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Gersthofen: Bund Naturschutz kritisiert Wohnbauprojekt in Gersthofen

Gersthofen

Bund Naturschutz kritisiert Wohnbauprojekt in Gersthofen

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    Sie standen seit einiger Zeit leer. Nun werden drei Häuser in der Gersthofer Ludwig-Thoma-Straße abgerissen. Dagegen protestiert die Bund-Naturschutz-Ortsvorsitzende.
    Sie standen seit einiger Zeit leer. Nun werden drei Häuser in der Gersthofer Ludwig-Thoma-Straße abgerissen. Dagegen protestiert die Bund-Naturschutz-Ortsvorsitzende. Foto: Uwe Krella

    Keine Vorhänge mehr, die Gärten verwildert. Schon länger standen mehrere ältere Einfamilienhäuser auf dem Grundstück hinter der Stadtbibliothek leer. Der Abriss der Wohnhäuser auf der von der Mendelssohn- und Ludwig-Thoma-Straße eingefassten Fläche hat begonnen. Eine große Wohnanlage mit drei Mehrfamilienhäusern, 38 Wohnungen und Tiefgarage wird dort unter dem Titel "Mendelssohnpark" entstehen. Die Ortsvorsitzende des Bundes Naturschutz in Gersthofen, Katjana Brucoli, wendet sich entschieden gegen das Projekt. 

    In einer Pressemitteilung betont Brucoli, die auch zu den Initiatioren des derzeit laufenden Bürgerbegehrens gegen den Verkauf des Stadtparks gehört: "Wenn ich durch Gersthofen spaziere, drängen sich mir buchstäblich folgende Fragen auf: Müssen nun alle Grünflächen in Gersthofen versiegelt werden? Müssen alle Grundstücke bis auf den letzten Quadratzentimeter verbaut werden?" Neuer Wohnraum sei für Gersthofen wichtig, da dieser überall knapp ist. Allerdings sollte man dabei nicht vergessen, was hier vorher stand, so die Naturschützerin weiter: drei Einfamilienhäuser und ringsherum viel Grün, Blumen, Büsche, Bäume und unversiegelte Flächen. "Nun werden dort drei Mehrfamilienhäuser mit 38 Wohnungen gebaut. Somit ist fast das ganze Grundstück versiegelt." Die minimal noch vorhandenen Grünflächen könnten nicht mit großen, Schatten spendenden Bäumen bepflanzt werden, da die Tiefgarage dies verhindere. 

    Verkauf des Stadtparks: Wenig grüne und kühlende Flächen in Gersthofen

    38 Wohnungen bedeuten auch vermehrt Autos auf den Straßen, so Brucoli weiter. Mehr Anwohner bedeuteten aber auch mehr Bedarf an grünen Parks. "Wie passt hier der Plan, den alten Stadtpark zu verkaufen und diese Fläche ebenfalls komplett zu verbauen?"

    Die im April vorgestellte Stadtklimaanalyse lasst klar erkennen, dass dann der jetzige Stadtpark, Nogentpark und das "Grüne Herz" die einzigen grünen und kühlenden Flächen in der Stadtmitte seien. Es wurde vom Planer auch deutlich hervorgehoben, dass die Windkühlung von West nach Ost bereits jetzt massiv gestört ist und durch die undurchlässige Bebauung des Gewerbegebietes die Frischluftzufuhr gefährdet ist. Somit diene der bestehende Stadtpark als dringend benötigte Frischluftschneise. (AZ)

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