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Gersthofen: So profitiert Gersthofen von der Familienhebamme

Gersthofen

So profitiert Gersthofen von der Familienhebamme

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    Das Leben mit einem Neugeborenen kann Eltern vor bis dahin ungekannte Probleme stellen. In Gersthofen gibt es ein besonderes Beratungsangebot.
    Das Leben mit einem Neugeborenen kann Eltern vor bis dahin ungekannte Probleme stellen. In Gersthofen gibt es ein besonderes Beratungsangebot. Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Das Leben mit einem neu geborenen Kind kann junge Familien vor Herausforderungen stellen, mit denen sie nicht gerechnet haben. Was die einen locker hinbekommen, ist für andere zuviel. Seit 15 Jahren gibt es im Landkreis in diesen Fällen passgenaue Hilfe durch die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi - Netzwerk frühe Kindheit). Ziel ist es, Überforderungen der Eltern so früh wie möglich abzufedern und dadurch Risiken für das Wohl des Kindes zu minimieren. In Gersthofen gibt es eine Außenstelle von Koki. Der Bedarf wächst, sagte jetzt die Leiterin des Projekts im Landratsamt Augsburg, Christine Abold, auf der Sitzung des Gersthofer Sozialausschusses.

    Eine ganze Reihe von Mitarbeiterinnen im Projekt KoKi unterstützen Eltern im gesamten Landkreis, doch nur in Gersthofen ist das Angebot selbst vor Ort. Im Begegnungszentrum „du & hier“ hat es geeignete Räumlichkeiten gefunden. Kein Zufall, wie KoKi-Leiterin Christine Abold im Sozialausschuss sagte. Denn in Gersthofen gibt es einfach „einen großen Willen, Neues auszuprobieren und Menschen zusammenzubringen.“ Und davon profitieren die jungen Eltern vor Ort. Seit Juli 2022 ist Familienhebamme Claudia Schultze-Petzold alle zwei Wochen einen Tag vor Ort, in den anderen Wochen gibt es die Möglichkeit einer Online-Beratung. Die Familienhebamme berät Eltern mit besonderen psychosozialen Belastungen ab der Schwangerschaft bis zum Alter der Einschulung der Kinder.

    Der Bedarf erhöht sich von Jahr zu Jahr. Unser Job ist es, zu schauen, was wir tun können.“

    Christine Abold, Leiterin KoKi - Frühe Hilfen

    Das Ziel: Wenn sich Familien so früh wie möglich, ohne viel Aufwand und ohne große Hemmungen überwinden zu müssen, beraten lassen können, werden spätere, tiefer eingreifende Hilfen im besten Fall überflüssig. Das Angebot sei unbedingt nötig, so Christine Abold. „Der Bedarf erhöht sich von Jahr zu Jahr. Wir können darüber diskutieren, warum das so ist. Aber unser Job ist es, zu schauen, was wir tun können“, so die pragmatische Einschätzung der Leiterin.

    Während vor Ort vor allem Eltern aus Gersthofen beraten werden, wenden sich in der Online-Sprechstunde Familien auch aus anderen Kommunen an die Familienhebamme. Im Jahr 2023, dem ersten vollen Jahr des Angebots vor Ort, haben sich so 53 Beratungsgespräche direkt in Gersthofen ergeben. Die meisten Fragen drehten sich dabei um die Ernährung der kleinen Kinder, aber auch um deren Schlaf und die allgemeine Pflege. Auch die Gesundheit der Eltern war teilweise Thema, so Christine Abold. Am Ende gehe es darum, die Beziehung zwischen Kindern und Eltern zu stärken, so die Fachfrau.

    Das Pilotprojekt wird jetzt weitergeführt

    Christine Abold ist überzeugt: Das zunächst als Pilotprojekt geplante Programm sollte weitergeführt werden. Das sah am Ende auch der Kulturausschuss so. Die Stadt Gersthofen stellt weiterhin die Infrastruktur im du & hier zur Verfügung, die weiteren Kosten übernehmen der Landkreis und die Stiftung Frühe Hilfen. Alles in allem Ausgaben, die sich auch für die Stadt Gersthofen lohnen, ist Gersthofens zweiter Bürgermeister Reinhold Dempf überzeugt. „Wir geben im sozialen Bereich extrem viel aus und das hat natürlich Auswirkungen im sozialen Bereich. Aber das tun wir auch, um die Situation zu stabilisieren“, sagt er.

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