Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Gersthofen: Gersthofen plant den Ausstieg aus der Wasserchlorung jetzt im Mai

Gersthofen

Gersthofen plant den Ausstieg aus der Wasserchlorung jetzt im Mai

    • |
    Voraussichtlich im Mai will die Stadt Gersthofen mit dem Ausstieg aus der Chlorung des Trinkwassers beginnen.
    Voraussichtlich im Mai will die Stadt Gersthofen mit dem Ausstieg aus der Chlorung des Trinkwassers beginnen. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    An den Geruch nach Schwimmbad beim Duschen oder Zähneputzen haben sich viele Gersthoferinnen und Gersthofer auch nach zweieinhalb Jahren noch nicht gewöhnt: Seit Oktober 2019 wird das Leitungswasser der Stadt gechlort, nachdem vorher koliforme Keime darin festgestellt worden waren. Doch bei der Stadtratssitzung am Mittwochabend machte Stadtwerkechef Bernhard Schinzel Hoffnung, dass der Ausstieg aus der Chlorung näher rückt.

    Intensiv wurde in den vergangenen beiden Jahren an der Sanierung des Leitungsnetzes und der Wasseranlagen gearbeitet. Eigentlich war ein Ende der chemischen Behandlung schon zu Beginn dieses Jahres fest geplant. Aber bei einer regelmäßigen Sichtprobe im Januar wurde entdeckt, dass die Decke des Saugbehälters undicht war und dringend repariert werden musste, damit eine Verunreinigung des Wassers durch Regenwasser ausgeschlossen ist. Dies warf die Planungen um einige Wochen zurück.

    Gersthofen testet Notverbund mit benachbarten Wassernetzen

    "Die erforderlichen Arbeiten für die Beschichtung der Decke stehen fest", berichtete Bernhard Schinzel über den aktuellen Stand. Am 4. Mai soll der Stadtrat nun den Auftrag vergeben. "Die Arbeiten sind dann Ende Juni geplant." Doch bis dahin sind noch ein paar Arbeiten zu erledigen. So muss eine Drucktüre im Wasserwerk zum wiederholten Mal nachgebessert werden. "Sie ist immer noch nicht dicht", so Schinzel weiter.

    Weiter wurden die Übergabeschächte an der Augsburger Straße und der Otto-Hahn-Straße zum Netz der Stadtwerke Augsburg ertüchtigt, ebenso der zur Gablinger Wasserversorgung. Noch in Arbeit ist der Übergabeschacht zur Loderberggruppe in Täfertingen. "Alle vier wurden mit Chlorungsanlagen versehen." Dies sei erforderlich, weil die Stadt ab Donnerstag, 7. April, eine einwöchige Testphase für den Notverbund starten möchte. Dabei soll herausgefunden werden, ob genügend Wasser von den Verbundspartnern bezogen werden kann, um den Druckbehälter im Wasserwerk zu umgehen und so früher aus der Chlorung herauszukommen. Deswegen sind auch die Chlorungsapparaturen an den Übergabestellen erforderlich, damit das Chlor im Wasser nicht zu sehr verdünnt wird.

    Ausstieg aus Wasserchlorung: So will Gersthofen weitermachen

    Schinzel betonte: "Wir stehen hier in ständiger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt im Landratsamt." Noch vor Ostern soll mit den Planungen für den Ausstieg aus der Chlorung beginnen. "Nach heutigem Stand werden wir Ende April bis Anfang Mai damit starten", zeigte sich der Stadtwerkechef optimistisch. Weitere kleinere Restarbeiten, zum Beispiel an wenigen Hausanschlüssen sowie bei einem Gewerbebetrieb, seien zwar noch zu erledigen, sagte Schinzel. Diese seien aber "nicht chlorungsrelevant".

    Wenn der Gehalt der keimtötenden Chemikalie im Trinkwasser heruntergefahren wird, kommt auf die Gersthoferinnen und Gersthofer eine Zeit lang eine weitere Unannehmlichkeit zu. Denn wenn der Chlorgehalt geringer wird, muss das Leitungswasser sicherheitshalber wieder abgekocht werden. Derweil wird dann durch regelmäßige Messungen getestet, ob nach den Sanierungsarbeiten das Gersthofer Wasser wirklich wieder keimfrei ist. Erst dann kann es wieder frisch und unbehandelt aus dem Wasserhahn genossen werden.

    "Wenn es so weit ist, dass wir aus der Chlorung aussteigen können, werden wir die Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig darüber informieren", versprach Bürgermeister Michael Wörle.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden