Nach der kürzesten Sommerpause aller Zeiten wird in den Bezirksligen schon am Wochenende 21./22./23. Juli wieder um Punkte gespielt. Höchste Zeit, die fünf Mannschaften aus der Bezirksliga im traditionellen Kick-Off-Check unter die Lupe nehmen. Beginnen werden wir mit dem Landesliga-Aufsteiger TSV Gersthofen, der sich nach einem rigorosen Umbruch noch in der Findungsphase befindet.
Coach & Co.
Dass Gerhard Hildmann bei seinem letzten Spiel für den TSV Gersthofen wegen Krankheit nicht an der Seitenlinie stehen konnte, war für den 57-Jährigen ebenso bitter, wie der Abstieg. Sein Ausstieg aber schon seit der Winterpause klar. Mit Andreas Jenik (40) und Sebastian Hoffmann (41) hat ein Duo übernommen, das schon bei der TG Viktoria Augsburg und beim FC Stätzling zusammengearbeitet hat. Neu ist auch Goran Boric, der zusammen mit Klaus Wünsch als Sportlicher leiter fungiert. Der ehemalige Spielertrainer des SC Altenmünster und FC Langweid war von 2005 bis 2008 für den TSV Gersthofen in der Bezirksoberliga und Landesliga am Ball. Um die Torhüter kümmert sich nach wie vor Richard Kozurek (71). Sonja Heigemeier ist als Betreuerin die „Gute Seele“.
Hin & weg
Nach dem Abstieg hat ein gewaltiger Umbruch stattgefunden. Mit Stefan Heger (FC Gundelfingen), Nico Baumeister (TSV Aindling), David Miller (SV Türkgücü Königsbrunn), Ferkan Secgin (FC Öz Akdeniz) und Aladin Halilovic (Türkspor Augsburg), die den Verein verlassen haben, sowie Mathias Steger, Niklas Kratzer, Tobias Hildmann, Rudi Kine, Fabio Schenk und Sebastian Lux, die aufgehört haben beziehungsweise pausieren, fällt fast eine ganze Mannschaft weg. Mit Sascha Wenninger (zuletzt TSV Rain), Niklas Neumair (FC Affing), Danijel Malinic, Aykut Atay (beide TSV Aindling), Adnan Muminovic (SC Oberweikertshofen), Christian Vogel (TSV Friedberg), Admir Omerbegovic (SV Türkgücü Königsbrunn), Moritz Buchart (Kissinger SC), Marco Ruppenstein (TSV Dasing), Aivin Emini (zuletzt Türkspor Augsburg) sowie Kaan Pasli und Enis Turan (eigene Junioren) kam ein Dutzend neue Spieler.
Glücks- & Sorgenkinder
Welch ein Pechvogel! gerade von einem Kreuzbandriss genesen hat sich Fabian Bühler beim ersten Kurzeinsatz einen Meniskusanriss zugezogen und muss operiert werden. Sorgen bereitet auch noch Aykut Aktay (verletzt). Als Glück- und Sorgenkinder bezeichnet Andreas Jenisch Okan Yavuz, der nach einem Kreuzbandriss wieder mit dem Training begonnen hat, und Sascha Wenninger, der nach langer Pause die ersten Spiele absolviert hat.
Test & Taktik
Ohne Sieg blieben die Schwarz-Gelben in der Vorbereitung. Gegen den SV Türkgücü Königsbrunn (Bezirksliga Süd/1:3) und den TSV Rain (Bayernliga/1:1) gab es Niederlagen. Gegen die Neu-Bezirksligisten SC Griesbeckerzell (3:3) und die SpVgg Langerringen (1:1) spielte man unentschieden. Ebenso gegen den ASV Dachauch (0:0). „Ergebnisse sind nicht das Wichtigste“, spricht Trainer Andreas Jenik von einer „Findungsphase“, die auch noch in den ersten Spielen und im August anhalten wird. „Wir haben viele Neuzugänge und ein neues Trainerteam. Das muss erst einmal zusammenwachsen.“
Start & Ziel
Auftaktspiel am Samstag, 22. Juli, 15 Uhr gegen den VfR Jettingen. „Das ist gleich ein sauberes Kaliber“, schätzt Jenisch den letztjährigen Vizemeister eminent stark ein. „Die waren nicht umsonst Zweiter.“ Den TSV Gersthofen sieht er nicht als Aufstiegsanwärter. „Nach dem Abstieg geht es erst einmal darum, in der Liga anzukommen“, erwartet der Coach eine schwierige Saison: „Es gibt genug Beispiele von Absteigern, die durchgereicht worden sind. Das soll uns nicht passieren“, schärft er die Sinne.
Prognose
Der TSV Gersthofen befindet sich nach Abstieg im Umbau. Da wird es darauf ankommen, möglichst schnell eine Formation und einen Rhythmus zu finden. Der sofortige Wiederaufstieg wäre eine Sensation. Die Lechstädter werden in einem wahrscheinlich sehr dicht gedrängten Mittelfeld mitschwimmen.