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Gersthofen: Neues Bürgerbegehren in Gersthofen will den Stadtpark retten

Gersthofen

Neues Bürgerbegehren in Gersthofen will den Stadtpark retten

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    Gegen de geplante Bebauung des Gersthofer Stadtparks hat eine Initiative ein Bürgerbegehren angestoßen und sammelt Unterstützungsunterschriften.
    Gegen de geplante Bebauung des Gersthofer Stadtparks hat eine Initiative ein Bürgerbegehren angestoßen und sammelt Unterstützungsunterschriften. Foto: Marcus Merk

    Ein zentrales Element des "Grünen Herzens" Gersthofens - eines umgestalteten Stadtzentrums mit Aufenthaltsqualität - war nach den ursprünglichen Plänen eine Sperrung der Bahnhofstraße zwischen Schulstraße und Strasserkreuzung. Das wäre nötig gewesen, um wie geplant den Rathausplatz und das "Gersthofer Loch" zusammenzuführen. Dagegen wurde ein Bürgerbegehren angestoßen. Der Bürgerentscheid am 7. April sprach sich gegen die Sperrung aus. Nun sammeln Bürgerinnen und Bürger Unterstützungsunterschriften für ein weiteres Begehren. Wieder handelt es sich um ein Vorhaben im Stadtzentrum. 

    Denn das seit Jahren dahindümpelnde City-Center soll erweitert und dadurch attraktiver werden. Dies soll unter dem heutigen Stadtpark auf der Südseite des Gebäudes Platz für neue, modern ausgelegte Flächen für den Rewe-Markt bieten. Weiter soll unter der Rasenfläche ein Aldi-Markt neu angesiedelt werden. Zudem vorgesehen ist, dass in die heutigen Rewe-Räume ein Drogeriemarkt Müller einzieht. Dieser fristet momentan in der Augsburger Straße ein beengtes Schattendasein und hat schon lange Interesse an geeigneteren Ladenflächen. 

    Investor möchte Gersthofer Stadtpark kaufen

    Finanzieren möchte das Investor Bernd Schwarz, dem die City-Center-Ladenflächen gehören, über eine Wohnbebauung im Stadtpark mit einer unterirdischen mehrstöckigen Tiefgarage. Im Oktober hat eine Mehrheit im Stadtrat zugestimmt, dass die Verwaltung über den Verkauf der Fläche verhandelt. Mehrere grobe Konzepte für eine Bebauung des Parks waren dem Gremium bereits vorgestellt worden.

    Dagegen sammeln nun die Initiatoren eines neuen Bürgerbegehrens Unterschriften. Sie lehnen den Verkauf und die Bebauung des Stadtparks ab, weil er "als gewachsener, bekannter und zentraler Treffpunkt Gersthofens für Jung und Alt, Mensch und Tier, unwiederbringlich zerstört würde". Die Grünfläche, Brunnen, der Spielplatz und das Atrium seien zudem seit Jahrzehnten Platz für Erholung, Kommunikation und Veranstaltungen. Ein neuer Stadtpark im Gersthofer Loch sei wesentlich lauter und gefährlicher, weil er von drei Straßen umgeben wird. 

    Verweis auf Bedeutung für das Gersthofer Stadtklima

    Außerdem erschwert und verhindert nach Ansicht der Bürgerinitiative die Bebauung den direkten Zugang von den westlichen und südlichen Wohngebieten zu wichtigen zentralen Einrichtungen Gersthofens. Das heutige Stadtparkareal sei für das Stadtklima wertvoller als eine Begrünung des Gersthofer Lochs. Sie befürchten, dass die erwarteten 500 neuen Einwohner die Verkehrsprobleme im innerstädtischen Bereich weiter verschärfen. Außerdem "trägt der bestehende Stadtpark mit den eingewachsenen Strukturen nachweislich zur Abkühlung an heißen Tagen bei. Derartige Frischluftschneisen sind für das Stadtklima sehr wichtig". 

    Der Aufruf zur Unterstützung des Bürgerbegehrens wurde in Gersthofer Briefkästen verteilt. Die Unterschriftlisten liegen in Gersthofer Geschäften aus. Nach Auskunft des Hauptamtsleiters Manfred Eding müssen am Tag der Abgabe der Listen mindestens acht Prozent der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger Gersthofens - das sind circa 1800 - das Begehren mit ihrer Unterschrift unterstützen, bevor es überhaupt im Amt auf seine Zulässigkeit geprüft werden kann. 

    Auf Anfrage unserer Redaktion hieß es im Rathaus, "dass die Stadt Gersthofen die Vorbereitungen zum neuen Bürgerbegehren zur Kenntnis nimmt". Der Investor des City-Centers war zunächst nicht zu erreichen.

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