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Fußball: Dramatische Szenen auf dem Fußballpatz: Schiedsrichter nach Herzinfarkt wiederbelebt

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Dramatische Szenen auf dem Fußballpatz: Schiedsrichter nach Herzinfarkt wiederbelebt

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    Der Defibrillator aus dem nahe gelegenen Ehinger Feuerwehrhaus kam zum Einsatz.
    Der Defibrillator aus dem nahe gelegenen Ehinger Feuerwehrhaus kam zum Einsatz. Foto: Andrea Warnecke, dpa (Symbolbild)

    Es gibt Situation, da wird der Fußball total unwichtig. „Es sind Bilder, die dir nicht mehr aus dem Kopf gehen“, ist Rainer Müller auch am Tag danach noch geschockt angesichts der dramatischen Szenen, die sich am Sonntagnachmittag auf dem Sportgelände des SV Ehingen/Ortlfingen abspielten. Etwa zehn Minuten vor Spielende der Partie der Kreisklasse Nord 2 gegen den SSV Steinheim war der Schiedsrichter der Partie mitten auf dem Spielfeld zusammengebrochen.

    Vermutlich ein Herzinfarkt. Zuschauer und Spieler reanimierten den 57-Jährigen noch auf dem Platz mehrfach mittels Herzdruckmassage, bei der sich Ehingens Abteilungsleiter Sebastian Heindl, ein Spieler des SSV Steinheim, sowie jeweils ein Zuschauer von beiden Vereinen abwechselten.

    Defibrillator aus dem Feuerwehrhaus in Ehingen geholt

    Andere Helfer unter den 100 Zuschauern eilten ins nahe gelegene Ehinger Feuerwehrhaus, um den dort deponierten Defibrillator zu holen. Der kam dann zum Einsatz, bis die First Responder der Freiwilligen Feuerwehren Ehingen und Nordendorf eintrafen. „Die waren gefühlt nach fünf Minuten da“, sagt Müller, der von großem Glück und Zufällen spricht, die dem Unparteiischen das Leben gerettet hätten. „Einer der Zuschauer war Physiotherapeut. Der hat die anderen angeleitet. Ein Steinheimer Spieler hat am Tag zuvor einen Erste-Hilfe-Kurs besucht“, erzählt Miller von den dramatischen Minuten bis zum Eintreffen des Notarztes. Stabilisiert wurde der Schiedsrichter dann ins Krankenhaus gebracht.

    Bei der Begrüßung vor dem Anpfiff marschierten die Mannschaften des EV Ehingen/Ortlfingen und den SSV Steinheim noch am Schiedsrichter vorbei, der später auf dem Platz einen Herzinfarkt erlitt und reanimiert wurde.
    Bei der Begrüßung vor dem Anpfiff marschierten die Mannschaften des EV Ehingen/Ortlfingen und den SSV Steinheim noch am Schiedsrichter vorbei, der später auf dem Platz einen Herzinfarkt erlitt und reanimiert wurde. Foto: x

    „Er ist über dem Berg“, ließ die Ehefrau des 57-Jährigen gegenüber Rainer Müller, der auch Vorsitzender des SV Ehingen/Ortlfingen ist, am Montag wissen. „Man will gar nicht daran denken, wenn das Ganze in der Halbzeitpause oder nach dem Spiel in der Schiedsrichterkabine passiert wäre“, läuft es Müller noch immer eiskalt den Rücken hinunter. „Ob man ihn da noch rechtzeitig gefunden hätte?“

    Fußball: Partie zwischen TSV Neusäß und SV Ottmarshausen fällt Nebel zum Opfer

    Themenwechsel! Ungewöhnliches hat sich auch am Freitagabend im Neusässer Lohwaldstadion zugetragen. Nachdem sich die beiden Mannschaften des TSV Neusäß und des SV Ottmarshausen zum Stadtderby bereits warm gelaufen hatten, wurde die Partie wegen des immer dichter werdenden Nebels abgesagt. Nachholtermin ist jetzt Samstag, 26. November. Sehr zum Leidwesen für Ottmarshausens Trainer Oliver Haberkorn, dessen Mannschaft am kommenden Wochenende spielfrei ist und die er eigentlich schon in die verdiente Weihnachtspause entlassen wollte.

    Neue Besen kehren gut. Dieses uralte Sprichwort hat sich auch für den SSV Anhausen bewahrheitet. Im ersten Spiel nach der Trennung von Spielertrainer Benedikt Schmid erkämpfte man sich einen 1:0-Sieg gegen den FC Stätzling II. Welchen Anteil der neue Trainer Sören Dreßler daran hat, wird sich erst im letzten Spiel dieses Jahres beim ASV Hiltenfingen zeigen. Der Ex-FCA-Profi muss dabei auf jeden Fall auf Michael Duda (Adduktoren) und Jonathan Hasmüller (Fuß) verzichten, die beide verletzt ausgewechselt werden mussten.

    Viele Verletzte beklagt man auch beim SC Altenmünster, der nach der 2:3-Niederlage beim FC Lauingen in der Kreisliga West nur noch vier Punktevom Abstiegsrelegationsplatz entfernt ist. Die Verantwortlichen beim Bezirksliga-Absteiger sind deshalb froh, dass es nun in die Winterpause geht, aus der man dann gestärkt herauskommen möchte. Vor allem die zuletzt verletzten Manfred Glenk, Nico Schuster, Hrvoje Bevanda und Benedikt Käsmayr sollen den Konkurrenzkampf wieder steigern. Um nicht ganz in den Keller zu rutschen, müsse aber von einigen Akteuren noch mehr kommen, so Abteilungsleiter Oliver Osterhoff.

    Einen Kuchen für den Herbst- und Wintermeister

    Mit einem Ausrufezeichen hat sich der SSV Neumünster-Unterschöneberg in die Winterpause verabschiedet. Durch einen 3:0-Sieg im Spitzenspiel gegen Türk Genclerbirligi Günzburg distanzierte der Tabellenführer der Kreisklasse West 2 einen direkten Konkurrenten. „Lediglich zu Beginn der zweiten Halbzeit waren wir etwas schläfrig und hatten die eine oder andere schwere Phase zu überstehen“, bilanzierte Trainer Jan Schrodi das Spiel und eine sensationelle Vorrunde mit 40 Punkten und 54 geschossenen Toren. Zur Belohnung gab es in der Kabine einen selbst gebackenen Kuchen mit der Aufschrift: „Herbst- und Wintermeister 2022“.

    Groß war der Jubel nach dem Führungstreffer des SSV Neumünster im Spitzenspiel gegen Türk Günzburg. Selbst Trainer Jan Schrodi eilte herbei.
    Groß war der Jubel nach dem Führungstreffer des SSV Neumünster im Spitzenspiel gegen Türk Günzburg. Selbst Trainer Jan Schrodi eilte herbei. Foto: Oliver Reiser

    Wie mit der berühmten Ketchupflasche verhielt es sich mit dem SSV Margertshausen. Zunächst kam lange Zeit gar nichts, dann alles auf einmal. Die Grün-Weißen feierten beim FSV Inningen einen 6:1-Auswärtssieg und ließen den Verantwortlichen Steine vom Herzen plumpsen. „Der Derbysieg gegen Fischach hat uns gutgetan“, freute sich Spielertrainer Vincent Aumiller, „diesmal haben wir endlich unsere Chancen genutzt, was bisher immer unser großes Problem war.“ Ganz wichtig sei auch die prompte Antwort auf den Inninger Anschlusstreffer durch Malte Tjarks gewesen. Als Sahnehäubchen setzte Daniel Hafner noch einen Hattrick drauf. „So war der Sieg auch in dieser Höhe nicht unbedingt unverdient“, sagt Aumiller. Wichtig sei es jetzt, diesen Schwung in die noch ausstehenden beiden Spiele mitzunehmen.

    Gersthofen kassiert drei Gegentore in sechs Minuten

    Auf neuen Schwung hofft man beim TSV Gersthofen, obwohl der Auftritt beim FC Kempten gar nicht so schlecht war. „Innerhalb von sechs Minuten haben wir drei blöde Tore kassiert, nachdem wir eine Stunde lang unseren 1:0-Vorsprung richtig gut verteidigt haben“, ärgerte sich Trainer Gerhard Hildmann, dass man das 2:0 nicht gemacht hat. Manuel Lippe hatte auf dem Schlappen, bevor er mit muskulären Problemen ausgewechselt werden musste. Obwohl auch Abwehrchef und Co-Trainer Michael Hildmann wegen einer Magen-Darm-Infektion passen musste, hatte der TSV weitere gute Möglichkeiten, um noch einmal heranzukommen. „Es fehlt die Entlastung aus dem offensiven Mittelfeld“, klagt Hildmann. Mittlerweile ist man auf den vorletzten Platz zurückgefallen. „Die Tabelle lügt nicht“, sagt Hildmann vor dem absoluten Kellerderby gegen Schlusslicht TSV Hollenbach.

    Die Sorgen von Abteilungsleiter Torsten Vrazic, die erste Mannschaft zu sein, die gegen den Tabellenletzten verliert, waren umsonst. Mit einem 3:0-Sieg lösten die Lechtaler diese Pflichtaufgabe souverän, wobei der Ex-Nördlinger Michael Meir mit zwei Treffern zum Matchwinner avancierte. Nun können die Meitinger am Sonntag einigermaßen stressfrei in das letzte Spiel des Jahres gegen den VfR Neuburg gehen und mit einem weiteren Dreier den Abstand auf Relegationsplatz 13 weiter vergrößern.

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