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Gersthofen: Auf einen neuen Festplatz müssen die Gersthofer weiter warten

Gersthofen

Auf einen neuen Festplatz müssen die Gersthofer weiter warten

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    Eine Fläche nördlich der Thyssenstraße und südlich des Verkehrsknotens Gersthofen Nord (oben Mitte) soll ab 2024 als provisorischer Festplatz dienen.
    Eine Fläche nördlich der Thyssenstraße und südlich des Verkehrsknotens Gersthofen Nord (oben Mitte) soll ab 2024 als provisorischer Festplatz dienen. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Weil auf dem früheren Gersthofer Festplatz derzeit das neue Paul-Klee-Gymnasium gebaut wird und ein neues Festgelände nicht in Aussicht ist, zog die Gersthofer Kirchweih heuer auf den Rathausplatz und in den Stadtpark um. Diese Übergangslösung kam bei vielen Festbesuchern nicht gut an. Doch die Gersthoferinnen und Gersthofer werden noch mindestens ein Jahr mit dieser Lösung leben müssen. Das hat mehrere Gründe.

    Schon vor Beginn der Bauarbeiten für das neue Gymnasium war man auf die Suche nach einer Ersatzfläche gegangen, auf der Feste und andere größere Veranstaltungen möglich wären. So wurde angeregt, die Potenzialfläche im Stadtzentrum künftig für diesen Zweck zu nutzen. Schließlich wurde aber ein Areal am nördlichen Ende des künftigen Wohngebiets "Nördlich der Thyssenstraße" als Schauplatz für die Kirchweih oder auch Zirkusgastspiele und dergleichen ins Auge gefasst. 

    Versuchskirchweih auf dem Gersthofer Rathausplatz

    Dann tat sich wenig: Weil wegen der Corona-Pandemie zwei Jahre lang keine Großveranstaltungen mehr möglich waren, war der Bau eines neuen Festplatzes als nicht mehr so dringlich angesehen worden. Im Jahr 2021 hatte man die Pläne aus Einspargründen bis auf Weiteres auf Eis gelegt. 2022, nachdem die Corona-Einschränkungen aufgehoben wurden, fand die Kirchweih dann als Versuch in reduzierter Form auf dem Rathausplatz und im Stadtpark hinter dem City-Center statt – allerdings nicht ohne Schwierigkeiten im Vorfeld. Weil der Rathausplatz zu klein sei für ein Festzelt und sich daher der Aufwand nicht rentiere, sagte die langjährige Gersthofer Festwirtsfamilie Binswanger & Kempter kurzfristig ab. Stattdessen sprang der ehemalige Plärrer-Festwirt Helmut Wiedemann mit seiner Almhütte ein. Diese kam allerdings bei vielen Besuchenden der Kirchweih nicht gut an.

    In diesem Jahr wurden die Fahrgeschäfte für die Gersthofer Kirchweih im Stadtpark aufgestellt.
    In diesem Jahr wurden die Fahrgeschäfte für die Gersthofer Kirchweih im Stadtpark aufgestellt. Foto: Marcus Merk

    Derzeit ist nun wieder eine Fläche nördlich der Thyssenstraße in den Fokus gerückt. Begrenzt würde das rund 27.300 Quadratmeter große Areal von der Bundesstraße 2 im Westen, dem Verkehrsknoten Gersthofen Nord ("Los-Angeles-Ring") und der Donauwörther Straße im Osten. Dort sahen frühere Entwürfe auch außerhalb der Veranstaltungszeiten einen Park-and-ride-Platz vor. 

    Gersthofens Stadträte pochen auf eine Lösung

    Doch die Realisierung sei frühestens 2024 möglich, machte Bürgermeister Michael Wörle im Zuge der Haushaltsberatungen 2023 deutlich. Die Freien Wähler hatten beantragt, die Mittel für ein "Multifunktionsgelände" zur Verfügung zu stellen. Dieses sollte vielfach nutzbar sein, zum Beispiel als Festplatz, für Flohmärkte oder als Ausstellungsgelände. "Dies ist ein Anliegen eines Großteils unserer Bevölkerung", war sich Reinhold Dempf (FW) sicher. Die W.I.R.-Fraktion stellte einen analogen Antrag, allerdings dezidiert für die Fläche am nördlichen Kreisverkehr. "Es müsste keine komplett geteerte Fläche sein", erklärte Fraktionssprecher Josef Koller. "Es gibt auch in ganz Gersthofen keinen Platz, auf dem mehrere Busse zu größeren Fahrten wie dem Gersthofer Schneetreiben und der Ski-Stadtmeisterschaft die Teilnehmenden aufnehmen können." Auch die restlichen Räte unterstützen dies. 

    "Für eine dauerhafte Lösung bräuchte es ein komplettes Bebauungsplanverfahren", gab Bürgermeister Michael Wörle zu bedenken. Denn es brauche unter anderem eine entsprechende Wasser- und Stromversorgung sowie einen Kanalanschluss. Weiter sei zu überlegen, ob es feste Toilettenanlagen brauche. Das sei bis zum Oktober 2023 nicht zu machen. Deswegen wird die Kirchweih auch im kommenden Jahr im Gersthofer Stadtzentrum stattfinden. "Eine Almhütte wird es aber garantiert nicht mehr geben", versicherte der Bürgermeister. Damit muss sich die Stadt erneut auf die Suche nach einem Festwirt machen, der auch ein kleines Zelt für bis zu 500 Gäste auf dem Rathausplatz betreiben will.

    Schließlich beschloss der Finanzausschuss einstimmig, 1,8 Millionen Euro für 2023/2024 zur Verfügung zu stellen, um den Festplatz im Norden der Stadt zu errichten. "Für diese Summe bekommen wir allerdings nur eine provisorische Lösung", so Wörle weiter. Erst wenn die genaue Gestaltung des Gebiets nördlich der Thyssenstraße feststehe, könne man auch über die endgültige Lage der Veranstaltungsfläche sprechen. 

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