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Gablingen: Ausbau der Straße zwischen Holzhausen und Emersacker ist umstritten

Gablingen

Ausbau der Straße zwischen Holzhausen und Emersacker ist umstritten

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    Der geplante Ausbau der Staatsstraße 2036 – hier im Bereich Peterhof – stößt weiter auf Widerstand bei Naturschützern und Politikern.
    Der geplante Ausbau der Staatsstraße 2036 – hier im Bereich Peterhof – stößt weiter auf Widerstand bei Naturschützern und Politikern. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Begradigungen, Querungshilfen und mehr: Ausgebaut werden soll die Staatsstraße 2036 zwischen dem Gablinger Ortsteil Holzhausen und Emersacker. Während das Staatliche Bauamt einige Stellen begradigen möchte, sprechen sich verschiedene Organisationen für eine Sanierung beziehungsweise Umbauten auf der bestehenden Trasse aus. Darunter sind neben der Gablinger Bund-Naturschutz-Ortsgruppe auch Gablinger Gemeinderäte von Grünen/SPD, Junge Bürger sowie der CSU-Ortsverband Heretsried. Sie stellen einige Forderungen an die Behörden.

    Gegen einen überdimensionierten Ausbau der Staatstraße gibt es bereits drei Petitionen von einer Bürgergruppe Gablingen-Holzhausen, des Gablinger Gemeinderats und von Gersthofer Stadträten. Allerdings sprechen sich die Bürgermeister von Altenmünster, Welden, Heretsried, Adelsried und Bonstetten für einen „vollumfänglichen Ausbau“ der Straße aus. „Das Argument, dann schneller nach Augsburg zu kommen, ist gegenüber dem massiven Eingriff in die Natur kaum nachvollziehbar“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Gablinger SPD und der Jungen Bürger Gablingen. „Es ist davon auszugehen, dass viele Pendler zwischenzeitlich die neue Umfahrung von Adelsried mit einem schnellen Zugang zur Autobahn bevorzugen und damit die in der Planung dargestellte verkehrstechnische Bedeutung des Streckenabschnitts nicht mehr gegeben ist.“

    Naturzerstörungen durch Begradigung der Straße nach Emersacker befürchtet

    Die internen Planungen der staatlichen Baubehörde sind inzwischen weiter fortgeschritten. Es liegt jetzt eine überarbeitete Planungsskizze für den Bauabschnitt Holzhausen bis Abzweigung Adelsried und eine Planungsskizze für den Bauabschnitt zwischen Heretsried und Emersacker vor, so Gemeinderat und Bund-Naturschutz-Ortsvorsitzender Albert Eding – einer der Sprecher der Initiative Staatsstraße 2036. „Auf der gesamten Strecke sind massive Einschnitte und Begradigungen des Streckenverlaufs mit immensen Erdbewegungen und inakzeptablen Naturzerstörungen geplant“, so Eding. Dabei wollten die Bürger doch nur eines: Der an bestimmten Stellen sanierungsbedürftige Fahrbahnbelag sollte möglichst bald grundlegend erneuert werden. „Auf die aufwendige Begradigung von Kurvenradien und die Errichtung von massiven Straßentrögen an den Steigungen kann durch entsprechende Geschwindigkeitsregelungen vollkommen verzichtet werden“, so Albert Eding

    Die Gablinger SPD und die Jungen Bürger Gablingen appellieren erneut an die Entscheidungsträger, auf einen „Monsterausbau“ dieser Straße zu verzichten. Gemeinderat Helmut Grieshaber: „Es ist davon auszugehen, dass ein Vollausbau ein Mehrfaches gegenüber einer Sanierung auf der bestehenden Trasse kostet.“

    Auf aufwendige Kreuzung soll verzichtet werden

    Verzichtet werden solle daher auch auf die Kreuzung mit Linksabbiegespur, zahlreichen Querungsinseln, behindertengerechter Bushaltestelle mit eigener Busspur und Versatzbecken für Oberflächenwasser im Bereich des Waldheimweges. Allein dieser Kreuzungsbereich würde rund 4000 Quadratmeter Fläche in Anspruch nehmen. „Es gibt einen Alternativvorschlag der Jungen Bürger zum Ausbau der Kreuzung mit einem deutlich reduzierten Eingriff in die Natur, der in der Sitzung vom 21. Januar 2020 einstimmig im Gemeinderat Gablingen befürwortet wurde“, sagt Gemeinderat Christoph Luderschmid. Unerlässlich sei in diesem Bereich zudem eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Auch auf die Kurvenbegradigung bei der Gaststätte Peterhof müsse verzichtet werden. Dies wäre ein zu großer und unnötiger Eingriff in das Naturschutzgebiet.

    SPD-Vorstandsmitglied Christine Unglert gibt ergänzend zu bedenken: „Bei einem Vollausbau wird es für eine relative lange Zeit Umleitungsstrecken durch Lützelburg und Gablingen-Ort mit entsprechender Lärmbelästigung der Anwohner geben“. Die Peterhofstraße, wie auch die weiteren Gemeindestraßen seien für einen dauerhaften Umleitungsverkehr nicht ausgelegt. Nach der Corona-Pandemie wären diese Einschränkungen zudem für die Peterhof-Gaststätte ein weiteres Existenzproblem.

    Unterstützung kommt auch von der CSU in Heretsried

    Albert Eding und der Fraktionssprecher von Grünen/SPD im Gemeinderat, Josef Wetzstein sowie Christoph Luderschmid (Junge Bürger) konnten inzwischen weitere Mitstreiter für die Initiative gewinnen. Die Vorsitzenden des CSU-Ortsverbandes Heretsried, Andreas Strobel und Christian Stelzmüller, erklärten ihre volle Unterstützung bei der Durchsetzung der Petitionsziele: „Frostsichere und tragfähige Gründung mit Erneuerung der Fahrbahn, gegebenenfalls Erneuerung der Bankette, auf der bestehenden Trasse“, die über 6000 Bürger aus den Gemeinden Gablingen und Heretsried sowie der Stadt Gersthofen unterschrieben haben.

    Gemeinsam werden auch die Vorschläge der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe und Ortsgruppe Welden für Radwege von Emersacker über Lauterbrunn nach Heretsried unterstützt.

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