Der Brand in einer Wohnung in Gersthofen hat viele Menschen in Aufruhr versetzt, vor allem bei Nachbarn, die die riesigen Flammen am Balkon sahen, sitzt der Schreck noch. Doch wie kann man sich und sein Hab und Gut vor einem Feuer schützen? Kreisbrandrat Christian KannlerDer Brand in einer Wohnung in Gersthofen hat viele Menschen in Aufruhr versetzt, vor allem bei Nachbarn, die die riesigen Flammen am Balkon sahen, sitzt der Schreck noch. Doch wie kann man sich und sein Hab und Gut vor einem Feuer schützen? Kreisbrandrat Christian Kannlergibt wertvolle Tipps.
Technischer Defekt löste wohl den Brand in Gersthofen aus
Meterhoch stiegen die Rauchschwaden am Samstagabend über dem Mehrfamilienhaus in der Brucknerstraße empor. 45 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Flammen in einer Wohnung im zweiten Obergeschoss zu löschen. Bereits kurz nach dem Einsatz wurden erste Vermutungen darüber angestellt, wie das Feuer ausbrechen konnte. So soll der Brand beim Nachfüllen eines Feuerzeugs entstanden sein, hieß es zunächst. Diese Vermutung wurde revidiert. Wie das Polizeipräsidium Schwaben Nord auf Nachfrage mitteilt, habe nach aktuellem Ermittlungsstand ein technischer Defekt an einem Einrichtungsgegenstand zu dem Feuer geführt.
Akkus niemals unbewacht laden
Ganz ausschließen könne man Brände mit solchen Ursachen nie, sagt Christian Kannler. "Aber es gibt Verhalten, durch das das Risiko deutlich gesenkt werden kann", ergänzt er. So sei es etwa wichtig, bei Verlängerungskabeln und Mehrfachsteckdosen darauf zu achten, dass der Stromverbrauch der eingesteckten Geräte die Leistung der Steckdosen nicht überschreitet. Andernfalls könne es zu einer Überlastung und so zum Brand kommen. "Es sollten also nicht, übertrieben gesagt, sechs Wasserkocher in eine Mehrfachsteckdose gesteckt werden", erklärt Kannler.
Sehr wichtig bei der Prävention von Bränden sei der richtige Umgang mit Akkus. Diese sollten laut dem Kreisbrandrat unter keinen Umständen unbeaufsichtigt geladen werden. "Beim Laden von Akkus besteht eine Brandgefahr. Daher kann ich nur davor warnen, die Wohnung zu verlassen, während ein Akku geladen wird." Ähnlich verhält es sich auch mit Kerzen, die in den eigenen vier Wänden angezündet werden. "Auch die muss man immer im Blick behalten", sagt Kannler. Dann sei man insgesamt schon gut geschützt.
Generell seien Rauchmelder unentbehrlich. "Das ist für den Schutz vor Bränden das erste Mittel der Wahl, das A und O", so Kannler über die Warnanlagen, die gesetzlich verpflichtend sind. Wie sieht es mit Feuerlöschern aus? Diese sind für Privatwohnungen zwar nicht verpflichtend, werden dennoch häufig angeschafft. "Schaden kann so ein Feuerlöscher grundsätzlich nicht", lautet Kannlers Einschätzung dazu. Allerdings dürfe nicht überstürzt gehandelt werden. "Niemand sollte sich unnötig in Gefahr bringen." So bestehe bei Löschversuchen die Gefahr für eine Rauchgasvergiftung, die unter Umständen sogar tödlich sein kann. Der Kreisbrandrat rät dazu, lieber den Notruf zu wählen und der Feuerwehr das Löschen zu überlassen.
Fenster und Türen bei Feuer schließen
Außerdem sollen bei Bränden Fenster und Türen geschlossen werden, um die Sauerstoffzufuhr zu unterbinden, ehe sich alle Bewohnerinnen und Bewohner ins Freie begeben. "Danach wäre es für die Feuerwehr zudem sehr hilfreich, wenn die Bewohner die Einsatzkräfte draußen in Empfang nehmen und die Lage schildern könnten", ergänzt Kannler.