Lange war die jüngere Geschichte des Gersthofer Bahnhofes voller Irrungen und Wirrungen, war der Weg zum Umbau mit Hindernissen gepflastert. Doch seit der Umbau der Station zu einem modernen und barrierefreien Bahnhalt einmal läuft, scheint es nahezu wunschgemäß voranzugehen. Im August 2021 soll der Bahnhof fix und fertig übergeben werden, und so, wie es jetzt aussieht, bleiben auch die Kosten nahezu im vereinbarten Rahmen.
Ein Großteil der Aufträge ist inzwischen vergeben, und derzeit wird von Baukosten für die Stadt von 13,7 Millionen Euro ausgegangen. Gestartet war man im März 2019 mit veranschlagten 12,9 Millionen Euro. Nur sechs Prozent mehr, das könne sich sehen lassen, findet Bürgermeister Michael Wörle. Das sei mit ein Verdienst des Arbeitskreises für den Bahnhofsumbau, reklamierte Albert Kaps (Pro Gersthofen). „Wir sind auf die Kostenbremse getreten.“ Am Ende bekomme Gersthofen nun vielleicht keinen Mercedes, aber „ein guter VW ist auch in Ordnung“.
Von einer Ortsbegehung am Gersthofer Bahnhof sichtlich angetan
Dieser automobile Vergleich behagte Wörle nicht so recht: „Wir kriegen einen tollen Bahnhof“, unterstrich er und erhielt Unterstützung von Sandra Meitinger (CSU). Die Stadträtin war von den Ergebnissen einer Ortsbegehung sichtlich angetan: „Ich bin begeistert. Das wird eine tolle Anlage für unsere Bürger.“
Auf dem Weg zum neuen barrierefreien Bahnhof könnte die Stadt allerdings auf den letzten Metern doch noch ein wenig ins Stolpern geraten. Beim Ortstermin missfiel den Mitgliedern des Bauausschusses der Straßenbelag für die Unterführung. Aus dem abgestreuten Asphalt kamen auf der zu Präsentationszwecken verlegten Musterstrecke Steinchen heraus, was auch an einer fehlerhaften Verarbeitung liegen könnte.
Sollten sich die Stadträte aufgrund dieser Erfahrungen jetzt noch für einen anderen Belag entscheiden, könnte das zu Verzögerungen führen.
Unterführung in Gersthofen ist ein zentraler Bestandteil des Umbaus
Doch das ist nur eine Randerscheinung, wirklich wichtig sind an dem Vorhaben andere Punkte:
Die im Sommer 2019 eingeschobene neue Unterführung, welche die Fußgänger auf kurzem Weg auf die jeweils andere Seite des Bahndamms gelangen lässt, ist ein zentraler Bestandteil der Neugestaltung des Bahnhofs.
Über zwei Aufzüge werden in Zukunft die Bahnsteige barrierefrei erreichbar sein. Sollte einer der Aufzüge einmal nicht funktionieren, stehen dann rollstuhl- und kinderwagengerechte Rampen zur Verfügung, um zu den Zügen zu gelangen..
Das heruntergekommene alte Bahnhofsgebäude („Somalia-Bahnhof“) war bereits im Februar 2016 abgerissen worden.
Neue Park-and-ride-Stellplätze auf der Ostseite
Auf der Ostseite des Bahndamms werden Park-and-ride-Stellplätze geschaffen. Voraussichtlich im Sommer beginnen dort die Bauarbeiten für die „Zufahrtsstraße P+R-Anlage Ost“. Gemeint ist damit die kleine Straße vor dem Bauhaus.
Nur Baumstümpfe anstelle des früheren verwilderten Wäldchens finden sich westlich der Einfahrt zum Hery-Park und der dort gelegenen Tankstelle. Dort soll voraussichtlich im Frühjahr 2021 die heutige Ampel durch einen Kreisverkehr ersetzt werden. Dieser verbindet dann die Bahnhof- und Beethovenstraße sowie den Hery-Park. Mithilfe dieses Kreisels soll der Verkehr flüssiger laufen und eine Staufalle beseitigt werden.
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