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Gablingen: Plan gegen Raser: Gemeinderat will Tempo 30 für Lützelburg

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Plan gegen Raser: Gemeinderat will Tempo 30 für Lützelburg

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    Weil viele Autofahrer in Lützelburgs Straßen viel zu schnell unterwegs sind, will der Gablinger Gemeinderat in diesem Ortsteil Tempo-30-Zonen ausweisen.
    Weil viele Autofahrer in Lützelburgs Straßen viel zu schnell unterwegs sind, will der Gablinger Gemeinderat in diesem Ortsteil Tempo-30-Zonen ausweisen. Foto: Marcus Merk

    Schon seit einiger Zeit sucht der Gemeinderat in Zusammenarbeit mit der Verwaltung nach einer Lösung für das Rasen in Lützelburg. Vor allem die Peterhofstraße, die im Ortsteil zur Ziegeleistraße wird, ist gefährdet. Autos, die aus dem Außenbereich kommen, fahren auch im Ort noch relativ schnell. Andere beschleunigen noch im Ort. Das Resultat: Lärm und Gefahr für Fußgänger.

    Im Juli begutachtete Gablingens Bauausschuss die Situation zusammen mit einem Experten aus dem Landratsamt. Bei dem Termin entstand die Idee, eine 30er-Zone in der Ziegeleistraße und in den meisten anderen Nebenstraßen des Ortsteils Lützelburgs einzurichten. Auch in der Kapellenstraße, Am Stocket und in der Hafnerstraße wird man in Zukunft nicht schneller als 30 Stundenkilometer fahren dürfen – so der Beschluss des Gemeinderates. Die Zahl 30 soll zur Verdeutlichung auch auf die Straße am Ortseingang aufgemalt werden, um den Geschwindigkeitsüberschreitungen an diesen Stellen entgegenzuwirken.

    Mehr Tempo-30-Straßen in Lützelburg vorgeschlagen

    Gemeinderat Martin Uhl (CSU) schlug außerdem vor, die 30er-Zone auch auf die Straße Am Sportplatz und die Pfarrer-Wiedemann-Straße auszuweiten. Auch die Affaltener Straße brachte er ins Spiel. Diese sei jedoch Kreisstraße, und die Gemeinde habe ohne triftigen Grund keine Möglichkeit, die Geschwindigkeit zu begrenzen, erklärte Bürgermeisterin Karina Ruf. Josef Wetzstein (Grüne) appellierte noch einmal, das Ortsschild, das Ziegelei- und Peterhofstraße trennt, zu versetzen, um Autofahrer früher anzuzeigen, dass sie sich innerorts befinden.

    Eine Tonnagebeschränkung auf der bereits in Mitleidenschaft gezogenen Ziegeleistraße war bereits in der Sitzung im Juni im Gespräch. In diesem Zusammenhang habe man sich mit dem Experten des Landratsamts allerdings darauf verständigt, noch eine Verkehrszählung und eine Verkehrsbefragung durchzuführen, so die Bürgermeisterin.

    Die Maßnahme sei allerdings nicht vom Tisch. Werner Kapfer (Grüne) legte noch einmal dar, dass Schwerlastverkehr zehnmal mehr Schäden an Straßen verursache als Privatautos. Außerdem schlug er vor, am Lützelburger Wasserturm ein weiteres Tempo-70-Schild aufzustellen, um die Brems-Emissionen am Ortseingang zu verringern.

    Wasserturm in Lützelburg als Nistplatz für Störche?

    Der Wasserturm war auch Thema einer Anfrage von Klaus Heidenreich (Freie Wähler). Das Wahrzeichen Lützelburgs „schaut unter aller Kanone aus“, sagte er. Er brachte die Idee ins Spiel, auf dem Turm bei der Ertüchtigung auch einen Nistplatz für Störche einzurichten. Karina Ruf betonte, dass sie zusammen mit den Fotofreunden Lützelburg bereits an dem Thema arbeite, es aber noch etwas Zeit brauche. Ob ein Nistplatz möglich sei, werde sie prüfen.

    Allerdings ging es in der Sitzung nicht nur um Lützelburg. Auch in Gablingen wird sich in Zukunft etwas verändern. Der Gemeinderat beschloss die Aufstellung des Bebauungsplans für das Baugebiet „Westlicher Ortsrand“. Am wichtigsten hier: die Erschließung und zukünftige Bebauung einer Grünfläche zwischen Lützelburger, Batzenhofer, Grünholder- und Peter-Dörfler-Straße. Hier werden einige neue Bauplätze und eine neue Straße entstehen, die an der Lützelburger Straße abzweigt und dann nach einer Kurve in die Oberlehrer-Sommerer-Straße übergeht.

    Westlicher Ortsrand in Gablingen soll bebaut werden

    Im Gemeinderat wurden vor allem die Stellungnahmen zu Lärm und Emissionsschutz in dem Bereich diskutiert – dabei ging es hauptsächlich um die nahe gelegenen Landwirtschaften. Laut Geruchsgutachten sollte es keine Probleme geben. Zur Absicherung der Gemeinde in Fragen des Lärmschutzes sieht der Bebauungsplan vor, dass Schlafzimmer an der Südseite eingerichtet werden. Dort könnte man nachts problemlos das Fenster öffnen. Vor Ende 2021 werde hier allerdings sowieso kein Haus gebaut. Auch dieses Datum wäre „sportlich“, erklärte Karina Ruf auf Nachfrage.

    Finanzen In der Sitzung kam auch Kämmerer Roland Wegner zu Wort. Er informierte den Gemeinderat über die Finanzen der Stadt im Zusammenhang mit der Corona-Krise. Wie befürchtet seien die Einnahmen aus der Einkommenssteuerbeteiligung zurückgegangen – im zweiten Quartal um 14,5 Prozent zum Beispiel. Grund zur Sorge sei das allerdings nicht: „Wir nehmen weiterhin mehr Gewerbesteuer ein als geplant. Die Finanzen sind also in Ordnung“, so der Kämmerer.

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