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Gersthofen: Gersthofer Mittelschule bekommt zwei Meter hohe Leuchtbuchstaben

Gersthofen

Gersthofer Mittelschule bekommt zwei Meter hohe Leuchtbuchstaben

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    Thilo Droste hat den Wettbewerb „Kunst am Bau“ für die Anna-Pröll-Mittelschule Gersthofen gewonnen. 
    Thilo Droste hat den Wettbewerb „Kunst am Bau“ für die Anna-Pröll-Mittelschule Gersthofen gewonnen.  Foto: Marcus Merk

    Nicht weit weg im Rathaus, sondern direkt vor Ort stellte Gersthofens Bürgermeister Michael Wörle im Rahmen einer Vernissage den Sieger des Wettbewerbs „Kunst am Bau“ für die Anna-Pröll-Mittelschule vor. Thilo Droste ist der Künstler, dessen Entwurf bald die Schule im wahrsten Sinne des Wortes zum Leuchten bringen wird.

    Ein Turm, riesige Spielfiguren oder auch ein Schriftzug als Sitzgelegenheit standen zur Auswahl. Sieben Künstler wurden zum Wettbewerb zugelassen. Sechs davon reichten Vorschläge ein. Am meisten beeindruckt hat die Jury die Arbeit von Thilo Droste .

    Gersthofen: „Dem Guten, Wahren und Schönen“

    Durch sie wird die Schule künftig eine ganz besondere Ausstrahlung bekommen: „Dem Guten, Wahren und Schönen“ wird in zwei Meter hohen Leuchtbuchstaben an der Fassade zu lesen sein. In der Handschrift von Anna Pröll , der Augsburger Widerstandskämpferin in der Zeit des Nationalsozialismus und Namensgeberin der Schule.

    So könnte es aussehen, wenn die Kunst am Bau an der Gersthofer Mittelschule umgesetzt wird. Die Leuchtschrift hat eine besondere Bedeutung.
    So könnte es aussehen, wenn die Kunst am Bau an der Gersthofer Mittelschule umgesetzt wird. Die Leuchtschrift hat eine besondere Bedeutung. Foto: Droste/Repro: Marcus Merk

    Die Vermittlung des Guten, Wahren und Schönen als tragfähiges Wertesystem für das Leben der Jugend haben die Verfasser der Bayerischen Verfassung noch unter dem Eindruck der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft 1946 als oberstes Bildungsziel festgeschrieben. Nirgendwo sonst gebe es eine ähnliche Formulierung, so der Künstler. Thilo Droste will mit seinem Entwurf eine inhaltliche Brücke schaffen zwischen einem verfassungsrechtlich verankerten obersten Bildungsziel Bayerns , der Lebensleistung Anna Prölls und dem Schulalltag.

    Anna Pröll wird ein subtiles Denkmal gesetzt

    Nicht nur für die Schulfamilie, sondern für die ganze Stadtgesellschaft erhofft sich Bürgermeister Michael Wörle eine Wirkung von der Handschrift und der Bedeutung der Worte, die weithin zu sehen sein werden. „Verblüffend und einleuchtend“ empfand die Jury die Verknüpfung von Inhalten und der Person von Anna Pröll , der damit ein subtiles Denkmal gesetzt werde.

    Die neunköpfige Jury, bestehend aus Vertretern der Stadt, der Architekten des Gebäudes und Kunstfachleuten, habe sich die Wahl unter einer ganzen Reihe von bemerkenswerten Entwürfen nicht leicht gemacht, so Wörle . Doch am Ende stand das Votum für die Leuchtschrift , denn „die Schule wird mit diesem sehr zeitgenössischen Medium adressiert und mit den Inhalten von Erziehung und Werten verknüpft“, so die Jury.

    Gersthofen: Eine Anregung zum eigenen Nachdenken geben

    Rund 200.000 Euro wird die Stadt für die Kunst am Bau in die Hand nehmen. 10.000 Euro beträgt das Preisgeld für den Wettbewerbssieger. Eine gute Investition als weiteres Zeichen, dass Kunst in Gersthofen einen wichtigen Platz einnimmt, so der Bürgermeister. Thilo Droste ist in der Nachbarstadt Neusäß aufgewachsen, lebt und arbeitet heute in Berlin . Einen Heimvorteil hatte er durch den anonymisierten Wettbewerb aber nicht, wie er bei der Vernissage betonte. Freude habe er daran, den jungen Menschen eine Anregung zum eigenen Nachdenken zu geben. Denn „wer die Fassade hinaufschaut, überlegt sich vielleicht auch immer mal wieder, was das ganz persönlich Schöne, Gute und Wahre ist“. Werte, die sich im Laufe eines Lebens ändern, verschieben, aber immer Basis sind. Ebenso wie eine gute Bildung.

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