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Geggen Gaggas eröffnen für Roy Bianco und die Abbrunzati Boys in Kempten

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Humor und eine Prise Wahnsinn: Die Geggen Gaggas als Vorband von Roy Bianco in Kempten

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    Die Band „Die Geggen Gaggas“ aus Dinkelscherben
    Die Band „Die Geggen Gaggas“ aus Dinkelscherben Foto: Die Geggen Gaggas

    Fragt man die Band selbst, sind die Geggen Gaggas die „bedeutendste Band Schwabens, wenn nicht sogar Deutschlands und darüber hinaus.“ Ihr Musikstil sei „gut abgehangener Power-Jazz mit leichten Progressive-Nuancen“ und Einflüssen aus „Grindcore, Gitarrenmusik und Folk.“ Für Roy Bianco und die Abbrunzati Boys sind sie nicht nur die Vorband am Abschlusskonzert der „Kult“-Tournee in Kempten. Sie seien sogar der Grund, warum sich die Italo-Schlagerband überhaupt gegründet habe, meint das Trio. Am Freitag stehen beide Bands gemeinsam auf der Bühne. Für die Musiker aus Dinkelscherben ist das der bislang größte Auftritt.

    Tatsächlich beschreiben sich die Geggen Gaggas bemerkenswert gut. Aber nicht im Inhalt, sondern in der Art: Voller Humor und Ironie. So ist auch ihre Musik. Während Jazz aus den Liedern eher schwer herauszuhören ist, findet man einen wilden Mix aus Blasmusik, Mariachi, Country, Punk, Pop und Schlager. Sogar ein ganzes Weihnachtsalbum haben sie herausgebracht. Länger als eineinhalb Minuten sind die Songs meist nicht und leben von der Wiederholung. Geht der Inhalt doch mal tiefer, ist er eine Überspitzung. Ergänzt wird das durch einen lebhaften Gesangsstil und erinnert so entfernt an Helge Schneider oder die EAV.

    Beim Konzert werden die Geggen Gaggas Lieder aus dem Punkrock-Genre spielen

    Auch wenn das Trio mit diesem außergewöhnlichen Musikportfolio vielleicht nicht als „bedeutendste Band Deutschland“ bezeichnen werden kann, haben sie sich Star-Allüren zugelegt. Ihre echten Namen wollen die Musiker nicht nennen. Sie antworten nur unter ihren Künstlernamen. „Der, wo auf dem Fahrrad schläft“ ist Sänger und Gitarrist, „der, wo glänzt“ spielt Bass sowie Keyboard und „der, wo in der Pissrinne schläft“ ist am Schlagzeug und der Trompete. Künstlerische Differenzen hätten schon zur Auflösung der Band geführt. Dann zur Neugründung. Dann zur Auflösung. „Morgen formieren wir neu, beziehungsweise alt, in dem wir hauptsächlich wieder zu unseren Punkrock-Wurzeln zurückkehren“, erzählt „der, wo glänzt“. Vielleicht verstreite man sich beim Konzert auch wieder.

    Wann die Band wirklich zusammengefunden hat, will sie auch nicht sagen. Laut eigenen Angaben sei das 1981 gewesen. Das scheint kein Zufall zu sein. Denn zu der fiktiven Entstehungsgeschichte von Roy Bianco und den Abbrunzati Boy gehört die Behauptung, sie hätte sich 1982 gegründet. „Als uns dann in ebenjenem Jahr die damals noch blutjungen Roy Bianco und die Abbrunzati Boys bei unserem ersten Auftritt in Dinkelscherben gesehen haben, haben sie sich gegründet“, meinen zumindest die Geggen Gaggas. Das führte zu ihrem Auftritt am Freitag.

    Die Bands kennen sich von Musikveranstaltungen im Landkreis Augsburg

    Hier lebt die Erzählung von kreativer Freiheit. Roy Bianco und die Abbrunzati Boys würden die Geggen Gaggas vergöttern. „Wie so viele andere auch: Pink Floyd, Taylor Swift und Angela Merkel“, ergänzt „der, wo auf‘m Fahrrad schläft“. Daher habe man schon lange über einen gemeinsamen Auftritt verhandelt. „Jetzt endlich passt das Finanzielle und für eine sechsstellige Summe lassen wir uns nicht lumpen, 30 Minuten vor unseren Fans zu spielen“, heißt es von der Band. „Der wo glänzt“ verrät, wie es wirklich war: man kenne sich aus den vergangenen zehn Jahren von unterschiedlichen Musikveranstaltungen aus dem Landkreis Augsburg. Die Idee als Vorband zu spielen habe es schon länger gegeben, im Frühjahr 2024 sei es dann offiziell geworden. „Am ersten April haben wir das dann auch veröffentlicht. Das hat uns dann aber niemand abgenommen. Warum auch immer.“

    Am Freitag spielt die Band vor voraussichtlich 4300 Leuten in Kempten. Bisher waren es bei den Auftritten der Geggen Gaggas „von 1 bis 717“ Zuschauerinnen und Zuschauern. Starten werde man mit „Ein Leben lang dieselbe Unterhose an.“ Freuen könne man sich aber auch auf den Hit „Bocchnik“. „Das ist eine zweisekündige Rockoper, die alles hat, was man braucht: schmissiger Refrain, dramatisches Gitarrensolo und ein Gänsehaut-Text“, verspricht „der, wo in der Pissrinne schläft“.

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