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Gablingen: Geplanter Solarpark in Lützelburg beschäftigt Gablinger Gemeinderat weiter

Gablingen

Geplanter Solarpark in Lützelburg beschäftigt Gablinger Gemeinderat weiter

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    Auf diesem Plan von Lützelburg  ist die Lage des geplanten Solarparks markiert.
    Auf diesem Plan von Lützelburg ist die Lage des geplanten Solarparks markiert. Foto: Marcus Merk

    Gablingens Sitzung startete nach der Sommerpause so, wie die letzte vor Wochen aufgehört hat: mit jede Menge Bürgerbeteiligung. Im Treppenhaus fast bis nach unten standen die Besucher Schlange. Sie warten darauf, an der Gemeinderatssitzung teilnehmen zu können. Die Liste der Tagesordnungspunkte war fast ebenso lang. 

    Zunächst hatten die Bürger das Wort. Trotz über 30 Besuchern gibt es nur wenige Wortmeldungen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Solarpark in Lützelburg auf der Tagesordnung stand. Vor einem guten Jahr hatte sich eine Bürgerinitiative gegen das Projekt gebildet. An diesem Abend ging es erst einmal nur um einen asphaltierten Radweg nördlich der Achsheimer Straße, der als Beiwerk zum Solarpark geplant ist. Gablinger Bürger und die Ortsgruppe des Bundes Naturschutz glauben, er sei nicht notwendig, da es bereits eine Verbindung zwischen den Ortschaften gebe. Sie sehen unter anderem die Effizienz des Solarparks beeinträchtigt. Albert Eding (die Grünen) sprach sich für den neuen Radweg aus, da die aktuelle Verbindung nicht komplett asphaltiert sei und daher schlecht nutzbar. Auch Bürgermeisterin Karina Ruf meinte: „Diese Planung hat Hand und Fuß.“

    Bürger stellt Lützelburger Projekt infrage

    Einen anderen Hinweis aus einer öffentlichen Stellungnahme zum Solarpark hat die Verwaltung inzwischen aufgenommen: Die Anlage soll vor allem im Norden noch breiter begrünt werden. Ein Bürger stellte per schriftlicher Stellungnahme den Solarpark an sich infrage. Ein Stück Natur würde an der Stelle genommen, er schlug stattdessen beispielsweise eine Fläche bei der Justizvollzugsanstalt vor oder zumindest eine systematische Suche nach alternativen Plätzen. Die Verwaltung machte noch einmal auf die Dringlichkeit aufmerksam, die die Energiewende inzwischen mit sich bringe. Der Gemeinderat nahm den Vorschlag daher zur Kenntnis, hielt aber an den Planungen fest. Mit der Abwägung dieser verschiedenen Stellungnahmen ist der nächste Schritt zum Solarpark der Betreibergesellschaft GP Joule aus Buttenwiesen geschafft.

    Wenn es um die sinnvolle Nutzung von Ressourcen geht, zeigte sich in der Sitzung auch ein privater Bauherr fortschrittlich. In Gablingens Hauptstraße soll eine alte Scheune in drei Reihenhäuser umgebaut werden. Werner Kapfer (Grüne) sagte dazu: „Mag vielleicht ein wenig obskur wirken, aber das ist ein Bauvorhaben mit Beispielwirkung.“ Er sprach sich für die Nachverdichtung im Ort aus und bezog sich damit auch auf ein weiteres

    Der Bauplan lag dem Gremium zum zweiten Mal vor. Dem Bauherren sei demnach aufgetragen worden, etwas umzuplanen, sodass das Vorhaben nicht mehr so massiv erscheint. Kaiser störte sich daran, dass beide Hälften lediglich um je 25 Zentimeter verkleinert worden sind. „Das ist für mich keine Umplanung.“ Josef Wetzstein (Grüne/SPD) stimmte ihm darin zu, auch er habe sich darüber geärgert. Thomas Wittmann (CSM) entgegnete: „Sowas wird jetzt immer mehr kommen, wer soll sich denn noch Riesengrundstücke leisten können.“ Außerdem betont er, dass dort einmal zwei Familien wohnen sollen. Werner Kapfer wollte die Diskussion ohne Herumreiten auf Zahlen und Ausnahmegenehmigungen vom Bauplan führen. „Für mich ist das ein ordentlicher und ruhig wirkender Baukörper und wir müssen die uns zur Verfügung stehenden Flächen intensiver nutzen.“ Der Antrag wurde mehrheitlich genehmigt. 

    Gablingen scheitert mit Nein für Kiesabbau

    Danach zeigte sich, dass die Vertreter der Bürger Gablingens nicht uneingeschränkt über ihr eigenes Ortsbild entscheiden können. Erneut war ein Antrag zum Kiesabbau auf ihrem Tisch gelandet. Die Verwaltung erklärte, der Eigentümer beantrage bereits seit 2016 den

    Dann folgte noch eine weitere unschöne Nachricht. Nach langem Ringen und teilweise emotionalen Diskussionen fand der Gemeinderat im Sommer eine Mehrheit, die sich dafür aussprach, aktiv nach einem Mini-Markt im Ortszentrum zu suchen. Die Verwaltung startete daraufhin eine Ausschreibung. Drei Bewerber seien laut Bürgermeisterin sogar direkt angeschrieben worden. Doch unter den vorgegebenen Bedingungen für das Ortszentrum sei keine einzige Bewerbung eingegangen. 

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