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Gersthofen: Gersthofen peilt ein Ende der Wasserchlorung im März an

Gersthofen

Gersthofen peilt ein Ende der Wasserchlorung im März an

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    Wenn alles nach Plan geht, kann die Stadt Gersthofen im März die Chlorung des Leitungswassers beenden.
    Wenn alles nach Plan geht, kann die Stadt Gersthofen im März die Chlorung des Leitungswassers beenden. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Schwimmbadgeruch am Waschbecken: Die Gersthoferinnen und Gersthofer müssen nun schon seit Oktober 2019 mit dem Umstand leben, dass ihr Leitungswasser gechlort wird. Grund dafür waren coliforme Keime, welche bei Wasserproben festgestellt worden waren. Eine Ursache für die Verschmutzung des Wassers konnte nicht gefunden werden. Doch nun gibt es Hoffnung auf ein Ende des Chemiezusatzes. Allerdings könnten noch ein paar Unsicherheitsfaktoren Verzögerungen bringen.

    "Die Vorbereitungen für den Chlorungsausstieg haben begonnen", erklärte Tobias Mayer, technische Führungskraft im Team der Stadtwerke Gersthofen für die Wasserversorgung, den Mitgliedern des Stadtrates. Mayer kommt von den Stadtwerken Augsburg (SWA), welche die Stadt

    Diese Probleme muss Gersthofen noch lösen

    Angepeilt werde nun der März 2022 als Ende der Chlorungsphase. Doch bis es so weit ist, ist noch einiges zu tun, wie Mayer zum Stand der Arbeiten am Gersthofer Trinkwassernetz insgesamt erläuterte. Nicht ordnungsgemäß saniert worden sei zunächst der Saugbehälter - er sei noch undicht gewesen. "Die Nachbesserungsarbeiten haben begonnen." In der zweiten Januarwoche soll die Betonbaufirma anrücken. Im Februar werde dann, wenn alles nach Plan laufe, die Wasserkammer gereinigt, desinfiziert, mit Wasser gefüllt und dann intensiv beprobt, um festzustellen, ob sie dicht ist.

    Die Arbeiten am Druckpumpwerk Weidenlohe sind Mayer zufolge, was die Hygienemaßnahmen betrifft, abgeschlossen. "Im Januar sollen zudem die letzten Totleitungen mit Hochdruck vom Trinkwassersystem getrennt werden." Spätestens im Februar soll dann auch unter den Firmenkunden das letzte Unternehmen mitziehen und ein Spülkonzept realisieren. "Bei vielen Firmen ist es so aufwendig, die Wasseranlagen auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen, dass ihnen bis dahin gestattet ist, weiterzumachen, wenn dort die Leitungen alle 72 Stunden gespült werden", so Tobias Mayer weiter.

    Teilweise Chlorung von Leitungsabschnitten als Plan B

    Eine Verzögerung gebe es beim Druckpumpwerk Peterhof. "Die beauftragte Firma kann dort erst im Februar beginnen." Dann soll zunächst ein Provisorium mit einem eigenen Kompressor verwendet werden. Es gebe dabei allerdings einen Unsicherheitsfaktor, räumte Mayer ein: "Dieses Provisorium muss vom Gesundheitsamt toleriert werden." Verweigere die Behörde dies, bleibe als Plan B eine Teilchlorung für die Wasserkunden im Peterhof.

    In die Monate April und Mai fallen dann die Arbeiten an der rechten Kammer des Hochbehälters Katharinaberg. "Der Plan B lautet, zusätzliche Wasserversorgungen zu sichern, eventuell über die Loderberggruppe", sagte der Gersthofer Wasserexperte. "Im schlimmsten Fall muss in den westlichen Stadtteilen das Wasser weiter gechlort werden."

    Und so wird der Chlorungsausstieg vorbereitet: Im Februar sollen im Saugbehälter intensiv Proben genommen werden. Weitere Maßnahmen sollen bei einem Abstimmungstermin mit dem Gesundheitsamt am 20. Januar besprochen werden. Gegebenenfalls sind im Februar dann auch noch gezielte Netzspülungen erforderlich.

    Zunächst müssen die Gersthofer ihr Wasser wieder abkochen

    Gehe alles glatt, dann sollen im März die Chlorungsanlagen abgeschaltet werden. "Dann müssen wir viele Proben nehmen - und für die Gersthofer Haushalte gilt wieder so lange ein Abkochgebot, bis feststeht, dass keine Keime mehr im Leitungsnetz festzustellen sind", so Mayer. Allerdings gebe es noch ein paar Risiken, die diesen Termin gefährden könnten: "Zum einen, wenn wir, zum Beispiel wegen eines sehr kalten Winters, mit dem Abbau der Totleitungen in Verzug geraten oder falls der Saugbehälter immer noch undicht ist." Sollten bei den Qualitätsprüfungen noch Mängel festgestellt werden oder während der Abkochphase noch Verkeimungen festgestellt werden, könne dies das Ende der Chlorung ebenfalls verzögern.

    Tobias Mayer versicherte den Stadträten allerdings: "Das Wasserwerk Gersthofen gibt wirklich Gas." Wie Gersthofens Stadtwerke-Geschäftsführer Bernhard Schinzel hinzufügte, werde auch nach dem Ende der Chlorung die Wasserqualität intensiv kontrolliert. Zudem werde es jedes Jahr eine Überprüfung der Wasserversorgung anhand eines Katalogs mit mehr als 50 Fragen geben.

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