Mehr als zwei Wochen ist es her, dass Unbekannte einen Geldautomaten in Meitingen gesprengt haben. Die Täter kamen in der Nacht vom 4. auf den 5. November gegen 3 Uhr, verschafften sich gewaltsam Zutritt zu der SB-Stelle der Commerzbank in der Hauptstraße, brachten mindestens zwei Sprengladungen an und flohen nur wenige Minuten später - ohne Beute. Der Sachschaden, den der Raubzug verursachte, war jedoch enorm.
Geldautomatensprengung in Meitingen: BLKA wertet Zeugenaussagen aus
Das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) in München nahm die Ermittlungen auf und bat Zeugen, sich zu melden. Diesem Aufruf sind zahlreiche Menschen gefolgt, wie das BLKA nun auf Nachfrage erklärt: „Es haben sich umfangreiche Zeugen gemeldet, wenn meist auch nur Personen, die im Umfeld vor der Tat verdächtige Wahrnehmung machten.“ Diese müssten nun im Rahmen der Ermittlungen dem tatsächlichen Tatgeschehen zugeordnet oder ausgeschlossen werden. Die Zeugenbefragungen ergaben laut BLKA Hinweise auf die Anzahl der Tatverdächtigen sowie einen möglichen Fahrzeugtyp des Fluchtfahrzeugs.
Die chemische Analyse des verwendeten Sprengstoffs liegt dagegen noch nicht vor. Bisherige Spuren deuten auf die Verwendung von Festsprengstoff hin. Nachdem in der Vergangenheit öfter Gas in Geldautomaten eingeleitet wurde, um sie zu sprengen, werden in der Zwischenzeit überwiegend Festsprengstoffe verwendet, teilweise sogar Militärsprengstoff. Anwohner hatten in der Nacht insgesamt zwei Sprengungen wahrgenommen. Trotzdem mussten die Täter offenbar ohne Beute fliehen.
Die bisher gewonnenen Beweise und Spuren werden nun mit anderen Ermittlungen verglichen, sowohl in Deutschland als auch in benachbarten Ländern. „Aufgrund laufender Ermittlungen kann hierzu jedoch keine weitere Aussage getroffen werden“, so das BLKA. Die Täter kommen häufig aus dem Ausland. Laut Bundeslagebild des Bundeskriminalamts (BKA) hatten 2023 fast 70 Prozent der Tatverdächtigen die niederländische Staatsangehörigkeit.
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