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Gersthofen: Der Lech soll wieder freier werden: Das sind die Ideen

Gersthofen

Der Lech soll wieder freier werden: Das sind die Ideen

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    Der Lech, hier ein Luftbild vom Bereich Gersthofen, soll wieder mehr seinen natürlichen Charakter bekommen. In der Stadthalle Gersthofen werden die Ideen der Bürgerinnen und Bürger präsentiert.
    Der Lech, hier ein Luftbild vom Bereich Gersthofen, soll wieder mehr seinen natürlichen Charakter bekommen. In der Stadthalle Gersthofen werden die Ideen der Bürgerinnen und Bürger präsentiert. Foto: Marcus Merk

    Der Lech war über viele Jahrtausende Wildfluss und Biotopbrücke zwischen Alpen und Jura. Der Wasserlauf ist heute Grenze zwischen Altbayern und Schwaben, Stromlieferant, Natur- und Erholungsraum, Lebensader – und er ist an vielen Stellen eingezwängt in ein Korsett. Das soll sich ändern. Das Fließgewässer wird in den nächsten Jahrzehnten, zumindest zum Teil, wieder befreit. Das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth will in Gersthofen die Bürgerinnen und Bürger über die Pläne zur Renaturierung des Lechs informieren. Die Veranstaltung ist Teil des Beteiligungsprozesses zu „Licca liber III“ und findet am Donnerstag, 28. November, von 17 bis 20 Uhr in der Stadthalle Gersthofen statt.

    Es geht um Themen wie Freizeit, Ökologie und Energie

    Wie soll das Projekt „Licca liber III“, ein freier Lech vom Gersthofer Wehr bis zur Einmündung des Lechkanals bei Ellgau (Kreis Augsburg), ausschauen? Zu dieser Frage hatte das Wasserwirtschaftsamt (WWA) Donauwörth alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, sich mit Vorschlägen, Wissen und Wünschen an einer Online-Umfrage zu beteiligen. Es geht dabei um Themen rund um den Lech wie Freizeit, Ökologie oder Energiegewinnung.

    Das Projekt „Licca liber“ hat das Ziel, den Lech wieder so weit wie möglich an seinen natürlichen Charakter anzunähern. Dafür soll auch der Lechabschnitt von der Einmündung der Wertach bis zur Einmündung des Lechkanals bei Ostendorf ökologisch revitalisiert und aufgewertet werden, beschreibt das Wasserwirtschaftsamt ein Ziel. Eingriffe wie Begradigungen, Verbauungen und andere menschliche Einflüsse haben den Lech in den letzten Jahrzehnten verändert und beeinträchtigen die natürliche Dynamik des Flusses. Das 2013 gestartete Projekt Licca liber soll diesen Trend umkehren. Zu den Zielen zählen unter anderem die Wiederherstellung natürlicher Flussstrukturen, die Schaffung von Lebensräumen für Tier- und Pflanzenarten sowie die Stabilisierung der Flusssohle.

    Es gab eine Online-Befragung für Bürgerinnen und Bürger

    Seit April 2024 konnte sich die Öffentlichkeit mit Hinweisen und Wünschen in die Gestaltung des Flusses einbringen. Es wurden Workshops mit Interessengruppen und eine Online-Befragung veranstaltet. Die Rückmeldungen dienten als eine Grundlage im Planungsprozess, teilt die Behörde aus Donauwörth mit.

    In einer Regierungserklärung im Juni hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ankündigt, dass der Freistaat mehr als 80 Wasserkraftwerke im Zuge der sogenannten Heimfallregelung zurückkaufen will. Der Freistaat hatte sich beim Bau vertraglich die Rückgabe nach Ablauf der wasserrechtlichen Genehmigung (meist nach 90 Jahren) gegen eine Entschädigung zusichern lassen. Das Kraftwerk in Gersthofen könnte als Erstes am Lech schon 2032 „heimfallen“. Für die vier Staukraftwerke Ellgau, Unterpeiching, Rain und Feldheim wird das Jahr 2050 in dem Zusammenhang genannt.

    Die Vorbereitungen für „Licca Liber III“ gehen in eine wichtige Phase.
    Die Vorbereitungen für „Licca Liber III“ gehen in eine wichtige Phase. Foto: Silvio Wyszengrad

    In der Veranstaltung in der Gersthofer Stadthalle stellt das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth die geplanten Maßnahmen zur ökologischen und nachhaltigen Entwicklung des Lechs vor. An Thementischen können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer direkt mit den Projektverantwortlichen über die Zukunft des Lechs ins Gespräch kommen. Eine Anmeldung zu der Veranstaltung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen zum Projekt stehen zusammengefasst auf der Homepage unter: https://www.wwa-don.bayern.de/projekte/licca_liber/index.htm. (mit cli)

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