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Gersthofen: Gersthofen möchte "Fairtrade Town" werden

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Gersthofen möchte "Fairtrade Town" werden

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    Gersthofen will "Fairtrade Town" werden.
    Gersthofen will "Fairtrade Town" werden. Foto: Daniel Karman, dpa (Symbolbild)

    Die Stadt Gersthofen soll eine "Fairtrade Town" werden. Das Projekt wurde im Rahmen der Nachwuchsförderung der Stadt initiiert. Der offizielle Start der Projektes war, wie Bürgermeister Wörle in der Sitzung des Stadtrates erklärte, im November. Die Verwaltung geht davon aus, dass eine Zertifizierung als "Fairtrade Town" innerhalb eines Jahres möglich ist. "Es geht darum, dass wir uns als weltoffene Kommune präsentieren", so Wörle weiter.

    Der faire Handel unterstützt Produzenten in Entwicklungsländern, um ihnen eine menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft zu ermöglichen, zum Beispiel durch festgelegte Mindestpreise, welche die Produktionskosten decken und so das Existenzminimum sichern. Die Kampagne unterstützt fairen Handel auf lokaler Ebene. Zudem würde sich die Stadt mit anderen Städten weltweit vernetzen. Fairtrade fördert die Nachhaltigkeit von Produktion und Konsum.

    Neuer Klimamanager in der Gersthofer Stadtverwaltung

    Für die Stadtverwaltung wurde die Stelle eines Klima- und Nachhaltigkeitsmanagers besetzt. Künftig sollen nun alle Themen und Projekte, welche innerhalb der Verwaltung bearbeitet werden, auf Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit geprüft werden. Dies soll die Attraktivität der Stadt weiter stärken und die Lebensqualität für alle Altersklassen langfristig sichern. Eine Beteiligung an der Kampagne "Fairtrade Towns" wäre nun ein weiterer Baustein in der Unterstützung des fairen Handels, so Wörle weiter. "Sie würde Gersthofen zum Mitglied einer weltweiten Kampagne machen, an der sich bisher 712 Städte in Deutschland beteiligt haben." Augsburg ist beispielsweise seit 2010 Teil der Kampagne, Stadtbergen seit 2013, 2016 kamen Aichach und Pöttmes im Landkreis Aichach-Friedberg dazu. Auch Bobingen hat das Zertifikat und Schwabmünchen beschloss im November, sich zu bewerben.

    Die Kommune muss dafür fünf Kriterien erfüllen: Ein Ratsbeschluss erklärt die Unterstützung des fairen Handels. Dazu gehört auch, dass bei allen Sitzungen der Ausschüsse und des Rates sowie im Bürgermeisterbüro Fairtrade-Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus fairem Handel verwendet werden. Eine Steuerungsgruppe koordiniert die Fairtrade-Aktivitäten vor Ort. Diese besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft.

    Mindestens zwei Produkte aus fairem Handel anbieten

    Lokale Geschäfte und Gastronomiebetriebe bieten mindestens zwei Produkte aus fairem Handel an. Ausgehend vom Kriterienkatalog müssen dazu in Gersthofen fünf Einzelhandelsgeschäfte und drei Gastronomiebetriebe mit Fairtrade-Produkten gefunden beziehungsweise zum Mitmachen bewegt werden. Öffentliche Einrichtungen, zum Beispiel Schulen, Vereine und Kirchengemeinden, führen Informationsaktivitäten zu fairem Handel durch und verwenden Produkte aus fairem Handel. Für Gersthofen müssten das jeweils mindestens eine Schule, ein Verein und eine Kirchengemeinde sein. Die Kommune behandelt das Thema Fairtrade öffentlich. So sollen bis zur Zertifizierung mindestens vier Artikel über die Aktivitäten auf dem Weg zur "Fairtrade Town" veröffentlicht werden.

    Einstimmig und ohne jegliche Diskussion sprach sich der Stadtrat für die Bewerbung aus. Das Projektteam muss nun die erforderlichen Zertifizierungspunkte ausarbeiten. Dann soll das Konzept im Rat vorgestellt und dargelegt werden, welche Kosten dadurch entstehen. Eine "Hausnummer" hatte das Team bereits dabei. Für die Öffentlichkeitsarbeit seien circa 2000 Euro einzuplanen, die Zertifizierung selbst ist kostenlos. Nach Erfüllung aller Kriterien und einer Prüfung durch TransFair Deutschland wird der Titel "Fairtrade Town" für zunächst zwei Jahre vergeben. Nach Ablauf dieser Zeitspanne wird überprüft, ob die Kriterien weiterhin erfüllt werden.

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