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Mit dem Segelflieger in die Luft: Ein Traum für Kinder und Jugendliche
![Pilotin Stephanie Koller ist mit und Schüler Florian bereit zum Start, ein Vereinsvertreter hilft. Der Neusässer Jugendliche ist beim Ferienprogramm dabei. Pilotin Stephanie Koller ist mit und Schüler Florian bereit zum Start, ein Vereinsvertreter hilft. Der Neusässer Jugendliche ist beim Ferienprogramm dabei.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Drei Vereine betreiben gemeinsam die Segelflieger am Flugplatz Augsburg-Mühlhausen. Beim Ferienprogramm konnten Kinder den Platz erkunden und Flug-Luft schnuppern.
Beim Segelfliegen geht es hoch hinaus. Doch zuerst muss ein Fallschirm angelegt werden. Dann geht es in den Flieger. „Am besten reinsteigen wie in eine Badewanne“, rät Dominik Bscher und lacht. So ähnlich fühlt es sich auch an. Die beiden Passagiere sitzen hinter einander in tiefen Sitzen. Beide haben eine Reihe von Instrumenten vor sich, die die Geschwindigkeit oder Höhe des Fliegers anzeigen. Klaus Karg geht seine Checkliste durch. Dann kann es losgehen.
Einen Kilometer entfernt wartet der Windenfahrer auf sein Kommando. An der Winde befestigt ist ein langes Kunststoffseil. Damit wird das Flugzeug in die Luft gezogen. Das geht sehr schnell. Nur wenige Sekunden benötigt der Flieger, um auf etwa 100 Kilometer pro Stunde zu beschleunigen. Auf etwa 350 Metern Höhe hängt das Seil aus. Der Segelflieger gleitet dann ganz ruhig dahin. Der Blick reicht bis zu den Alpen. „Heute sieht man weit, weil wir Föhn haben“, erklärt Karg, „Da hinten ist die Zugspitze.“ So zieht das Flugzeug ruhig seine Kreise über den Flugplatz. Im Cockpit ist es sehr warm und die Häuser und die Landschaft wirken wie ein Spielzeugmodell. „Es ist so entrückt hier oben“, sagt Karg träumerisch. „Man ist weg von den ganzen kleinen Sorgen da unten.“ Langweilig werde es ihm auch bei längeren Strecken nie, sagt der Vorstand des AVS: „Nichts wiederholt sich und man hat einfach diese Freiheit.“ Wenige Minuten dauert der Flug rund um das Gebiet des Flugplatzes. Dann setzt Karg zu einer sanften Landung im Gras an. Ein Traktor zieht den Segelflieger zurück zum Startplatz.
![Pilot Klaus Teichmann war beim Ferienprogramm Segelfliegen vom Flugplatz Mühlhausen mit Schüler Luca aus Neusäß unterwegs. Pilot Klaus Teichmann war beim Ferienprogramm Segelfliegen vom Flugplatz Mühlhausen mit Schüler Luca aus Neusäß unterwegs.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Das durften am Freitag 33 Kinder und Jugendliche am Flugplatz Augsburg-Mühlhausen erleben. Der Augsburger Verein für Segelflug (AVS) hat das Spektakel zusammen mit dem Luftsportverein Gersthofen (SPV Gersthofen) und der Messerschmitt Bölkow Blohm Sportgemeinschaft Augsburg (MBB-SG Augsburg) im Rahmen des Kinderferienprogramms der Städte Augsburg, Neusäß und Friedberg organisiert.
Wer auf dem Acker landet, muss eine Brotzeit spendieren
Aufgeteilt in Gruppen wurden die Kinder zunächst durch die Hallen geführt. Hier werden die Segelflieger des Vereins oder privater Eigentümer den Sommer über aufbewahrt. Auch einige Motorflugzeuge finden sich hier. Diese werden in erster Linie genutzt, um die Segelflieger in die Luft zu ziehen. „Das macht man besonders bei langen Flügen, um bereits nach dem Start eine gute Ausgangshöhe zu haben“, erklärt Janosch Hagen, der das Ferienprogramm organisiert. „Damit können Strecken von vielen hundert Kilometern zurückgelegt werden.“ Er selbst fliege seit zwölf Jahren. Da komme es auch schon vor, dass die Wetterbedingungen sich änderten und auf einem Acker gelandet wird. „Das ist aber ganz normal“, sagt er. „Wer auf einem Acker landet und abgeholt werden muss, muss eine Brotzeit spendieren“, erzählt Bscher, der Kassenwart des AVS, „Das ist aber schon das Schlimmste daran.“
![Ferienprogramm Segelfliegen in Mühlhausen Ferienprogramm Segelfliegen für Schüler aus Neusäß in Mühlhausen / Segelflieger / Segeln / Ferienprogramm Segelfliegen in Mühlhausen Ferienprogramm Segelfliegen für Schüler aus Neusäß in Mühlhausen / Segelflieger / Segeln /](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Auf der Start-und-Lande-Bahn bringt Karg und andere ein Kind nach dem anderen in die Luft. „Der Start war am besten“, sagt der zehnjährige Vincent, nachdem er aus dem Segelflieger gestiegen ist, „Es war ungewohnt, weil der Fallschirm recht schwer ist.“ Ganze acht Kilogramm wiegt solch ein Fallschirm. „Der Fallschirm ist aber eher als Rückenpolster da, damit es gemütlicher ist“, erklärt Bscher, „Er wird kaum benötigt, weil es wenig Technik in einem Segelflieger gibt, die ausfallen kann.“
Pascal ist überhaupt zum ersten Mal geflogen
Pascal ist am Freitag zum ersten Mal geflogen. „Fliegen sieht schlimmer aus, als es ist“, meint der 13-Jährige, „Eigentlich ist es total entspannt.“ Die Landung habe ihm am besten gefallen. Beim Ferienprogramm mache er mit, um sich die Zeit zu vertreiben. „Ich möchte nicht die ganze Zeit nur Zuhause hocken“, sagt er. Am Anfang habe er etwas Angst gehabt, sagt auch der neunjährige Gabriel, „Aber danach gar nicht mehr.“ Es sei aber nicht immer so ruhig in der Luft, erzählt Bscher: „Manchmal ist es ziemlich turbulent.“ Am Anfang sei ihm deshalb noch öfter übel gewesen. „Mit der Zeit wird das aber bei allen besser“, versichert er.
![Beim Start werden die Segelflieger in Mühlhausen mit einer Seilwinde in die Höhe gezogen und in etwa 350 Metern ausgeklinkt. Dann sorgt die Thermik für das Weitere. Beim Start werden die Segelflieger in Mühlhausen mit einer Seilwinde in die Höhe gezogen und in etwa 350 Metern ausgeklinkt. Dann sorgt die Thermik für das Weitere.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Willi durfte bei seinem Flug sogar selbst kurz lenken, erzählt er begeistert. Nach dem Start dürfen alle am Flugsimulator selbst die Führung übernehmen. „Das ist gar nicht so leicht wie es aussieht“, meint er, „In einem echten Flugzeug zu fliegen, macht aber mehr Spaß.“
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