„Leben und leben lassen“, so hat die Künstlerin Helene Mitter ihre bunte und vielseitige Ausstellung im Rathaus Gersthofen betitelt und ihre Bilder ganz nach Mark Twain: „Das Leben ist kurz. Brich die Regeln, verzeihe schnell, küsse langsam, liebe wahrhaftig, lache hemmungslos und bedauere niemals etwas, das dich zum Lächeln gebracht hat“, umgesetzt und bietet damit einen außergewöhnlichen, mit tolerantem Auge betrachteten, Lebenszyklus.
„Helene Mitter führt durch sämtliche Stationen und Facetten menschlicher Existenz“
Franziska Marx, Vernissagerednerin
„Helene Mitter führt uns in der Ausstellung durch eine mannigfaltige Farbigkeit und korrespondierend hierzu durch sämtliche Stationen und Facetten menschlicher Existenz“, so Vernissagerednerin Franziska Marx. Wo besser könnte die Ausstellung somit aufgehoben sein, als in einem Rathaus, in welchem sich der Mensch ständig als Hauptdarsteller in allen Lebenssituationen bewegt? Es rahmt letztlich das Leben rundum ein, wenn auch nicht ganz so bunt und humorvoll, wie es die die ausstellende Künstlerin mit ihren Kunstwerken tut. Sie erzählt unterschiedlichste Lebensbegebenheiten, spricht durch die Farben und zeigt ihre eigene Begeisterung und Optimismus in ihren Bildern. Die verschiedenen Stationen ihres humorvoll festgehaltenen Lebenslaufs, der aber trotz aller Buntheit auch die Schattenseiten des Daseins verdeutlicht, hat die Künstlerin in drei große Gruppen eingeteilt. Sie thematisiert dabei Kindheit, Jugend, Findung, Erwachsensein bis hin zum Alter, das sie mit allen Freuden des Großelternseins mit Singen und Selfie mit Oma und Opa zeigt, aber auch kritisch die weniger schönen Seiten wie Einsamkeit, das Alt- und Krankwerden bis hin zur Demenz. Alles hält sie mit der Heiterkeit der Kunst auf der Leinwand fest und drückt dabei die Gefühle vordringlich mittels genau studierter Gesichtsausdrücke ihrer auf der Leinwand festgehaltenen Personen aus.
Ausstellung von Helene Mitter in Gersthofen
Sie lebe gerne, erklärt die Künstlerin und lebensbejahend expressiv und bunt sind auch ihre Werke, die ihr Innerstes widerspiegeln und immer wieder Entspannung und Leichtigkeit vermitteln. Neben den großen Ereignissen des Lebens wie etwa eine Hochzeit sind es vor allem die alltäglichen Dinge und die größeren und kleineren Begebenheiten in der Familie, die uns erfreuen, die unser Leben bereichern, Familie und Freunde zusammenführen und von Mitter mit viel Empathie und Humor umgesetzt werden. Diese Bilder gehören zu den besten ihrer Werke, in welchen sich die Betrachter durchaus wiedererkennen können. Sei es bei der Darstellung eines Stammtischs, ein Picknick im Uni-Park, eine Wassergymnastikstunde, Saunabesuch, Spaß beim Tango oder mit dem Lieblingshund auf dem Sofa – wir alle kennen die Situationen, die Mitter mit liebevollem Blick festhält und so verweilt man vor dem ein oder anderen Bild besonders gerne.
Ausstellung ist noch bis zum 8. Januar 2025 zu sehen
Gerne lädt sie auch mal zum Schmunzeln ein, wenn sie etwa den älteren Herrn im Whirlpool ein Auge auf die Schöne an seiner Seite werfen lässt. Die Themen springen sie einfach an, erklärte die Künstlerin und schon weiß sie, dass diese auf eine Leinwand müssen, um in Mischtechnik, überwiegend Acryl und Kohle, festgehalten zu werden. Die 1942 in Siebenbürgen geborene Helene Mitter arbeitet als freischaffende Künstlerin in Augsburg und nahm seit 1983 regelmäßig an Gruppenausstellungen im In- und Ausland teil und bestritt zahlreiche Einzelausstellungen.
Info Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Januar 2025 zu den Öffnungszeiten des Rathauses Gersthofen zu sehen.
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