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Gersthofen: Kriminalität in Gersthofen: Weniger Straftaten, höhere Aufklärung

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Kriminalität in Gersthofen: Weniger Straftaten, höhere Aufklärung

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    Mehr Arbeit hatten die Beamten 2019 in Gersthofen mit Betäubungsmittelkriminalität. Die Hemmschwelle bei jungen Leuten, in der Öffentlichkeit Drogen zu konsumieren, sinke.
    Mehr Arbeit hatten die Beamten 2019 in Gersthofen mit Betäubungsmittelkriminalität. Die Hemmschwelle bei jungen Leuten, in der Öffentlichkeit Drogen zu konsumieren, sinke. Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

    Weniger Straftaten und höhere Aufklärungsquoten verzeichnete die Polizeiinspektion Gersthofen im Jahr 2019 in ihrem Zuständigkeitsbereich. Das geht aus dem jährlichen Sicherheitsbericht hervor, den Inspektionsleiter Markus Schwarz und sein Stellvertreter Thomas Klingler im Gersthofer Finanz- und Ordnungsausschuss vorstellten.

    "In Nord-Schwaben leben, heißt sicher leben" leitete Schwarz die Ausführungen ein. Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Gersthofen umfasst circa 270 Quadratkilometer mit rund 86.000 Einwohnern. Im Vergleich zum Jahr 2018 sank die Zahl der Straftaten dort Thomas Klingler zufolge von 1084 auf 1053 im Jahr 2019. "Die Aufklärungsquote stieg von 62,6 auf 69,9 Prozent. Das ist ein bayernweit repräsentativer Wert." Die Beamten befragten im Jahr 2019 insgesamt 675 Tatverdächtige, davon 531 Männer und 144 Frauen. Mit 72 nichtdeutschen Tatverdächtigen, also 10,66 Prozent, liege man im bayernweiten Durchschnitt. "Es gab auch keine stark wachsende Jugendkriminalität in diesem Jahr."

    Es gibt keinen Unfallschwerpunkt in Gersthofen

    Zurückgegangen ist demzufolge auch die Straßenkriminalität. "Diese Zahl ist wichtig, denn jeder kann hier Opfer werden und damit ist auch das individuelle Sicherheitsgefühl der Menschen betroffen." Die Zahl der Fälle sank hier von 211 (2018) auf 178 (2019). Gestiegen ist allerdings die Zahl der Körperverletzungen: 2019 zählte man 121 leichte Fälle im Vergleich zu 105 im Vorjahr, die Zahl der bearbeiteten Fälle von schwerer Körperverletzung stieg um zwei auf 19.

    Rückläufig war die Zahl der Sachbeschädigungen an Autos mit 41 statt im Vorjahr 58 Fällen. Es handelte sich hier laut Klingler um Fälle wie Kratzer oder zerstochene Reifen. Auf Anfrage von Peter Schönfelder (SPD/Grüne) erklärte er, dass es keine Fälle gelockerter oder gelöster Radmuttern an Autos gegeben habe. "Das gab's bisher eher im Dillinger und Donauwörther Bereich." Mit 103 Verletzten im Straßenverkehr ergab sich im Vergleich zum Jahr 2017 ein Anstieg um 13 Prozent. Von 722 (2018) auf 781 (2019) stieg die Zahl der Verkehrsunfälle auf den Straßen ohne A8.

    Klingler betonte: "Es gibt keinen Unfallschwerpunkt in Gersthofen, das passiert überall aus den verschiedensten Gründen." Allerdings gebe es aktuell wegen der Corona-Maßnahmen den Trend, dass mehr Menschen mit dem Fahrrad oder Motorrad unterwegs seien. "Wir verzeichnen einen deutlichen Anstieg an Unfällen und Verletzten."

    Dabei verunglücke eine steigende Zahl von Radfahrern. "Wie die teilweise unterwegs sind, das ist vogelwild", sagte Klingler. "Hier bietet sich ein breites Betätigungsfeld für die Verkehrserzieher." Aber inzwischen häufe sich auch die Zahl der Fußgänger, welche sich nicht an Verkehrsregeln halten und einfach auf die Straße laufen, klagte auch Michael Fendt (CSU).

    Anstieg bei der Betäubungsmittelkriminalität

    Mehr Arbeit hatten die Beamten 2019 mit Betäubungsmittelkriminalität. "Mittlerweile sind bei uns drei Kollegen mit diesem Thema beschäftigt", so Klingler. Am schlimmsten seien aber heuer die beiden Kinder in Nordendorf gewesen, die im Sommer aufgrund von Drogen gestorben waren. "Die Hemmschwelle bei den jungen Leuten, in der Öffentlichkeit Drogen zu konsumieren, sinkt deutlich."

    So würden auf öffentlichen Plätzen schon nachmittags um 16 Uhr offen Joints geraucht. Doch der Konsum harter Drogen sei weniger in Gersthofen, sondern vielmehr im Norden des Zuständigkeitsbereichs der Gersthofer Polizei festzustellen.

    Die Ausschussmitglieder lobten einmütig die Polizeibeamten für ihren Einsatz. Inspektionsleiter Markus Schwarz sprach am Ende noch von einer Sorge: "Vorfälle wie die rechtsradikalen Netzwerke unter Kollegen in Nordrhein-Westfalen und München tun mir besonders weh. Denn diese wenigen schwarzen Schafe beschädigen den guten Ruf der ganzen Polizei."

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