Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Fußball: (Nicht) alle wollen wieder auf den Platz

Fußball

(Nicht) alle wollen wieder auf den Platz

    • |
    Der Blick von Ivan Konjevic geht Richtung Klassenerhalt. Deshalb möchte der Trainer des SV Cosmos Aystetten so schnell wie möglich wieder spielen.
    Der Blick von Ivan Konjevic geht Richtung Klassenerhalt. Deshalb möchte der Trainer des SV Cosmos Aystetten so schnell wie möglich wieder spielen. Foto: Oliver Reiser

    Mit dem Abstiegskracher zwischen dem VfR Neuburg und dem SV Cosmos Aystetten soll am Samstag, 26. Februar, der Startschuss in die Restsaison der Fußball-Landesliga Südwest fallen. In diesem Nachholspiel erwartet der Vorletzte den punktgleichen Drittletzten im direkten Duell um einen Direktabstiegsplatz. Angesichts dieser Brisanz hat Trainer Ivan Konjevic entschieden, bereits am Samstag, 15. Januar, mit der Vorbereitung zu starten. Erst eine Woche später, am 5. März, greift der TSV Gersthofen wieder ins Geschehen ein. Demzufolge starten die Ballonstädter auch erst am 22. Januar mit dem Training.

    Konditionelle Grundlagen schaffen

    „Obwohl es kalt wird, werden wir ein bisschen joggen gehen“, kündigt Ivan Konjevic an, „denn ohne konditionelle Grundlage kann man nicht Fußball spielen.“ Erst zwei Spieltage vor der vorgezogenen Winterpause hat der 50-Jährige das Traineramt beim SV Cosmos Aystetten übernommen, nachdem man sich dort nach sieben Jahren von Marco Löring getrennt hatte. Mit zwei Siegen in Folge konnte die Rote Laterne abgegeben und das Licht der Hoffnung am Brennen gehalten werden.

    Aystetten beklagt einen Abgang

    Die angekündigten Verstärkungen – insbesondere für die Offensive – sind allerdings ausgeblieben. Ganz im Gegenteil: Mit Hardy Noack hat ein Spieler den Verein in Richtung TSV Neusäß verlassen. „Es ist einfach schwierig in der Winterpause“, konstatiert Ivan Konjevic. Deshalb sei alles beim Alten geblieben. Aber: „Der Kader ist gut genug. Die Spieler, die da sind, sollen es richten“, sagt der alte Trainerfuchs.

    Jeden kann es mit Corona erwischen

    Dass die Winterpause aufgrund der Pandemie verlängert werden könnte, kann sich Konjevic nicht vorstellen. „Das wäre das Schlimmste, was passieren könnte. Das Leben hat sich zwar in den letzten beiden Jahren sehr verändert, aber wir können mit Einschränkungen nicht so weitermachen, sonst geht der Amateurfußball ganz kaputt.“ Er selbst ist genesen und geimpft und meint deshalb: „Du kannst aufpassen, wie du willst, trotzdem kann es dich erwischen.“

    Gebranntes Kind scheut das Feuer

    Gerhard Hildmann, der Trainer des TSV Gersthofen, würde indes lieber noch abwarten. „Ich weiß nicht, ob ein Trainings- oder Spielbetrieb sinnvoll ist. Rein theoretisch könnten wir mit 2G im Außenbereich zwar trainieren, aber wie soll das denn in der Kabine und in der Dusche funktionieren? Dass sich Omikron dort verbreitet ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Ich halte das für sehr gefährlich“, sagt Hildmann, der als gebranntes Kind das Feuer scheut. Der 56-Jährige war Mitte Oktober 2020, als es noch keine Impfungen gab, selbst ziemlich heftig von Corona betroffen. „Über fünf Monate hinweg war ich bezüglich Kraft und Kondition stark eingeschränkt“, berichtet er, dass es ihm erst wieder um Ostern herum hundertprozentig gut gegangen sei. In der vergangenen Woche saß er als Kontaktperson Nummer eins erneut in Quarantäne. Negativ getestet und ohne jegliche Symptome.

    Die Alternative wäre, dass die Spieler umgezogen zum Training erscheinen und sich hinterher mit verschwitzten Klamotten ins Auto setzen, um zuhause zu duschen. Hildmann kann auch dieser Variante nichts abgewinnen: „Das macht keinen Sinn. Dann hätten wir halt nicht Omikron, sondern alle eine Lungenentzündung“, spricht er sich deshalb für eine Verlängerung der Winterpause aus.

    Florian Gai arbeitet an Comeback

    Dies könnte vor allem Florian Gai zugute kommen, der sich im vorletzten Spiel eine Knieverletzung zugezogen hat und operiert werden musste. „Er hat die Krücken schon abgelegt und macht eifrig Aqua-Jogging“, verrät Hildmann, dass der Innenverteidiger an seinem Comeback arbeitet. Eine Rückkehr des 24-Jährigen wäre vor allem deshalb wichtig, weil sich mit Maximilian Eiba wohl ein weiteren Innenverteidiger verabschiedet. Der Enkel des früheren Mäzens des FC Harlekin, Peter Eiba, der erst im August vom TSV Olching kam und bisher keine Sekunde gespielt hat, wir vermutlich ins Ausland gehen. Auch Riccardo Anzona hat den TSV Gersthofen verlassen. „Er hat sich schon in der Vorbereitung während des Trainings verabschiedet, weil er keine Lust mehr hatte“, weint Hildmann dem 27-Jährigen, der zum TSV Hollenbach zurückgekehrt ist, keine Träne nach.

    Noch längst nicht alle geboostert

    Für Gerhard Hildmann wäre das Auftaktmatch gegen den FC Ehekirchen ein ganz besonderes Spiel. Doch der Trainer des TSV Gersthofen will noch nicht so recht dran glauben, dass die Begegnung mit seinem Ex-Verein, gegen den man in der Vorrunde eine 1:4-Schlappe einstecken musste, stattfinden kann. Sowohl Hildmann als auch alle anderen Verantwortlichen sind gespannt, ob es in den nächsten Tagen prinzipielle Vorgaben der Regierung oder des Fußball-Verbandes zum Spielbetrieb geben wird, zumal bei den Amateurfußballern noch längst nicht alle geboostert seien. „Bayern ist da ja immer für eine Überraschung gut“, meint Ivan Konjevic dazu. Die Bezirksliga beginnt mit Nachholspielen am 12./13. März, alle anderen unteren Klassen sollen komplett wieder am 19./20. März loslegen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden