegen die Hitze empfahlen die Sanitäter: „Viel trinken!“ Der ADFC präsentierte verschiedene Lastenräder-Modelle zum Ausprobieren. Im Stadtpark spielten die Blasharmoniker unterhaltende Stücke, Big-Band-Musik präsentierte die Formation „Jugge Offbeat“ vor der Stadthalle.

    Eduardo von der International School stellte ein Schülerprojekt "Landwirtschaft und Solartechnik" vor.
    Eduardo von der International School stellte ein Schülerprojekt "Landwirtschaft und Solartechnik" vor. Foto: Marcus Merk

    In die Hitze hinausgewagt hatte sich Kerstin Schmid mit ihren Töchtern Antonia und Johanna. „Mir hat es gut gefallen - ich war aber nur zum Schauen hier. Und es ist halt etwas zu heiß.“ Positiv fiel am Ende das Fazit von Dagmar Walter von der Stadtverwaltung aus, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Julia Ferstl das Festival organisiert hatte. „Es waren wegen der Hitze zwar weniger Leute, aber es gab einen stetigen Besucherstrom.“ Und diejenigen, welche gekommen waren, waren durchweg sehr aufgeschlossen und interessiert, erklärten die Standbetreiber auf Anfrage unserer Redaktion.

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