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Gersthofen: Der Mord an Vanessa ist noch nicht vergessen

Gersthofen

Der Mord an Vanessa ist noch nicht vergessen

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    Pfarrer Markus Dörre (im Bild) und Diakon Christian Wolf zelebrierten den Gedenkgottesdienst für die vor 20 Jahren ermordete Vanessa. Ihr Bild war vor dem Altar platziert.
    Pfarrer Markus Dörre (im Bild) und Diakon Christian Wolf zelebrierten den Gedenkgottesdienst für die vor 20 Jahren ermordete Vanessa. Ihr Bild war vor dem Altar platziert. Foto: Marcus Merk

    Die ganze Region war erschüttert, die Menschen in Gersthofen geschockt, als in der Nacht vom 11. auf den 12. Februar 2002 die damals zwölfjährige Vanessa in ihrem Kinderzimmer mit 21 Messerstichen getötet wurde. Auch 20 Jahre später ist weder diese schreckliche Tat noch das lebenslustige Mädchen vergessen. "Wir alle waren entsetzt, sprachlos, ratlos, gelähmt, ja mehr oder weniger traumatisiert - und wir sind es teilweise heute noch", sagte Gabriele Schmidthals-Pluta, die Vorsitzende des Vereins Sicheres Leben, bei einem Gedenkgottesdienst, der am vergangenen Freitag in der Pfarrkirche St. Jakobus stattfand. "Was wäre aus Vanessa geworden? Eine junge Frau von 32 Jahren, vielleicht verheiratet? Vielleicht hätte sie Kinder? Welchen Beruf hätte sie ergriffen?" Fragen, auf die es keine Antwort gibt. Die Andacht war auch allen anderen Kindern gewidmet, die Opfer von Gewaltstraftaten oder sexualisierter Gewalt geworden sind, die vermisst sind und deren Angehörigen unvorstellbare Qualen erleiden müssen.

    Sinnlose Gewalt gibt es auch in der Ukraine

    Stadtpfarrer Markus Dörre, der den Gottesdienst zusammen mit seinem evangelischen Kollegen, Diakon Christian Wolf, zelebrierte, zitierte den Bibelspruch Lukas 6,27-36, in dem es heißt: "Der dich auf die eine Wange schlägt, dem halte auch die andere Wange hin. " "Dieser Spruch ist angesichts dieser Tag eine Zumutung und setzt Selbstbeherrschung voraus. Vanessa hatte keine Chance, dies zu tun und die andere Wange hinzuhalten." Dörre und Wolf gingen auch auf die aktuellen Ereignisse im Ukraine-Krieg ein, wo ebenfalls Gewalt durch sinnlosen Missbrauch von Macht angewandt werde.

    "Lass Vanessa bei dir sein im Paradies und hilf allen, die vom Tod betroffen sind, dass sie nicht verzweifeln", lautete eine der Fürbitten, die unter anderem von Romana Gilg vorgetragen wurden. Ganz zum Schluss des Gottesdiensten bedankte sich Vanessas Mutter bei den Anwesenden, darunter die beiden Gersthofer Bürgermeister Michael Wörle und Reinhold Dempf: "Es tut gut zu wissen, dass Vanessa nicht vergessen ist." "Tears in Heaven" von Eric Clapton, "Bridge over Troubled Water" von Simon & Garfunkel sowie "What a Wonderful World" von Louis Armstrong waren passende Musikstücke, die von Barbara Seiler einfühlsam dargebracht wurden.

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