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Gersthofen: Naturschutz-Ortsgruppe besucht ökologisch wertvolle Gebiete

Gersthofen

Naturschutz-Ortsgruppe besucht ökologisch wertvolle Gebiete

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    Dieser kleine Teich am Bögelegraben bei Rettenbergen hat ein Biber mit seinem Damm aufgestaut und so ein Biotop geschaffen.
    Dieser kleine Teich am Bögelegraben bei Rettenbergen hat ein Biber mit seinem Damm aufgestaut und so ein Biotop geschaffen. Foto: Gerd Röder

    Anlässlich des einjährigen Bestehens der 2022 neu gegründeten BN-Ortsgruppe Gersthofen machten einige Mitglieder eine Fahrradtour zu ökologisch wertvollen Gebieten im Westen der Stadt. Dabei ging es darum, was noch verbessert werden könnte. 

    Erstes Ziel auf dem Weg vom Bahnhof Gersthofen Richtung Hirblingen war eine Streuobstwiese, die zwischen zwei Tiefbrunnen gelegen ist. Wie der ehemalige Vorsitzende der Ortsgruppe Horst Kaiser erläuterte, befanden sich dort ursprünglich Maisäcker – ebenso dünger- wie pestizidintensive Kulturen, die mit den Anforderungen an ein Wasserschutzgebiet nicht vereinbar sind. In Abstimmung mit der Stadt Gersthofen führte die Ortsgruppe deshalb 1990 und 1992 hier eine große Pflanzaktion mit Feldgehölzen und Hecken durch und legte auch die Streuobstwiese an. Weiter ging’s an einer Feldheckenpflanzung entlang, die 1986 bis 1989 angelegt worden war. Dort fiel allerdings negativ auf, dass entlang der Pflanzung ein breiter Streifen gemäht worden war. Dies schmälert den Wert der Hecke für viele Tiere erheblich. 

    Schmuttersteilhänge bei Hirblingen locken Insekten an

    Nächstes Ziel waren die nördlich von Hirblingen oberhalb der Schmutter gelegenen, auch als Hühnerberg bekannten Schmuttersteilhänge. Diese als Naturdenkmal ausgezeichneten rund zehn Meter hohen Hänge sind von einem Halbtrockenrasen bedeckt. Verschiedene für solche Standorte typische, seltene Pflanzen wuchsen und wachsen teilweise auch heute noch dort und locken Bläulinge und andere Schmetterlinge an. 

    Danach steuerte die Gruppe ein kleine Streuobstwiese am Anfang von Rettenbergen an. Auch diese bietet im Laufe eines Jahres Vögeln, Insekten und anderen Tieren reichlich Nahrung und Unterschlupf. Anschließend gab es einen kurzen Abstecher zum Bögelebach. Ein Biber hat dort das schmale Fließgewässer aufgestaut. So ist ein kleiner Teich entstanden, an dem sich häufiger Libellen und Frösche beobachten lassen. 

    Dem Peterhof radelten die BN-Mitglieder dann auf dem die Staatsstraße 2036 begleitenden Radweg entgegen. Den Teilnehmern und Teilnehmerinnen stellte sich dabei die Frage, ob es nötig sei, bei einer Neutrassierung die beim Peterhof befindlichen wertvollen Ausgleichsflächen zu schädigen. Da die Verkehrsbelastung auf der Strecke zwischen 2014 und 2021 erheblich gesunken sei, müsst eine aktuelle Verkehrszählung hier Aufschluss bringen, so die Auffassung der Naturschützer. (AZ)

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