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Fußball-Nachlese: Wenn Spiele kurz vor dem Abbruch stehen

Fußball-Nachlese

Wenn Spiele kurz vor dem Abbruch stehen

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    Vier Platzverweise kassierte der SV Cosmos Aystetten bei der 1:2-Niederlage beim FC Ehekirchen. Hier zeigt Schiedsrichter Laurin Lieber nach einer Notbremse Rot gegen Maximilian Heckel.
    Vier Platzverweise kassierte der SV Cosmos Aystetten bei der 1:2-Niederlage beim FC Ehekirchen. Hier zeigt Schiedsrichter Laurin Lieber nach einer Notbremse Rot gegen Maximilian Heckel. Foto: Daniel Worsch

    Die Fußballregeln besagen, dass eine Mannschaft die Mindestanzahl von sieben Spielern auf dem Feld haben muss. Sollten es durch irgendwelche Ereignisse weniger als sieben werden, wird das Spiel abgebrochen. Bei der Landesliga-Partie zwischen dem FC Ehekirchen und dem SV Cosmos Aystetten war es kurz davor. Denn als Tobias Ullmann als insgesamt vierter Spieler vom Platz flog, waen immerhin noch sechs Minuten plus Nachspielzeit zu absolvieren. „Schon eine Zeitstrafe hätte ausgereicht, dass das Spiel hätte abgebrochen werden müssen“, bestätigt Stefan Sommer, der Obmann der Schiedsrichtergruppe Augsburg. „Wie dann weiter verfahren wird, hängt vom Bericht des Schiedsrichters ab“, erklärt Andreas Klein vom Sportgericht Augsburg. „Es muss dann geprüft werden, inwieweit ein schuldhaftes Unterschreiten der Mindestanzahl vorliegt. Ein pauschales Urteil gibt es nicht.“

    Es hätte also noch Schlimmer kommen können für den SV Cosmos Aystetten. Nicht so für Thomas Paschek. „Ich bin stinksauer“, polterte der Abteilungsleiter nach der 1:2-Niederlage: „Wir haben kein gutes Bild abgegeben. Da gibt es nichts zu beschönigen“, blickte er auf die vier Platzverweise zurück, die es für die Aystetter hagelte. Die Gelb-Rote Karte gegen Pascal Mader nach wiederholtem Foulspiel und das erste Rot gegen Maximilian Heckel, der gegen seinen Wiedersacher die Notbremse zog, seien noch vertretbar gewesen. Hart geht Paschek indes mit den weiteren Rotsündern Filip Marjanovic und Tobias Ullmann ins Gericht. „Was sie sich an Undiszipliniertheiten geleistet haben, das geht gar nicht. Da wollen sie Landesliga spielen und können sich nicht benehmen“, kommentierte er die Szenen, als sich Marjanovic zu einer Tätlichkeit und Ullmann zu einer Beleidigung hinreißen ließen. „Dämlich ohne Ende. Da müssen wir uns zusammensetzen und Tachelles reden“, kündigt Thomas Paschek an, dass neben den Sperren des Sportgerichts noch weitere Sanktionen hinzukommen könnten.

    „Die vier Platzverweise passen zu unserer aktuellen Situation“, sagt Thomas Paschek. Durch drei Niederlagen und ein Unentschieden aus den letzten vier Spielen hat sich der SV Cosmos Aystetten in eine ganz missliche Lage manövriert, ist von Platz neun auf den ersten Relegationsplatz Rchtung Abstieg abgestürzt. „Dabei war wir in Ehekirchen wieder einmal nicht die schlechtere Mannschaft. Sogar in Unterzahl waren wir am Drücker und hätten einen Punkt mitnehmen müssen“, ärgert sich Thomas Paschek, das der Ausgleichstreffer von Pascal Mader nicht anerkannt wurde. „Das war nie Abseits!“ Der Cosmos-Abteilungsleiter ärgerte sich aber auch darüber, dass erneut beste Möglichkeiten vergeben wurden. „Wir müssen wieder Tore schießen“, fordert er vor dem letzten Spiel des Jahres gegen den VfB Durach. Dass die Partie am Sonntag abgesagt werden könnte, verneint Paschek: „Auch in neuen Jahr werden uns die drei Rotsünder fehlen.“

    Meitingens Abteilungsleiter Torsten Vrazic (rechts) geleitet das Schiedsrichtergespann zurück aufs Spielfeld, nachdem ein zweiter Assisten eingetroffen war.
    Meitingens Abteilungsleiter Torsten Vrazic (rechts) geleitet das Schiedsrichtergespann zurück aufs Spielfeld, nachdem ein zweiter Assisten eingetroffen war. Foto: Karin Tautz

    Große Aufregung auch beim Spiel des TSV Meitingen gegen den SV Wörnitzstein-Berg. Hier musste in der Pause der Schiedsrichter ausgetauscht werden. 300 Zuschauer warteten fast eine stunde, bis die Partie weitergehen konnte. Schon zum Ende der ersten Halbzeit hin verspürte der Unparteiische Luca Berger (SSV Höchstädt) Kreislaufprobleme. In der Pause ging es für ihn nicht mehr weiter. Nachdem sich unter den Zuschauern kein Schiedsrichter befand, der sich zum Einspringen in der Lage sah, wurde ein Assisten telefonisch in Bewegung gesetzt. Nach 15 Minuten Pause und 40 Minuten Wartezeit traf Patrick Huber, der sich auf dem Heimweg von einem U15-Bayerligaspiel befand, dann in den Lechauen ein und die Partie konnte unter der Leitung des ersten Assistenten Julian Bunk fortgesetzt werden. Einen Spielabbruch hätte es hier aber lediglich aufgrund der einbrechenden Dunkelheit geben können. „Wenn niemand gefunden wird, kann das Spiel auch mit nur einem Assistenten zu Ende gespielt werden“, erklärt Schiedsrichter-Obmann Stefan Sommer.

    Während der Kreislauf von Schiedsrichter Luca Berger mit Traubenzucker und Getränken wieder stabiliert werden konnte, musste nach der Verletzung von Lukas Erhard der Krankenwagen anrücken. Der Meitinger Stürmer musste mit Verdacht auf einen Riss des Syndesmosebands ausscheiden. Obwohl auch Matteo Duvnjak verletzt vom Feld musste und Michael Meir kurzfrist ausfiel, wollte Abteilungsleiter Torsten Vrazic dies nicht als Grund für die 0:1-Niederlage gelten lassen. „Wir sind selber schuld, weil wir so viele Chancen vernagelt haben“, blickte er auf das letzte Spiel des Jahres zurück, bei dem „ein 1:1 perfekt gewesen wäre.“

    Kaan Pasli (links) und der TSV Gersthofen hatten beim FC Stätzling mit 0:2 das Nachsehen.
    Kaan Pasli (links) und der TSV Gersthofen hatten beim FC Stätzling mit 0:2 das Nachsehen. Foto: Michael Hochgemuth

    Einen Rückschlag musste der TSV Gersthofen hinnehmen. Durch den Sieg des SV Wörnitzstein-Berg in Meitingen und der eigenen 0:2-Niederlage beim FC Stätzling müssen die Lechstädter als Tabellendritter der Bezirksliga Nord überwintern, hat jedoch ein Nachholspiel in der Hinterhand. „Wir hätten zum Abschluss schon gerne noch etwas mitgenommen“, sagt Spielertrainer Michael Panknin, „aber in Summe geht das Ergebnis in Ordnung.“ Die Schlüsselszene war für ihn, als ein Treffer von Fabian Bühler nicht anerkannt wurde, weil er dabei mit FCS-Torhüter Fabian Rosner zusammengeprallt war und der Schiedsrichter ein Foul gesehen hatte. Als er reklamierte, sah Kerem Bakar die Ampelkarte. So blieben die schwarz-Gelben in diesem Verfolgerduell erst zum zweiten Mal in dieser Saison ohne Torerfolg. Stätzling verstand es geschickt, die Gersthofer Offensive lahmzulegen. „Wir sind schwer durchgekommen“, sagt Panknin, der aufgrund von eklatanten Personalproblemen in den letzten Minuten sogar noch Fabian Bühlers Bruder Tobias Bühler und Luca Zamfir brachte. Die beiden 18-Jährige spielen noch in der U19. „Sie nehmen aber schon regelmäßig am Training der Bezirksliga-Mannschaft teil“, verrät Panknin.

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