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Gersthofen: Gersthofen diskutiert über künftige Form der großen Feste

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Gersthofen diskutiert über künftige Form der großen Feste

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    Die Gersthofer Kulturina - hier im Jahr 2019 - zog die Menschen in Scharen an. Nach Corona beschlossen die Veranstalter das Aus des Festivals.
    Die Gersthofer Kulturina - hier im Jahr 2019 - zog die Menschen in Scharen an. Nach Corona beschlossen die Veranstalter das Aus des Festivals. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Wie soll es mit den Gersthofer Kulturveranstaltungen weitergehen? Damit befasst sich der Stadtrat bereits seit einiger Zeit. Nun erhoffte sich das Gremium Rat aus der Nachbarstadt Augsburg. Dazu wurde Ekkehard Schmölz, der Leiter des Stadtmarketings

    Kulturamtsleiter Uwe Wagner verwies darauf, dass bereits am 29. November im Stadtrat über die Zukunftsfähigkeit städtischer Großveranstaltungen debattiert worden war. Das Fazit damals: Mehr Veranstaltungen mit Eventcharakter könnten den Zuspruch des Publikums steigern. Dabei könnte auch der geplante Stadtpark „Grünes Herz“ im heutigen Gersthofer Loch eine wichtige Rolle spielen, um die Innenstadt zu beleben. 

    Gersthofer Kirchweih zieht noch einmal um

    Nach der Corona-Pause versuchte die Stadt Gersthofen es zweimal mit einer reduzierten Kirchweih auf dem Rathausplatz. Mit mäßigem Erfolg.
    Nach der Corona-Pause versuchte die Stadt Gersthofen es zweimal mit einer reduzierten Kirchweih auf dem Rathausplatz. Mit mäßigem Erfolg. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Momentan sieht die Lage so aus: Seit dem Bau des neuen Paul-Klee-Gymnasiums auf dem früheren Festplatz an der Schubertstraße hat Gersthofen keine für große Feste geeignete Fläche mehr. Die Kirchweih musste nach der Corona-Pandemie für zwei Jahre in verkleinerter Form auf den Rathausplatz ausweichen – mit mäßigem Erfolg. In diesem Jahr soll sie wieder größere Dimensionen annehmen, allerdings erneut auf einem Provisorium, da der neue Festplatz im Norden der Stadt an der B2-Anschlussstelle Gersthofen Nord bis zum Kirchweih-Termin im Oktober wohl nicht komplett fertiggestellt werden kann.

    Das Stadtfestival Kulturina wurde von den Organisatoren des Vereins "Lebendige Innenstadt Gersthofen" nach rund zehn Jahren aus verschiedenen Gründen aufgegeben. Unter anderem waren dies gestiegene Kosten. Größte Veranstaltung sind inzwischen die „Rasenkonzerte“, welche die Stadt auf dem Gelände von Alpenverein und Naturfreunden westlich der Bahnlinie Augsburg-Donauwörth veranstaltet. Heuer sind für diese Open-Air-Konzerte Stars wie Chris de Burgh oder Wolfgang Ambros engagiert worden. 

    Ekkehard Schmölz stellte den Stadträten zunächst das Augsburger Stadtmarketing vor, das im Jahr 2017 gegründet wurde. Ziel sei es gewesen, die verschiedenen städtischen Veranstaltungen unter ein organisatorisches Dach zu bringen. Zuvor seien viele verschiedene Ämter und Stellen im Rathaus damit befasst gewesen. „So wurden die Sommernächte als größtes Stadtfest Bayerns geboren und auch die Nutzung der Freilichtbühne am Roten Tor über die Aufführungen des Staatstheaters Augsburg hinaus im August geschaffen.“ Es gibt Schmölz zufolge allerdings weiterhin Ausnahmen: „Plärrer, Christkindlesmarkt und Dult sind noch beim Marktamt, Brechtfestival, Lange Kunstnacht und Ähnliches beim Kulturamt angesiedelt.“ Und die Organisation solcher Großveranstaltungen sei nicht leichter geworden: „Seit Corona sind die Kosten für Security und Infrastruktur um 30 Prozent gestiegen.“ Eine Ausnahme seien die „Light Nights“ bei denen unter anderem das Rathaus mit verblüffenden Lichtinstallationen angestrahlt wird oder die Aktion Play Fountain, als im Sommer 2023 ein begehbarer Brunnen auf dem Rathausplatz eingerichtet wurde. „Das hat eine Steigerung der Passanten-Frequenzen um 20 Prozent gebracht.“

    Lob für das Engagement der Gersthofer Vereine bei großen Festen

    Markus Brem (Bewegung Zukunft) verwies auf die gute Vereinsstruktur in Gersthofen: „Brauchen wir da wirklich etwas Städtisches oder können die Vereine nicht selbst die Veranstaltungen organisieren?“ Dem widersprach Albert Kaps (Pro Gersthofen): „Obwohl wir viele Vereine haben, haben wir immer weniger, die solche Veranstaltungen ehrenamtlich übernehmen, weil die Auflagen immer strenger werden.“ 

    Stefan Buck (CSU) sah das Stadtfest Kulturina, das regelmäßig mehr als 40.000 Besucher an einem verlängerten Wochenende angezogen habe, als Muster. „Bei uns geht es weniger darum, Leute von außen zu holen, sondern darum, dass Menschen in ein lebendiges Zentrum kommen.“ Es gehe darum, ständig zu hinterfragen, ob das Angebot solcher großen Kulturveranstaltungen noch aktuell sei, fügte Reinhold Dempf (FW) hinzu. „Derzeit sind wir dabei, die Kirchweih neu zu diskutieren.“ 

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