"Milch. Eier. Und Zucker!" - die Kinder wussten genau, was die Zutaten für einen leckeren Pfannkuchen sind, den der französische Koch an seinem freien Tag gleich mit fünf Kilo Mehl und extra viel Sahne zubereitete, weil sein Chef, der König, kräftig zugenommen und deshalb eine Diät mit Sauerkraut und Spinat verfügt hatte. Dass dieser Pfannkuchen beim Wenden aus der brutzelnden Pfanne springen würde, konnten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.
Ab diesem Moment begann eine fantasievolle Reise, auf der dem widerspenstigen Pfannkuchen skurrile Gestalten wie der mit türkischem Akzent sprechende Hakan Handyman, ein durch den vielen Spinat grün gewordener Hund aus Sachsen oder eine Gitarre putzende Maus aus Italien begegneten, die alle von ihm nur das eine wollten: ihn aufessen. Pauli Pfannkuchen konnte stets flüchten, bis der große rote Vogel letztendlich ein ganzes Stück von ihm abbiss. Zu Hilfe kam ihm schließlich eine blaue Zauberkatze, die sich mit einem verflixten Zauberzylinder mühte, bis Linus, das Eichhörnchen, schließlich für den passenden Stromanschluss sorgte und die Kinder den richtigen Zauberspruch herausfanden. Endlich war Pauli Pfannkuchen wieder komplett.
Singend und in verschiedenen Dialekten und Tonlagen sprechend erzählte Daniel Ruf vom Theater La Favola diese überarbeitete Geschichte des "Dicken fetten Pfannkuchens". Am Ende durften die 30 Jahre alten, ehemals selbst gefertigten Tischmarionetten und Handpuppen sogar noch aus nächster Nähe betrachtet werden. "Aber bitte nur mit den Augen schauen", meinte Ruf.
Kinder sind vom Theater in Gersthofen begeistert
Von der Rotunde des Stadtparks aus reisten die beiden Clowninnen Glucks (Kirstie Handel) und ihre Oma (Judith Gorgass) vom Clowness Theater nicht nur in den wilden Westen und den friedlichen Osten, in den Zoo oder auf eine Insel, nein, sie schafften es sogar bis zum Mond. Und immer wieder fanden sie auf ihrer verwegenen und unterhaltsamen Reise, die sie mit comicartigen Zeichnungen illustrierten, weitere Seiten für ihr Buch, aus dem sie mit viel Witz und Pfiff ihre eigene Geschichte vortrugen. Am Ende fanden sie mithilfe der Kinder den "Bücherschatz", so der Titel des Stücks, das von der Faszination des Lesens erzählt und das humorvolle Aufeinandertreffen zweier Generationen schildert. Besonders lustig fanden es die großen und kleinen Besucherinnen und Besucher, wenn die Oma aufgrund ihrer altersbedingten Hörschwäche meist die Begriffe ihrer Enkelin nicht so wirklich verstand.
"Jedes Buch kann ein Schatz sein, weil man damit eine Reise im Kopf machen kann", lautete das Credo der Augsburgerin und der Münchnerin, die seit 16 Jahren zusammen mit viel Herzblut clowneskes Theater spielen. Nach 50 unterhaltsamen Minuten gab es für die Kinder noch ein Erinnerungsfoto mit Glucks und ihrer Oma.
Neben viel Spaß beim Glitzerschuppenfisch (Klex Theater) oder Kalif Storch (Puppentheater Luftsprung) gab es im Rahmen der Wiesentheater-Tage der Stadthalle Gersthofen auch Lehrreiches. Das Stück "Bär ohne Arm und die 7 Müllzwerge" vom Theater Eukitea vermittelte spielerisch den Umgang mit Mülltrennung.