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Gersthofen: Polizei nennt Gründe für die Razzia in Gersthofen

Gersthofen

Polizei nennt Gründe für die Razzia in Gersthofen

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    Ein Großaufgebot der Polizei durchsuchte am Donnerstag die Räumlichkeiten des Fastfood-Restaurants in der Senefelderstraße in Gersthofen. Nun gibt die Polizei erstmals Details über den Einsatz bekannt.
    Ein Großaufgebot der Polizei durchsuchte am Donnerstag die Räumlichkeiten des Fastfood-Restaurants in der Senefelderstraße in Gersthofen. Nun gibt die Polizei erstmals Details über den Einsatz bekannt. Foto: Marcus Merk

    Mit einem Großaufgebot hat die Polizei am Donnerstag die Räumlichkeiten des Fastfood-Restaurants in der Senefelderstraße in Gersthofen durchsucht. Auch Tage später ist der Einsatz immer noch Gesprächsthema und die Spekulationen über den Grund der Razzia schießen ins Kraut. Schließlich gab es am gleichen Tag eine ähnliche Aktion in Schwabmünchen. Vermutet wurden Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, da nach Berichten von Augenzeugen auch Drogenhunde vor Ort waren. Andere wiederum sprachen irrtümlich davon, dass es Verbindungen zur kurdischen Arbeiterpartei geben könnte. Mitarbeiter des Unternehmens hingegen gingen auf Nachfrage unserer Zeitung zunächst lediglich von einer Kontrolle wegen angeblicher Schwarzarbeit aus, was sich im nachhinein als falsch herausstellte. Nun gibt erstmals die Pressestelle des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord Details bekannt.

    Demnach haben die Kriminalpolizei Augsburg und die Staatsanwaltschaft

    Auch das SEK war im Landkreis Augsburg im Einsatz

    "Am Donnerstag erfolgten in diesem Zusammenhang mehrere Durchsuchungen mit Schwerpunkt im Großraum Augsburg", teilt die Pressestelle mit. Neben mehreren Wohnungen wurden auch zwei gewerbliche Objekte im Landkreis Augsburg durchsucht. Dabei handelte es sich um das Restaurant in Gersthofen sowie um diverse Räumlichkeiten in Schwabmünchen. Dort war nach Informationen unserer Zeitung auch ein Sondereinsatzkommando der Polizei (SEK) im Einsatz, da möglicherweise mit einer sogenannten "Gefährdungslage" gerechnet werden musste. Eine weitere Razzia gab es zudem zeitgleich im Bereich Ingolstadt.

    Der 59-jährige Einkäufer der Drogen und die weiteren fünf Hauptverdächtigen im Alter zwischen 21 und 53 Jahren wurden laut Polizei noch am gleichen Tag festgenommen. Einer der mutmaßlichen Täter versuchte in Bobingen davonzulaufen. Die Einsatzkräfte konnten aber seine Flucht verhindern und nahmen ihn fest. Auch in Gersthofen wollte sich ein Tatverdächtiger der Festnahme entziehen. Er setzte sich in sein Auto und gab Gas. Doch auch diese Flucht war nach wenigen Augenblicken beendet. Augenzeugen hatten beobachtet, wie er auf dem Parkplatz eines nahegelegenen Getränkemarkts zunächst mit mehreren Fahrzeugen kollidierte und anschließend ebenfalls von der Polizei abgeführt wurde. Andere Verkehrsteilnehmer oder Einsatzkräfte wurden nicht verletzt. 

    Tatverdächtige sitzen nach Razzia in Gersthofen in Untersuchungshaft

    Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Augsburg hat ein Ermittlungsrichter mittlerweile gegen alle sechs Personen Haftbefehle erlassen. Diese sind bereits in Vollzug gesetzt worden, sodass sich die mutmaßlichen Täter nun in unterschiedlichen Justizvollzuganstalten in Untersuchungshaft befinden. Bei den Durchsuchungen stellten die Einsatzkräfte zahlreiche Beweismittel sicher.

    Nach Auskunft des Präsidiums wurden unter anderem rund zwei Kilogramm Kokain, etwa 400 Gramm Heroin sowie Marihuana im unteren einstelligen Kilobereich gefunden. Außerdem stellten die Beamten diverse hochwertige Uhren, Mobiltelefone und Bargeld im mittleren fünfstelligen Bereich, also etwa 50.000 Euro, sicher. Der Geschäftsführer des Gersthofer Unternehmens ist aufgrund der Delikte schockiert. "Es ist entsetzlich, dass wir aufgrund der illegalen Machenschaften dieses einen Mitarbeiters in die ganze Sache als Unbeteiligte mit reingezogen wurden", sagt er auf Nachfrage unserer Redaktion und fügt hinzu: "Wir verurteilen diese kriminellen Machenschaften aufs Schärfste." Er und sein gesamtes Team würden sich von der ganzen Thematik "absolut distanzieren" und nennen den illegalen Drogenhandel "verwerflich". Im Nachhinein begrüßt der Inhaber sogar die Razzia und die Festnahme der Tatverdächtigen. 

    Restaurant-Inhaber in Gersthofen wünscht sich eine "friedliche Atmosphäre"

    "Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden zu jeder Zeit einen sicheren und vor allem drogenfreien Rahmen in unserem Restaurant bieten", so der Chef. Wie er sagt, seien in seinem Betrieb keinerlei Drogen aufgefunden worden. Jeglichen Handel mit Betäubungsmitteln oder sonstigen illegalen Substanzen werden er und seine Mitarbeiter daher sofort bei der Polizei zur Anzeige bringen. Für die aufgrund der Durchsuchung entstandenen Unannehmlichkeiten bei seinen Kundinnen und Kunden möchte er sich daher in aller Form entschuldigen. "Schließlich wollen wir, dass unsere Gäste ihre Mahlzeit in einer friedlichen Atmosphäre genießen können", betont er. 

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