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Gablingen: Super- oder Mini-Markt? Gablinger Bürger fordern Lösung für Nahversorgung

Gablingen

Super- oder Mini-Markt? Gablinger Bürger fordern Lösung für Nahversorgung

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    Noch immer steht das Supermarktgebäude am östlichen Gablinger Ortsrand leer. eine Nachfolge gestaltet sich weiter schwierig. Ein Zustand, über den die Bürger ungehalten sind.
    Noch immer steht das Supermarktgebäude am östlichen Gablinger Ortsrand leer. eine Nachfolge gestaltet sich weiter schwierig. Ein Zustand, über den die Bürger ungehalten sind. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Heiße Temperaturen und erhitzte Gemüter: Obwohl es im Dachgeschoss des Gablinger Rathauses ordentlich warm war, ließen es sich einige Bürger nicht nehmen, die jüngste Gemeinderatssitzung zu besuchen. Denn an diesem Abend hieß es: Die Bürger kommen zu Wort. Und schnell war klar, welches Thema im Moment der größte Aufreger ist. Die Gablinger wollen nicht mehr länger auf eine Einkaufsmöglichkeit bei einem Komplettversorger in ihrem Ort warten. 

    "Ich bin erregt", sagte die Besucherin, die das Thema zur Sprache brachte. "Das ist ein Spiel, das der Bürger nicht länger mitspielen möchte", sagte sie. Mit diesem "Spiel" spricht sie den langen und komplizierten Prozess rund um das Thema Nahversorgung an. Auf der einen Seite geht es seit Monaten darum, ob das alte Supermarktareal am östlichen Ortseingang wiederbelebt werden kann. Auf der anderen Seite haben auch die Betreiber eines Mini-Marktes Interesse am Standort Gablingen angemeldet. Doch noch sei nichts unterschrieben, erklärte Bürgermeisterin Karina Ruf. Solange Vertragsverhandlungen laufen, sei es ihr nicht möglich etwas zu sagen, auch, wenn sie den Ärger verstehen könne. Damit vertagte sie das Thema – vorerst.

    Gablinger Jugendreferent berichtet über das neue Juze

    Zunächst stand noch ein anderer Punkt auf der Tagesordnung. Jugendreferent Martin Everts berichtete von seinen ersten Monaten im neuen Gablinger Jugendzentrum. Everts ist sehr zufrieden, bislang haben 888 Jugendliche das "GABY" besucht. Die meisten seien zwischen 13 und 16 Jahren, aber auch jüngere Geschwister seien schon da gewesen. Dennoch betont der Jugendreferent, dass sich vieles noch im Aufbau befinde. So haben sich die Jugendlichen beispielsweise Farbe für die Wände gewünscht und beim Streichen selbst Hand angelegt. Der ausgebildete Sozialarbeiter ermutigt seine Besucher, sich selbst in die Gestaltung von Räumlichkeiten und Programm einzubringen. Wie zum Beispiel beim Sommerfest. "Ihr wollt ein Fest, ihr müsst das planen", hat Everts seinen Schützlingen gesagt und nun freut er sich auf das "Überraschungspaket" am Donnerstag, 13. Juli, wozu er alle Gemeinderäte herzlich einlädt.

    Die Büffelbox zählt in der Region zu den Vorreitern unter den Selbstbedienermärkten. Hier können Kunden rund um die Uhr einkaufen. Über ein solches Angebot wird auch in Gablingen dsikutiert.
    Die Büffelbox zählt in der Region zu den Vorreitern unter den Selbstbedienermärkten. Hier können Kunden rund um die Uhr einkaufen. Über ein solches Angebot wird auch in Gablingen dsikutiert. Foto: Katrin Reif

    Am Ende blieb für viele Gemeinderäte eine Frage offen: Bei den Öffnungszeiten von Dienstag bis Donnerstag 15 bis 19 Uhr und Freitag 15 bis 20 Uhr seien noch viele Stunden "übrig", denn der Jugendreferent ist in Vollzeit angestellt. Everts zeigte sich verständnisvoll und erklärte dem Gremium, dass er auch viele administrative Aufgaben habe und Fortbildungen besuche. Letztendlich einigte man sich darauf, dass der Jugendreferent regelmäßig Bericht über die Fortschritte im GABY erstattet. Vereine sollen weiterhin mit einbezogen werden und auch die Ferienbetreuung findet in Vollzeit statt. Wie genau die Betreuung in den Sommerferien abläuft, wird noch bekannt gegeben.

    Wo ist in Gablingen Platz für einen Mini-Markt?

    Und dann kam es doch noch – das Gewitter, das sich bereits angekündigt hatte. Draußen donnerte es und im Sitzungssaal grollte es ein wenig, und das wieder beim Thema Lebensmittelladen. Bürgermeisterin Karina Ruf nutzte den Tagesordnungspunkt "Verschiedenes", um noch über einzelne Punkte zu informieren. Demnach sei es nicht möglich, den Mini-Markt im Ortszentrum beim Maibaum anzusiedeln. Dieser soll nach einem Beschluss des Rats im Februar die Lücke bei der Nahversorgung schließen, bis es wieder einen Vollsortimenter mit breitem Lebensmittelangebot im Ort gibt.

    Schwierigkeiten beim Standort am Maibaum mache, dass Stromanschlüsse dafür gelegt und der Boden befestigt werden müsse. Würde man das für einen Marktbetreiber mit wirtschaftlichem Interesse tun, dann handele es sich um eine "verbotene Wirtschaftsförderung". Außerdem würden sich die Betreiber selbst einen anderen Standort wünschen. Prompt kassierte sie heftige Kritik aus dem Gremium, wo der Grund eher als "vorgeschoben" gesehen wurde und sogleich eine Diskussion entbrannte. Die Bürgermeisterin bat darum, die Diskussion wieder sachlich anstatt emotional zu betreiben und setzte das Thema auf die Tagesordnung für die nächste Sitzung am Dienstag, 11. Juli.

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