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Gablingen: Bürger fordern neuen Supermarkt für Gablingen und Seniorenanlage

Gablingen

Bürger fordern neuen Supermarkt für Gablingen und Seniorenanlage

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    Ein Projekt, das Gablingen bald beschäftigen wird, ist die Erweiterung der Nachmittagsbetreuung von Grundschülern. Die Verwaltung kann sich auf dieses Projekt nun wieder konzentrieren, nachdem der Wasserschaden in der Mehrzweckhalle (rechts im Bild) behoben werden konnte.
    Ein Projekt, das Gablingen bald beschäftigen wird, ist die Erweiterung der Nachmittagsbetreuung von Grundschülern. Die Verwaltung kann sich auf dieses Projekt nun wieder konzentrieren, nachdem der Wasserschaden in der Mehrzweckhalle (rechts im Bild) behoben werden konnte. Foto: Katrin Reif

    Die Verwaltung weiß es selbst: Momentan schiebt sie viele Projekte vor sich her. Auch den Gablingern missfällt das zunehmend. Doch der Blick in die Zukunft des Ortes verspricht Besserung: Seniorenzentrum, Dorfmitte, Nahversorgung… all das soll bald kommen. Doch bei der Bürgerversammlung in der nach dem großen Wasserschaden wieder eröffneten Mehrzweckhalle kamen noch weitere Themen zur Sprache. 

    Mit 6,6 Millionen Euro Rücklagen und 2,4 Millionen Euro Schulden steht die Gemeinde finanziell gut da. Doch die Verwaltung rechnet damit, dass die Schulden steigen werden. Denn viele Projekte sollen bald in die Tat umgesetzt werden. Und wenn es nach den Gablinger Bürgerinnen und Bürgern geht, kann das gar nicht schnell genug gehen.

    Die Nahversorgung war bei dieser Bürgerversammlung das große Thema. Pfarrer Victor Roger Nou Fils äußerte sich sehr kritisch. „Ich wohne sehr gerne in Gablingen“, eröffnete er, „aber seit Dezember 2021 fasten wir an Speis und Trank“. Damit spielte er auf die Schließung des Supermarkts am Ortseingang an. Viele Zuhörer fragen sich, was aus den Verhandlungen mit einem neuen Betreiber, die bereits seit vielen Monaten stattfinden, geworden ist.

    Kommt Einigung bei Verhandlungen für Gablinger Supermarkt?

    Bürgermeisterin Karina Ruf zufolge hat der derzeitige Interessent Edeka noch weitere Informationen eingeholt und die Verhandlungen kommen voran. Bis auf diesem Areal wieder ein Supermarkt seine Türen öffnet, wird es – sollte demnächst eine Einigung mit einen Mini-Markt ins Ortszentrum zu holen. Die Mehrheit des Gemeinderats hat zuletzt die Verwaltung damit beauftragt, per Ausschreibung nach einem Betreiber zu suchen, da zwei Interessenten aus Gablingen mit dem Platz im Zentrum ihre Schwierigkeiten hatten. Hierzu betonte der Pfarrer kritisch: „Ein Mini-Markt kann nur eine Zwischen-Lösung sein, wir brauchen einen richtigen Supermarkt.“ Die Bürgermeisterin stimmte ihm zu. Ihr zufolge bietet sich der Mini-Markt dort an, wo früher ein Coronatest-Container stand. Dann können auf dem Platz dennoch Bauarbeiten zum Projekt Ortsmitte stattfinden. Der Gemeinderat befinde sich in der Mitte der Legislaturperiode, sagte Ruf, man wolle jetzt noch was schaffen, daher fahre hier man zweigleisig. „Die Zeit verrinnt in unserer Hand …“

    Die Seniorenanlage mit ihren vier Wohneinheiten ist in den Planungen schon sehr weit fortgeschritten, berichtete Bürgermeisterin Karina Ruf. Bis Herbst sollen die wichtigsten Entscheidungen für das Projekt in der Ortsmitte gefällt werden. Bei der Bürgerversammlung am Montagabend äußerte eine Bürgerin aus Gablingen noch einen Wunsch dazu: Sie bat die Bürgermeisterin darum, auch mit betreutem Wohnen zu planen, da nicht jeder direkt in ein Pflegeheim ziehen möchte. 

    Bürger reklamiert Stillstand in Gablinger Politik

    Bei der Bürgerversammlung wurde erneut gefordert, dass die Neugestaltung des Gablinger Ortszentrums endlich realisiert wird.
    Bei der Bürgerversammlung wurde erneut gefordert, dass die Neugestaltung des Gablinger Ortszentrums endlich realisiert wird. Foto: Andreas Lode

    Ein Bürger aus Gablingen hatte auch einen Antrag zu diesem Thema. Er forderte, dass im Zentrum zeitnah etwas passiert und betonte, dass von Planungen bereits 2020 die Rede war. Damals ging es vor allem darum, dass das große Grundstück in der Ortsmitte nicht an einen Investor verkauft werden soll. Diesem Bürgerwunsch ist die Verwaltung zwar nachgekommen, dennoch fehlt es nach Ansicht des Gablingers an Transparenz. Er habe das Gefühl, in einer „Stillstandsgemeinde“ zu wohnen. Ruf erklärte, Corona habe den Prozess verzögert, da während dieser Zeit Klausurtagungen und gemeinsame Beratungen zu dem Thema nicht möglich waren: „Natürlich, Sie sehen noch nichts, aber wir haben jetzt einen guten Weg gefunden.“

    Ein Haus der Gesundheit ist ebenfalls Teil der Planungen zur Ortsmitte. Auch hierfür zeigten die Bürgerinnen und Bürger Interesse. Doch, was genau in dieses Gebäude einziehen soll, dass konnte die Bürgermeisterin noch nicht berichten: „Alles, was mit Gesundheit zu tun hat, kann einziehen. Vom Arzt bis zum Physiotherapeuten.“

    Ein Haus der Begegnung ist das dritte Gebäude, dass die Ortsmitte bereichern soll, mit einem großen Raum für Vereine und Veranstaltungen. Hierzu hatte ein Gablinger gemeinsam mit der SPD ein Anliegen. Er wünschte sich – analog zum Jugendreferenten, der seit ein paar Monaten die Gemeinde bereichert – einen Kulturbeauftragten. Der könnte dann beispielsweise das Haus der Begegnung mit Leben füllen. Der Gablinger zog Parallelen zu vergleichbaren Gemeinden mit rund 5000 Einwohnern und meinte, dass das derzeitige Angebot der Vereine erweitert werden müsste.

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